Röt-Formation
Die Röt-Formation ist die einzige Formation des Oberen Buntsandsteins, einer lithostratigraphischen Untergruppe der Buntsandstein-Gruppe der Germanischen Trias. Die Gesteinseinheit der Röt-Formation wird von der Solling-Formation des Mittleren Buntsandsteins unterlagert und von der Untergruppe des Unteren Muschelkalks überlagert.
Definition
Als Untergrenze des Oberen Buntsandsteins wird die Basis des Rötsalinars definiert. In den Randbereichen, wo keine Evaporite vorhanden sind, wird die Grenze an die Basis des Chirotherien-Schiefers gelegt bzw. an die Basis des Plattensandsteins. Die Obergrenze ist zugleich die Grenze zum Muschelkalk. Die Buntsandstein-/Muschelkalk-Grenze wird definitionsgemäß an die Basis des Grenzgelbkalks gelegt. Der Obere Buntsandstein besteht überwiegend aus tonigen und siltigen Sedimenten in die Evaporite (Gips, Anhydrit und Steinsalz) eingelagert sein können. In den Randbereichen kommen auch sandige Lagen vor (z. B. der „Rötquarzit“). In anderen Gebieten schalten sich auch kalkige und dolomitische Lagen („Myophoriendolomite“) ein. Der Obere Buntsandstein kann im Beckenzentrum mit eingelagerten Evaporiten bis 350 m Mächtigkeit erreichen, ohne Salz noch bis 240 m. Die Untergrenze der lithostratigraphischen Untergruppe des Oberen Buntsandsteins bzw. der Röt-Formation wird biostratigraphisch in das späte Olenekium, die Obergrenze (und damit die Untergrenze des Muschelkalks) in das frühe Anisium datiert. Dies entspricht geochronologisch etwa dem Zeitraum von 243 bis 244,5 Millionen Jahren.[1]
Ablagerungsraum
Zu Beginn der Ablagerungszeit des Oberen Buntsandstein veränderten sich die Sedimentationsbedingungen im Germanischen Becken. Das Meer drang von Osten über die Ostkarpaten-Pforte in das Becken vor. Im zentralen Teil des Beckens in Norddeutschland kam es zur Ablagerung von zwei Salzlagern, die zusammen über 100 m mächtig sein können. Im Bereich der Ostkarpaten-Pforte wurden dagegen bereits marine Karbonate abgelagert.
Einzelnachweise
- ↑ Nach Menning et al. (2005) sind diese Werte jedoch auf 246,6 bis 247,4 Millionen Jahre zu korrigieren. Die Autoren empfehlen jedoch die Zahlen der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland weiter zu benutzen, bis sich die neuen Datierungen weiter bestätigen lassen.
Literatur
- Manfred Menning, Reinhard Gast, Hans Hagdorn, Karl-Christian Käding, Theo Simon, Michael Szurlies und Edgar Nitsch: Zeitskala für Perm und Trias in der Stratigraphischen Tebelle von Deutschland 2002, zyklostratigraphische Kalibrierung der höheren Dyas und Germanischen Trias und das Alter der Stufen Roadium bis Rhaetium 2005. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 173-210, Stuttgart 2005, ISSN 0078-0421
- Jochen Lepper, Dietrich Rambow und Heinz-Gerd Röhling: Der Buntsandstein in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 129-142, Stuttgart 2005, ISSN 0078-0421
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): 5. Stratigraphische Tabellen von Deutschland 2016 und 2002 (STD 2016, STD 2002).