Rabenberg (Erzgebirge)

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Rabenberg
Rabenberg Breitenbrunn.jpg

Den höchsten Punkt des Rabenbergs bildet ein Felsen, auf dem sich ein alter Vermessungspunkt befindet.

Höhe 912,8 m ü. NHN [1]
Lage Erzgebirgskreis, Sachsen (Deutschland)
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten 50° 27′ 7″ N, 12° 45′ 17″ OKoordinaten: 50° 27′ 7″ N, 12° 45′ 17″ O
Rabenberg (Erzgebirge) (Sachsen)
Gestein Phyllit

Der Rabenberg ist ein 912,8 m ü. NHN hohes Bergmassiv im Erzgebirge zwischen Johanngeorgenstadt und Breitenbrunn im sächsischen Erzgebirgskreis unweit der Grenze zu Tschechien. Es werden der Vordere und der Hintere Rabenberg unterschieden, die zusammen eine bewaldete Fläche von etwa drei Kilometer Durchmesser bilden.[2] Die Streusiedlung auf dem Rabenberg ist ein Ortsteil von Breitenbrunn.

Geologie

Das Gebiet liegt in der inneren und äußeren Kontaktzone des Eibenstocker Granitmassivs. In der inneren Kontaktzone herrschen Andalusitglimmerfels und Fruchtschiefer vor, in der äußeren fleckige Phyllite in denen Quarzite und Amphibolite eingelagert sind. Feinkörniger Granit kommt nur am westlichen Fuß des Bergmassivs vor. Am Nordost-Hang steht ein Greisenkörper an, der Gegenstand eines unbedeutenden Zinnerzbergbaus war. Auch kleinere Lagerstätten von Schwefelkies sind entdeckt worden. Zinnerze und silberhaltige Gesteine wurden im 18. und 19. Jahrhundert zwecks Metallgewinnung abgebaut.[2]

Flora und Fauna

Buchen, Tannen und Fichten sind die vorherrschenden Waldbäume auf dem Rabenberg-Massiv. Folgende Tiere wurden am Rabenberg häufig beobachtet: schwarz-braune Eichhörnchen, Fichtenkreuzschnabel, Schwarzspechte, Eulen und Käuze, Tannenhäher, Eichelhäher, Buchfinken, Meisen, Rotkehlchen, Goldhähnchen, Kuckuck, Mäusebussard. An Insekten kommen Ameisen, Spinnen und Schmetterlinge vor.[2]

Geschichte

Alt-Rabenberg (um 2001)

Bereits in der frühen Neuzeit herrschte in der Umgebung des Berges reger Zinn- und Eisenerzbergbau, im 18. Jahrhundert wurde das Vorhandensein von mindestens 66 Zechen dokumentiert. Erwähnenswert ist, dass einige der damals bedeutenden Bergwerke (Philippi Jakobi, 'Reiche Zeche', 'Valerian', 'Aaron', 'Friedrich August Stolln') von Gewerkschaften betrieben wurden. Die übrigen Gruben (wie 'Osterlamm Fundgrube', 'Wolfgang', 'Rote Zeche', 'Helene Stollen', 'Karfreitagglück') gehörten Eigenlehnern; also Bergleuten, die die Grube gepachtet hatten und auf eigenen Lohn arbeiteten.[2]

Im Zusammenhang mit dem Uranbergbau der SDAG Wismut entstand 1948 auf dem Plateau die gleichnamige Bergarbeitersiedlung Rabenberg, die heute einen Sportpark beherbergt.[3]

Auf dem Hinteren Rabenberg stand bis 1846 das Preißhaus mit der Preißhausbuche.

Wege auf den Berg und Umgebung

Der Rabenberg ist über eine Straße von Breitenbrunn aus zu erreichen. Für Wanderer führen mehrere Wege von Breitenbrunn, Erlabrunn und Johanngeorgenstadt auf den Berg. Einige der Wanderwege erinnern mit ihren volkstümlichen Namen ('Heuschuppenweg', 'Tränktrögel', 'Soldatenbrunn') an Orientierungspunkte oder überlieferte Berichte.

Der eigentliche Gipfel ist bewaldet und bietet keine Aussicht. Allerdings befindet sich hier ein Felsen mit einem alten Vermessungspunkt. In seiner Nähe führt der Galgenflügel in südöstliche Richtung zum Wandergrenzübergang an der Himmelswiese. Von hier aus führen Wanderwege nach Halbemeile, Rozhraní und zum Berghotel Roter Fuchs in Podlesí.

Literatur

  • Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt (= Werte unserer Heimat. Band 20). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1972, S. 183–185.
  • Rabenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band. Schumann, Zwickau 1821, S. 700.

Einzelnachweise

  1. Sachsenatlas des Freistaates Sachsen (Hinweise)
  2. a b c d Siegfried Sieber: Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandaufnahme in den Gebieten von Aue und Johanngeorgenstadt. Akademie-Verlag Berlin 1974. Seite 183ff
  3. Sportpark Rabenberg, abgerufen am 4. Februar 2014