Quasi-Krieg

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Quasi-Krieg

Seegefecht der USS Constellation gegen die L’Insurgente.
Datum 1798–1800
Ort Atlantischer Ozean, Karibik, Indischer Ozean, Mittelmeer
Ausgang Vertrag von Mortefontaine: Ende der Freibeuterattacken auf US-Schiffe, Neutralität der USA, Aufgabe von Frankreich
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 15 Vereinigte Staaten

Frankreich 1804 Frankreich

Befehlshaber

Vereinigte Staaten 15 John Adams
Vereinigte Staaten 15 George Washington
Vereinigte Staaten 15 Benjamin Stoddert
Vereinigte Staaten 15 Alexander Hamilton

Frankreich 1804 Paul Barras
Frankreich 1804 Napoléon Bonaparte
Frankreich 1804 Edme Desfourneaux
Frankreich 1804 Victor Hugues
Frankreich 1804 André Rigaud

Truppenstärke
54 Schiffe:
18 Fregatten
4 Sloops
2 Briggs
3 Schooner
5.700 Seeleute
365 Freibeuter
Unbekannt
Verluste

20 Tote
42 Verwundete
Mehr als 300 Händler mit ihrer Fracht gefangen genommen
22 Freibeuter gefangen genommen
2.000 Schiffe geentert[1]

Einige Freibeuter gefangen genommen

Die Unterzeichnung des Vertrags von Mortefontaine am 30. September 1800, Lithografie von Victor Adam

Der Quasi-Krieg (französisch Quasi-guerre, englisch Quasi-War) war zwischen 1798 und 1800 ein unerklärter Krieg zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, der ausschließlich auf See (Atlantischer Ozean, Karibische See, Indischer Ozean und im Mittelmeer) ausgetragen wurde. In den Vereinigten Staaten wird der Konflikt manchmal auch als Unerklärter Krieg mit Frankreich (Undeclared War With France), the Pirate Wars oder the Half-War bezeichnet.

Anlass und Verlauf

Im Jahr 1778 unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Frankreich einen Bündnisvertrag, um ihre Beziehungen, in Übereinstimmung mit der Hilfe Frankreichs an die Vereinigten Staaten während des Unabhängigkeitskrieges gegen Großbritannien, zu vertiefen. Im Rahmen dieses Bündnisses gab Frankreich, damals unter Herrschaft des Monarchen Ludwig XVI., beträchtliche Darlehen an die Vereinigten Staaten. Nach der Französischen Revolution weigerten sich die Vereinigten Staaten, ihre Schulden zurückzuzahlen, und widerriefen ihre Vereinbarungen mit Frankreich. Sie argumentierten, dass die Vereinbarung mit der französischen Monarchie getroffen worden sei, und erklärten somit ihre Verpflichtungen nach dem Regimewechsel in Frankreich für nichtig. Derweil unterzeichneten die Vereinigten Staaten am 19. November 1794 den Jay-Vertrag mit Großbritannien, der sich gegen französische Freibeuter richtete. Angesichts zunehmender Piraterie im Mittelmeer und Plünderungen durch Freibeuter des revolutionären Frankreichs hatte sich der Kongress der Vereinigten Staaten bereits zuvor dazu veranlasst gesehen, eine Marine zum Schutz des wachsenden Seehandels aufzubauen.

1797 lösten französische Forderungen an eine amerikanische Delegation die sogenannte XYZ-Affäre aus. Der Quasi-Krieg begann am 7. Juli 1798, als der Kongress der Vereinigten Staaten Verträge mit Frankreich aufhob. Geschwader der US-Marine liefen aus und griffen französische Freibeuter an.

Kapitän Thomas Truxtuns Beharren auf einem Training nach höchsten Standards für die Schiffsbesatzungen zahlte sich für die Amerikaner aus, als die Fregatte USS Constellation zwei Siege gegen französische Kriegsschiffe davontragen konnte. Acht Schiffe (eine Slup, fünf Schoner und zwei Briggs) operierten entlang der südlichen Küste der Vereinigten Staaten und entlang der Westindischen Inseln. Die zwei Briggs und zwei der Schoner führten jeweils 14 Kanonen und 70 Besatzungsmitglieder. Die Slup und die restlichen Schoner hatten jeweils zehn Kanonen und 34 Besatzungsmitglieder. Von den 22 Prisen, die die Vereinigten Staaten zwischen 1798 und 1799 kaperten, wurden 18 von allein operierenden Fahrzeugen gekapert. Auch Zollkreuzer halfen bei der Kaperung zweier Prisen. Dem Zollkreuzer USRC Pickering gelang es, bei zwei Fahrten zu den Westindischen Inseln zehn Prisen zu kapern. Eine der Prisen hatte eine 250 Mann starke Besatzung (dreimal so viel wie die Pickering), trug 19 Kanonen und hatte ein Breitseitengewicht von 150 Pfund (68 Kilogramm), während die USRC Pickering lediglich 14 Kanonen mit einem Breitseitengewicht von 56 Pfund (25 Kilogramm) hatte.

Der Quasi-Krieg endete mit dem Vertrag von Mortefontaine (Convention of 1800).[2]

Literatur

  • William G. Anderson: John Adams, the Navy, and the Quasi-War with France. In: American Neptune, Bd. 30 (1970), S. 117–132, ISSN 0003-0155.
  • Ulane Bonnel: La France, les Etats-Unis et la guerre de course (1797-1815). Nouvelles Éditions latines, Paris 1961 (zugl. Dissertation, Universität Paris 1960).
  • Alexander De Conde: The Quasi-War. The Politics and Diplomacy of the Undeclared War with France, 1797–1801. Scribner, New York 1966.
  • Peter P. Hill: Prologue to the Quasi-War. Stresses in Franco-American Commercial Relations, 1793–1796. UMI, Ann Arbor, Mich. 1977.[3]
  • Gardner Weld Allen: Our Naval War with France. Archon Books, Hamden, Conn. 1967 (unveränd. Nachdr. d. Ausg. Boston 1909; Digitalisat beim Internet Archive).

Einzelnachweise

  1. America’s First Limited War, Lieutenant Colonel Gregory E. Fehlings, U.S. Army Reserve
  2. Text:
  3. Zusammenfassung in: Journal of Modern History, Bd. 49 (1977), S. 1039–1069, ISSN 0022-2801

Weblinks

Commons: Quasi-Krieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien