Pseudoephedrin
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Pseudoephedrin | |||||||||
Andere Namen |
(+)-(1S,2S)-2-Methylamino-1-phenyl-propan-1-ol | |||||||||
Summenformel | C10H15NO | |||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||
ATC-Code | ||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||
Wirkmechanismus |
indirektes Sympathomimetikum | |||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | ||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||
pKS-Wert |
10,252[2] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Pseudoephedrin ist ein Phenylethylamin-Alkaloid mit stimulierender und gefäßverengender Wirkung. Es ist das Diastereomer von Ephedrin und gehört wie dieses zu den indirekten Sympathomimetika und findet häufig als Erkältungsmittel Verwendung.
Vorkommen und Gewinnung
Es kann aus einigen Pflanzenarten der Gattung Ephedra (Ephedra L.) gewonnen werden[4] und kommt auch in der Indischen Malve (Sida cordifolia) und im Asiatischen Tüpfelmohn (Roemeria refracta) vor.
Pharmakologie
Pseudoephedrin bewirkt vorwiegend in der Körperperipherie eine Ausschüttung von Katecholaminen und verhindert deren Wiederaufnahme in die Präsynapse.[5] Dadurch wirkt es gefäßverengend und lässt bei Erkältungskrankheiten und Allergien die Nasenschleimhaut abschwellen. Es ist allerdings einem lokal anzuwendenden direkten Sympathomimetikum (Agonist an Alpha-1-Adrenozeptoren) wie Xylometazolin unterlegen.[6] Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 9–16 Stunden.[7]
Zu bekannten Nebenwirkungen bei der Einnahme zählen Herzrasen, Blutdruckanstieg, Unruhe, Schlaflosigkeit und Angst bis hin zu Halluzinationen.
Doping
Da Pseudoephedrin häufig in Erkältungsmitteln enthalten ist, wurde es – vormals in der Dopingliste des IOC enthalten – 2002 aus dieser wieder gestrichen. Seit dem 1. Januar 2010 steht es allerdings wieder auf der Verbotsliste der WADA, sofern eine Blutkonzentration von mehr als 150 µg/ml vorhanden ist.[8][9]
Der bekannteste Fall von Doping mit Pseudoephedrin betraf die rumänische Turnerin Andreea Răducan, die bei den Olympischen Spielen 2000 ihre Goldmedaille zurückgeben musste, weil sie vor einem Wettkampf ein Medikament eingenommen hatte, das Pseudoephedrin enthielt. Bei einer Dopingkontrolle führt die Einnahme von Pseudoephedrin, ähnlich wie beim Ephedrin, zu positivem Testergebnis.
Handelsnamen
Monopräparate
Rinoral, ehemals Otrinol (CH)
Kombinationspräparate
Aerinaze (A), Aspirin complex (D, A, CH), Benical (CH), BoxaGrippal (D, A), Cirrus (PL), Clarinase (A), Disofrol (CH), Fluimucil Grippe (CH), Olytabs (D), Panadol Antigrippine (CH), Pretuval (CH), ratioGrippal (D), Reactine duo (D), Rhinopront (D), RhinAdvil (F), SpaltGrippal (D), TylolHot (TR), Wick DayNait (D), Wick DuoGrippal (D)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Datenblatt (+)-Pseudoephedrine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. November 2016 (PDF).
- ↑ a b c Eintrag zu Pseudoephedrine in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- ↑ a b Royal Pharmaceutical Society (Hrsg.): Clarke’s Analysis of Drugs and Poisons FOURTH EDITION. Pharmaceutical Press, London / Chicago 2011, ISBN 978-0-85369-711-4.
- ↑ Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen, Ephedra spp. (Meerträubel-Arten). (PDF; 1,7 MB) Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin 2012, ISBN 978-3-938163-76-4, S. 223–239.
- ↑ E. Beubler: Kompendium der Pharmakologie. Springer, Wien 2006, S. 37.
- ↑ J. C. Selner u. a.: Assessment of nasal patency by rhinoscopic measurement of cross sectional nasal airway area: correlation with subjective nasal symptoms. In: Ann. Allergy, Band 66, 1991, S. 43–47. PMID 1702944.
- ↑ Eintrag zu Pseudoephedrine in der DrugBank der University of Alberta
- ↑ Verbotsliste für 2010. (Memento vom 22. November 2009 im Internet Archive; PDF; 93 kB) WADA.
- ↑ Pseudoephedrine – can you take it? 27. März 2019, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).