Bretagne (Schiff, 1766)

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Bretagne
Zeichnung der Bretagne, circa 1782.
Schiffsdaten
Flagge FrankreichKönigreich Frankreich (Seekriegsflagge) Frankreich
FrankreichKönigreich Frankreich (Seekriegsflagge) Frankreich
andere Schiffsnamen

Révolutionnaire (1793–1796)

Schiffstyp Linienschiff (Dreidecker)
Bauwerft Arsenal de Brest
Bestellung 1764
Kiellegung 10. Juni 1765
Stapellauf 24. Mai 1766
Indienststellung 1767
Verbleib 1796 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
Geschützdeck: 60,41 m (Lüa)
Breite 16,24 m
Tiefgang max. 7,84 m
Verdrängung 4666 t
 
Besatzung 1210 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

100 Kanonen

  • 30 × 36-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 24-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 12-Pfünder-Kanonen
  • 6 × 6-Pfünder-Kanonen

Die Bretagne war ein 100-Kanonen-Linienschiff 1. Ranges[A 1] der französischen Marine, das von Antoine Groignard entworfen wurde und von 1767 bis 1796 in Dienst stand.

Geschichte

Entwicklungsgeschichte

Im Siebenjährigen Krieg hatte die französische Marine den Verlust von 32 Linienschiffen – dreizehn in Einzelgefechten, zwei in der Schlacht von Cartagena, fünf bei der Belagerung von Louisbourg, fünf in der Schlacht von Lagos und sieben in Schlacht in der Bucht von Quiberon – hinnehmen müssen. Da der französische Staat aber den Wiederaufbau der Marine mit herkömmlichen Mitteln nicht finanzieren konnte, entwickelte der Marineminister Étienne-François de Choiseul daher den Plan (Don des vaisseaux), die benötigten neuen Schiffe direkt von den französischen Städten und Provinzen finanzieren zu lassen. Auf diesem Weg konnten die Mittel für 17 Schiffe beschafft werden, darunter auch aus der Bretagne, nach welchem dann das neue Schiff auch benannt wurde.

Bau

Das 1764 bestellte Schiff wurde von dem Marinearchtekten Antoine Groignard entworfen und unter seiner Bauaufsicht am 10. Juni 1765 im Marinearsenal von Brest auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 24. Mai 1766 und die Indienststellung 1767. Entsprechende Gegenstücke anderer Marinen waren etwa die britische Victory (Stapellauf 1765, 100 Kanonen, 56,08 m × 15,56 m × 6,55 m) oder spanische Santísima Trinidad (Stapellauf 1769, 116 Kanonen, 61,3 m × 16,16 m × 8,08 m).

Einsatzgeschichte

Die Bretagne kämpfte in der Schlacht von Ouessant im Jahr 1778 als Flaggschiff des Comte d’Orvilliers. Während der Französischen Revolution wurde die Bretagne in Révolutionnaire umbenannt. Am 28. Mai 1794 traf eine Französische Flotte, der auch die Révolutionnaire angehörte, die unter dem Befehl von Villaret-Joyeuses auf eine englische Flotte. Die Révolutionnaire befand sich unter dem Kommando von Kapitän Vandangel. Während des Gefechts verlor die Révolutionnaire ihren ganzen Besanmast und kämpfte dann erbittert gegen das englische 74-Kanonen-Schiff HMS Audacious. Dem englischen Linienschiff kamen zwei weitere zu Hilfe und durch die vereinten Kräfte wurde die Révolutionnaire komplett entmastet. Da die drei englischen Schiffe das französische nicht zur Übergabe bringen konnte, ließen sie von ihm ab. Am nächsten Tag wurde die Révolutionnaire von einer französischen Fregatte nach Brest geschleppt. Nach mehreren Tagen musste sich die geschwächte französische Flotte zurückziehen.

Technische Beschreibung

Die Bretagne war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 60,41 Metern, eine Breite von 16,24 Metern und einen Tiefgang von 7,84 Metern bei einer Verdrängung von 4666 Tonnen. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Besanmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den drei Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzungsstärke eine Stärke von 1.210 Mann (10 Offizieren und 1.200 Unteroffizieren bzw. Mannschaften). Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 100 Kanonen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit veränderte.

Unteres
Batteriedeck
Mittleres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 30 × 36-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 6 × 6-Pfünder 100 Kanonen
(555,093 kg)
1781 30 × 36-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 6 × 6-Pfünder 10 × 6-Pfünder 110 Kanonen
(569,78 kg)

Bemerkungen

  1. Die französische Einteilung in Rangklassen wich von der britischen ab. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Bretagne waren französische Schiffe Ersten Ranges Dreidecker mit bis zu 118 Kanonen oder Zweidecker mit bis zu 80 Kanonen.

Literatur

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).

Weblinks