Rödeln

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Rödeln von zwei Bewehrungsmatten
Rödeln mit einer gewöhnlichen Kombizange
Drillapparat
Drilldrahtstücke („Sackbinder“)

Rödeln, auch Stahl- oder Eisenflechten genannt, ist eine Tätigkeit auf Baustellen, bei der mit Draht (sogenanntem Rödeldraht) verschiedene Lagen einer Beton-Stahlbewehrung verbunden werden. Dies dient der Lagesicherung der Bewehrung beim Betonieren.

Es gibt dabei zwei Möglichkeiten der Anwendung:

  • Der Draht wird von einem Bindedrahtröllchen abgewickelt, dabei um den Kreuzungspunkt zweier oder mehrerer zu verbindender Bewehrungseisen herumgelegt und mittels einer Rödelzange verdrillt, bis der Draht den Knotenpunkt der Bewehrungseisen stabil zusammenhält. Anschließend wird der Draht von der Rolle abgekniffen.
  • Vorgefertigte Drahtschlaufen, die an ihrem Ende jeweils eine kleine Schlinge aufweisen, werden um den Knotenpunkt gelegt. Die Verbindungspunkte werden mit einem Drillapparat zusammengezogen, an dessen Ende sich ein Haken befindet, der in beide Schlingen eingehängt wird und diese durch Zug am Griff des Geräts verdrillt. Die Drehbewegung wird durch eine Führung in Form einer doppelten Spiralnut (vgl. Drillbohrer) bewirkt.

Verknüpfungsarten

Es werden folgende Verknüpfungsarten beim Rödeln unterschieden:[1]

  • einfacher Eckschlag (auch Heftmasche genannt)
  • doppelter Eckschlag (auch Kreuzschlag genannt)
  • Nackenschlag (auch Heranholemasche genannt)
  • Zugmasche (auch Hängemasche genannt)

Literatur

  • Petra Maria Schröder: Ich baue mir ein Haus. 3. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-1404-0, S. 21–24.
  • Hubert Merkmann: Lebensraum Baustelle. Waxmann Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-8309-2661-0, S. 252.

Weblinks

Wiktionary: rödeln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bautechnik. 10. Auflage. Europa-Lehrmittel, 2003, ISBN 978-3-8085-4460-0, S. 328.