Purpur-Enzian
Purpur-Enzian | ||||||||||||
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Purpur-Enzian (Gentiana purpurea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gentiana purpurea | ||||||||||||
L. |
Der Purpur-Enzian (Gentiana purpurea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Enziane (Gentiana) innerhalb der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Purpur-Enzian wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Der einfache Stängel ist sehr kräftig.
Die Laubblätter sind kreuzgegenständig am Stängel angeordnet. Sie sind glänzend grün, eilanzettlich, 3 bis 7 Zentimeter breit mit meist 5 bogigen Hauptnerven.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit erstreckt sich je nach Standort von Juli bis September. Die Blüten sitzen einzeln bis zu dritt in den oberen Blattachseln und sind zuoberst kopfig gehäuft.[1]
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind verwachsen. Die glockenförmigen Blütenkronen sind purpurrot mit dunklen Punkten und innen gelblich, selten ganz hellgelb oder weiß. Sie sind 2,5 bis 4 Zentimeter lang und im vorderen Drittel 5- bis 8-teilig eingeschnitten.[1]
Die winzigen Samen wiegen nur 0,00048 g.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2]
Ökologie
Die Blüten besitzen feinen Rosenduft und werden von Hummeln bestäubt.
Vorkommen
Der Purpur-Enzian kommt vor allem in den Westalpen (bis zum Arlberg), im Apennin und in Norwegen vor. Er gedeiht am besten auf kalkarmen Böden. Er wächst in Höhenlagen von 1200 bis 2800 Metern. In den Allgäuer Alpen kommt er in Höhenlagen von 1180 bis 2200 Metern vor.[3] Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Nardion-Verbands, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Caricion ferrugineae oder der Ordnung Adenostyletalia vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[1]
Verwechslungsmöglichkeiten
Der Purpur-Enzian ist besonders dem Tüpfel-Enzian (Gentiana punctata) und dem Ostalpen-Enzian (Gentiana pannonica) ähnlich.
Nutzung
Die unterirdischen Pflanzenteile gelten als die besten für die Erzeugung von Enzianschnaps.
Literatur
- Thomas Gaskell Tutin: Gentiana. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 60 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Gentiana purpurea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 755.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 333.
Weblinks
- Gentiana purpurea L., Purpur-Enzian. FloraWeb.de
- Purpur-Enzian. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Gentiana purpurea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: M. Bilz, 2012. Abgerufen am 12. Mai 2014.