Radetzky (Schiff, 1851)

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Radetzky
Schiffsdaten
Bauwerft Obuda, Budapest[1]
Stapellauf 1851
Verbleib abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
54,25 m (Lüa)
Breite 13,60 m
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
120 PS
Transportkapazitäten

Die Radetzky war ein 1851 für die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG) auf der Óbuda-Werft in Budapest gebauter Passagier-Seitenraddampfer. Namensgeber des Schiffes war der österreichische Feldmarschall Josef Wenzel Radetzky von Radetz (1766–1858).

Technik

Der aus Eisen gefertigte Seitenraddampfer war 54,25 Meter lang und 7,01 Meter breit bzw. über die Radkästen 13,60 Meter. Angetrieben wurde das Schiff von einer oszillierenden Dampfmaschine von Escher Wyss, die 120 PS leistete.[2]

Geschichte

Die DDSG setzte die Radetzky abwechselnd mit Schwesterschiffen im Liniendienst auf der Donau ein. Sie befuhr die Strecke von Wien bis zum Donaudelta am Schwarzen Meer.

Am 17. Mai 1876 entführte der Dichter und Revolutionär Christo Botew mit rund 200 Gefährten die Radetzky von Rumänien nach Kosloduj und schiffte sich und seinen Trupp dort aus, um seinen Beitrag zum Kampf gegen das osmanische Reich zu leisten. Sein Ziel war ein Wiederanfachen der Aufstandsbewegung in Bulgarien nach der Niederschlagung des April-Aufstandes durch türkische Truppen. Christo Botew fiel drei Tage nach seiner Ankunft durch eine Gewehrkugel. Letztlich führte der April-Aufstand zum Eingreifen Russlands und zur Unabhängigkeit Bulgariens.

Nach diesem Ereignis befuhr die Radetzky weiterhin die Route zwischen Wien und dem Schwarzen Meer, bis sie außer Dienst gestellt und abgewrackt wurde. Frühere Angaben gehen von der Außerdienststellung 1918 und der Abwrackung 1924 aus, während die neuere Literatur stärker zum Abwrackdatum 1913 neigt.[3]

Nachbau

1966 wurde der Seitenradschlepper Plowdiw zu einem weitgehend originalgetreuen Nachbau der historischen Radetzky umgebaut.[4] Diese Nachbau-Radetzky liegt als Museumsschiff in Kosloduj.

Literatur

  • Gerhard Stadler: An der stillen weißen Donau… Auf rotweissroten Spuren in Kozloduy. In: Wiener Zeitung. 8. März 2005 ([2] [abgerufen am 15. Februar 2021]).

Weblinks

Commons: Radetzky (Schiff, 1851) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webseite der Radetzky (englisch), aufgerufen am 22. Februar 2021
  2. Gerhard Stadler: An der stillen weißen Donau… Auf rotweissroten Spuren in Kozloduy. In: Wiener Zeitung. 8. März 2005 ([1] [abgerufen am 15. Februar 2021]).
  3. Peter Baumgartner: Binnenschiffe – schwimmendes Kulturgut, In: Binnenschiff Journal 5/2020, S. 27f. (Online-Version).
  4. National museum steamship Radetzky. In: historymuseum.org. Nationales Museum der bulgarischen Geschichte, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).