Réseau viaire de Paris

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Pflasterarbeiten in Paris
Foto von Eugène Atget

Dieser Artikel zeigt die Geschichte, die Charakteristika und die besonderen Ereignisse des Pariser Straßennetzes (französisch Réseau viaire de Paris) auf.

Geschichte und Typologie

Plan aus Le Dit des Rues de Paris um 1280–1300

Im 13. Jahrhundert gab es laut Le Dit des rues de Paris (Guillot de Paris)[1] 309 Straßen. Unter Ludwig XV. gab es 789.[2]

Das vom Zentrum zur Peripherie ausstrahlende Straßennetz mit entsprechenden Ringstraßen ist Ergebnis der Stadtgeschichte von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Dabei können die Wege in Kategorien, entsprechend ihrem Entstehen, eingeteilt werden:

  • Vorortsstraßen sind die ältesten, aus der Zeit der Römer, Gallier und dann aus dem Mittelalter; sie verbanden das Zentrum mit der Peripherie oder die umliegenden Ortschaften untereinander, ehe sie durch die Stadtausdehnung vereinnahmt wurden.
  • Straßen zu im Mittelalter bis in unsere Zeit angelegten Wohneinheiten auf Ackerland, auf ehemaligen Klosteranlagen oder Herrschaftssitzen. Diese Siedlungen befinden sich zum großen Teil in den Lücken zwischen den Straßen zu den Vororten.
  • Straßen wurden durch Enteignung angelegt, was vor allem in Zweiten Kaiserreich geschah.[3]
  • Ringstraßen entstanden durch den Abriss der mittelalterlichen Stadtmauern, wie zum Beispiel der Thierssche Stadtbefestigung 1919.

Benennung und Nummerierung

Der Polizeileutnant René Hérault verordnete am 16. Januar 1728, dass ein Straßenschild mit Namen am jeweils ersten und letzten Haus derselben anzubringen sei. Im folgenden Jahr wurde dies für jede Straßenkreuzung angeordnet.
Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Hauptstadt 989 Straßen.[4]
Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Paris 3 499 Straßen, Passagen, Avenues, Gassen, Sackgassen, Boulevards und Plätze.[4]
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren es mehr als 6 000 Straßen aller Art.[5]

Bis 1793 hatten die Häuser noch keine Nummern. Man bezeichnete sie als in der Nachbarschaft von Schild oder einem Monument. Die Nummerierung wurde am 15 pluviôse an XIII(4. Februar 1805) von Nicolas Frochot, Präfekt des Départements Seine eingeführt. Die Nummern wurden je nach Ausrichtung der Straßen zur Seine vergeben:

  • Straßen, die parallel zur Seine verliefen, wurden in Flussrichtung nummeriert.
  • Straßen, die zur Seine hin verliefen, wurden vom Fluss ausgehend nummeriert.

1844 schrieb der Präfekt Claude-Philibert Barthelot de Rambuteau vor, dass die Schilder blau zu sein haben und weiß beschriftet werden.

Straßenbeleuchtung

Der erste Versuch einer Fassadenbeleuchtung, der 1258 von Étienne Boileau, Prévôt de Paris, unternommen wurde, war zum Scheitern verurteilt.

Die erste Stadtbeleuchtung geht auf die Initiative Philippe V. zurück, der aus Sicherheitsgründen 1318 den Außenbereich des Justizpalastes am Châtelet beleuchten ließ. In der Folgezeit begann die Beleuchtung von Paris erst mit Öl-, dann mit Gaslampen.

Nach zwei Versuchen, 1841 am Quai de Conti und 1844 am Place de la Concorde anlässlich der Weltausstellung Paris 1878, wurde die elektrische Beleuchtung für Paris eingeführt: Die SGE (Société Générale Électrique) richtete 32 «foyers» (deutsch Brennpunkte), Avenue de l’Opéra und Place du Théâtre-Français.[2]

Heute ist die Direction de la voirie et des déplacements[6] und ihre Straßenämter für die Beleuchtung von Paris zuständig.

Statistik

Die Pariser Straßen bestehen zu 60 % aus Fahrweg und zu 40 % aus Fußweg.[7]

2012 gibt es in Paris 6290 öffentliche und private Straßen.[7] Außerhalb der Grünanlagen (Bois de Boulogne, Bois de Vincennes), dem Boulevard périphérique und den Schnellstraßen hat die Stadt 5064 öffentliche, 180 private der Öffentlichkeit zugängige Straßen und 875 Privatstraßen[7], zusammen also 1700 km, die 26,6 km² Fläche belegen, was etwa einem Viertel der Stadtfläche entspricht. Der Boulevard périphérique und die Schnellstraßen mit Zufahrten zählen 171 Straßen. Ferner gibt es 479 Plätze.

Die Zahl der Verkehrswege ist nicht festgeschrieben und ändert sich im Laufe der Zeit.[8]

Besonderheiten

Angaben laut der Pariser Stadtverwaltung:

Listen

Arrondissements

Auflistung der 20 Arrondissement von Paris:

Grünflächen

Bois de Boulogne und Bois de Vincennes werden von mehreren Verkehrsadern durchquert:

Straßen mit provisorischen Namen

Einige Straßen haben keinen Namen im traditionellen Sinn, sie werden aber in eine provisorischen Liste geführt.[20] Es handelt sich dabei vor allem um Zufahrtsstraßen zu den Boulevard Peripherique.

Straßen mit besonderer Namensgebung

Es gibt noch weitere Verzeichnisse, die die Straßen nach besonderen Merkmalen einteilen:

  • Ehemalige Straßen aus der Pariser Vergangenheit
  • Straßen, die auf einen Besitzer hinweisen
  • Besonders lange Straßen
  • Straßen, die Namen von Militärs oder von Stadttoren haben

Siehe auch

Portal: Paris – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Paris
Portal: Straßen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Straßen

Literatur

  • Louis et Félix Lazare, Dictionnaire administratif et historique des rues de Paris et de ses monuments, 1844, 1855 ; réimpr. avec une préface de Michel Fleury, Paris, Maisonneuve et Larose, 1994, 796 p., ill. (Paris avant Haussmann).
  • Nomenclature des voies publiques et privées [de Paris], édité par la Ville de Paris sous l’administration de Jean Verdier, préfet de Paris, sous la direction d’André Herzog et d’André Roussilhe, par les soins de Maurice Dauphin, 8e édition, août 1972, XI pages + 836 pages
  • Nomenclature officielle des voies publiques et privées [de Paris], édité par la Mairie de Paris, 9e édition, mars 1997, XXIV pages + 670 pages, préface de Jean Tiberi, maire de Paris, ISBN 2-9511599-0-0
  • Jacques Hillairet, Dictionnaire historique des rues de Paris, Paris, Les Éditions de Minuit, 1972, 1985, 1991, 1997 etc. (1re éd. 1960), 1 476 p., 2 vol., ISBN 2-7073-1054-9, OCLC 466966117
  • Alfred Fierro, Histoire et mémoire du nom des rues de Paris, 430 pages, 23 × 12 centimètres, éditeur : Parigramme, 1999, ISBN 2-84096-116-4[21]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Le Dit des rues de Paris
  2. a b le Dictionnaire des inventions par Pierre Germa, Berger Levrault, Paris, 1982
  3. Florence Bourillon : Dé-nommer et re-nommer la rue ou comment accompagner la transformation de Paris à la fin du XIXe siècle
  4. a b Charles Virmaître : Paris historique Page 4
  5. Ce que révèlent les noms des rues de Paris sur lefigaro.fr
  6. www.grandpariscirculaire.org
  7. a b c Julien Demade, Les embarras de Paris : ou l'illusion techniciste de la politique parisienne des déplacements (PDF), Paris, L'Harmattan, 2015, 271 S. (S. 151), ISBN 978-2-343-06517-5
  8. a b www.paris.fr/ (französisch: Statistiken)
  9. Nomenclature Voies: 7223
  10. Nomenclature Voies: 4091
  11. Nomenclature Voies: 2578
  12. Nomenclature Voies: 2654.
  13. Nomenclature Voies: 4093
  14. Nomenclature Voies: 3711
  15. Nomenclature Voies: 1926
  16. Nomenclature Voies: 6195
  17. Nomenclature Voies: 2986
  18. www.parisrues.com/
  19. Spaziergänge in Privatstraßen (französisch)
  20. Nomenclature officielle des voies publiques et privées [de Paris], édité par la Mairie de Paris, 9e édition, mars 1997, XXIV pages + 670 pages, préface de Jean Tiberi, maire de Paris ISBN 2-9511599-0-0: les Voies provisoirement dénommées sont répertoriées à part, de la page 533 à la page 559
  21. Hier wird das Thema in drei Abschnitten behandelt: Geschichte (Die aktuellen Namen haben eine 1000jährige Geschichte); Thematisch (Analyse der Namen nach Beruf, Landschaft, Armee, Kunst usw.); Geografie (Arrondissement nach Arrondissement)