Pyke Koch

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1955: Pyke Koch in seinem Atelier. Im Hintergrund De oogst (die Ernte) aus 1953.

Pieter Frans Christiaan „Pyke“ Koch (* 15. Juli 1901 in Beek; † 27. Oktober 1991 in Wassenaar) war ein Kunstmaler aus den Niederlanden.

Leben

Pyke Koch studierte von 1920 bis 1927 Jura an der Universität Utrecht, brach dieses Studium jedoch in der letzten Phase ab, als er sich entschlossen hatte, Maler zu werden. Er las Bücher, hörte Vorlesungen über die Technik der Malerei und fing selbst Versuche an. Bereits 1930 kaufte das Rotterdamer Museum Boijmans Van Beuningen ein Gemälde von ihm. Ein Studienfreund von Koch war Cola Debrot, der von der Insel Bonaire gekommen war und mit dem er eine Wohnung teilte. Debrot war Dichter und wurde später ein bedeutender Politiker der Niederländischen Antillen.

Koch heiratete Heddy de Geer, eine Tochter des Politikers Dirk Jan de Geer. 1928 und 1930 besuchte er mehrfach Italien unter Benito Mussolini. Er geriet er in den Kreis des ursprünglich flämischen faschistischen Vereins Verdinaso, für deren Zeitschriften er einige Artikel schrieb und Zeichnungen machte. Zwischen 1932 und 1945 war er oft krank. Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich der von der deutschen Besetzung ins Leben gerufenen Kulturkammer an, was ihm den Vorwurf der Kollaboration einbrachte. Deshalb geriet Koch in Verruf und wurde so gut wie vergessen. Sein letztes Werk, das dritte der Serie De koorddanser (Der Seiltänzer), schuf er 1980, als er bereits ein ziemlich zurückgezogenes Leben in Utrecht führte.

Koch war ein pessimistisch veranlagter Mann, der oft über sich, seine Werke und später vielleicht auch über seine politischen Auffassungen unzufrieden war. Viele seiner Werke hat er selbst vernichtet oder drastisch umgestaltet.

Werk

Pyke Koch unterging in seiner Jugend den Einfluss der Filmkunst des deutschen Expressionismus. Er war, wie im 17. Jahrhundert Gerard Dou, ein Feinmaler, der mit einem glatten Pinselstrich realistische Vorstellungen malte. Er schätzte auch das Werk des Carel Willink. Wie jener, sah Pyke Koch sich als Vertreter des Magischen Realismus. Noch stärker wurde Koch von den Meistern der italienischen Renaissance inspiriert, namentlich Andrea Mantegna und Piero della Francesca. Surrealistische, entfremdende Züge, wie bei Willink, weisen Kochs Werke eher selten auf. Die Themen seiner von starkem Farbkontrast geprägten Gemälde und Zeichnungen liefen stark auseinander. Er machte erotische Frauenporträts, aber auch (1960) ein Porträt des in Auschwitz umgebrachten Geistlichen Titus Brandsma; Szenen von Prostituierten und deren Wohnvierteln; Aktionsbilder von Kirmesartisten; Stillleben, Landschaften; auch entwarf er Bühnenbilder und Briefmarken. Da Koch sich für ein Gemälde oft sehr viel Zeit nahm (er war nicht schnell zufrieden), und auch viele der eigenen Werke vernichtet hat, hat er nur knapp 100 Gemälde hinterlassen, die nach seinem Tode immer mehr Anerkennung fanden.

Ein Zitat des Künstlers

"Ein Gemälde ist ein Selbstbedienungsladen. Jeder holt heraus, was ihm so passt."

Weblinks

Commons: Pyke Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien