Pyramiden-Schillergras
Großes Schillergras | ||||||||||||
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Großes Schillergras (Koeleria pyramidata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Koeleria pyramidata | ||||||||||||
(Lam.) P.Beauv. |
Das Große Schillergras (Koeleria pyramidata), auch Pyramiden-Schillergras oder Wiesen-Kammschmiele genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schillergräser (Koeleria) und damit der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Beschreibung
Das Große Schillergras ist ein ausdauerndes Gras, das lockere Horste bildet mit langen unterirdischen Ausläufern und Erneuerungssprossen. Die Halme sind 40–90 Zentimeter hoch, glatt und kahl oder unter der Rispe kurz und dicht behaart. Sie besitzen 2–3 kurz behaarte Knoten. Das Blatthäutchen ist 0,5–1 Millimeter lang und kragenförmig. Die Blattspreiten sind 5–20 Zentimeter lang, ihre Breite ist bei den Erneuerungssprossen 2–3 Millimeter, bei den Halmblättern bis 3,5 Millimeter. Die Blätter sind flach-ausgebreitet, kahl oder kurz behaart und an den Rändern oft mit langen steifen Wimpern besetzt. Die Blütenrispe ist 6–12–(20) Zentimeter lang, zusammengezogen und 1–2 Zentimeter breit. Sie ist während der Blütezeit bis 3 Zentimeter breit und pyramidenförmig und im unteren Teil oft unterbrochen. Die Ährchen sind 2–3-blütig, 5,5–8 Millimeter lang, weißlich-grün oder hellbraun und glänzend. Die untere Hüllspelze ist einnervig, 4–5 Millimeter lang, die obere dreinervig und 5–6 Millimeter lang. Die Deckspelzen sind dreinervig, 4–6 Millimeter lang, zugespitzt oder in eine kurze Grannenspitze auslaufend. Die Vorspelzen sind zweinervig. Die Staubbeutel sind 2–2,5 Millimeter lang. Die Blütezeit ist Juni bis Juli.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 14, 28, 42, 70 oder 84[1].
Verbreitung
Das Große Schillergras kommt von Europa bis Sibirien und Nepal vor.[2] In den Alpen steigt es bis über 2300 Meter Meereshöhe auf.
Ökologie
Das Große Schillergras wächst in Kalk-Magerrasen, auf Schafweiden, an Wegrainen oder in lichten Kiefernwäldern, auf mäßig trockenen, mageren, basenreichen, meist kalkhaltigen humosen Löß-, Lehm- oder Tonböden, auch auf Sand. Es kommt in Gesellschaften des Verbands Mesobromion vor, ist eine Charakterart der Ordnung Brometalia, gedeiht aber auch in Gesellschaften der Verbände Molinion, Erico-Pinion oder der Klasse Seslerietea.
Bei guter Düngung verschwindet die Art.
Taxonomie und Systematik
Koeleria pyramidata wurde von Lamarck unter dem Namen Poa pyramidata in Tabl. Encycl. 1: 183 (1791) erstbeschrieben. Ambroise Marie François Joseph Palisot de Beauvois setzte die Art als Koeleria pyramidata (Lam.) P.Beauv. in Ess. Agrostogr.: 166 (1812) in die Gattung Koeleria. Synonyme für Koeleria pyramidata (Lam.) P.Beauv. sind: Koeleria cristata Pers. und Koeleria cristata var. pyramidata (Lam.) Pers.
Man kann bei dieser Art mehrere Unterarten unterscheiden:[2]
- Sand-Schillergras (Koeleria pyramidata subsp. arenaria (Dumort.) Quintanar & Castrov., Syn.: Koeleria cristata subsp. arenaria Dumort., Koeleria arenaria (Dumort.) Ujhelyi): Sie kommt in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Belgien, in den Niederlanden und in Deutschland vor. In Deutschland ist die Art auf die Ostfriesischen Inseln beschränkt.[2]
- Koeleria pyramidata subsp. pyramidata: Sie kommt von Europa bis Sibirien und Nepal vor.[2]
- Koeleria pyramidata subsp. schroeteriana (Domin) Quintanar & Castrov. (Syn.: Koeleria schroeteriana (Domin) Ujhelyi, Koeleria eriostachya subsp. schroeteriana Domin): Sie kommt vom nördlichen Spanien bis in die Westschweiz und in Italien vor.[2]
Conert unterscheidet noch eine weitere Unterart:
- Koeleria pyramidata subsp. montana (Hausmann) Dalla Torre ex Domin: Bei ihr sind die Blattspreiten zusammengerollt, die Halme sind ganz kahl, die Rispe ist nur bis 1 Zentimeter breit, die Ährchen sind violett überlaufen. Sie kommt in den Alpen auf trockenen Wiesen und in Lärchenwäldern vor in Höhenlagen zwischen 900 und 2000 Metern Meereshöhe.
Literatur
- Hans Joachim Conert: Koeleria pyramidata. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Aufl., Band I, Teil 3, Seite 267–269. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1987. ISBN 3-489-52320-2 (Beschreibung, Verbreitung, Ökologie)
Einzelnachweise
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 249.
- ↑ a b c d e Rafaël Govaerts (Hrsg.): Koeleria pyramidata. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 15. Juni 2020.