Raithaslach

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Raithaslach
Stadt Stockach
Koordinaten: 47° 52′ 53″ N, 8° 57′ 45″ O
Höhe: 583 m ü. NHN
Fläche: 4,98 km²
Einwohner: 360
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 78333
Vorwahl: 07771
Lage im Stadtgebiet

Raithaslach ist ein Stadtteil von Stockach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Geographie

Lage

Die ehemals selbständige Gemeinde Raithaslach liegt südwestlich der Bundesstraße 14 und rund vier Kilometer nordwestlich der Stockacher Stadtmitte. Im Norden erhebt sich der bis zu 648,7 m ü. NHN hohe Hohardt.

Gliederung

Zu Raithaslach gehören das Dorf Raithaslach, die Höfe Hintereichen, Hohensteig (Sandhof) und Wiedenholz sowie die Wohnplätze Im Hatzenloch und Im Unterbach.

Geschichte

1155 „Raithaselah“ erstmals erwähnt, war Raithaslach früher im Besitz der Konstanzer Dompropstei sowie der Klöster Salem und Petershausen und gehörte spätestens 1307 zur Landgrafschaft Nellenburg.[1]

Am 26. März 1972 stimmten die Raithaslacher Bürger gegen eine Eingemeindung nach Stockach. Von 218 Wahlberechtigten gaben 166 ihre Stimme ab: 156 Nein-Stimmen standen 10 Ja-Stimmen gegenüber.[2]
Im Juni 1973 stimmte der Raithaslacher Gemeinderat mit sechs gegen eine Stimme der Eingliederung in die Stadt Stockach zu. Am 1. Januar 1974 wurde Raithaslach dennoch nach Stockach eingemeindet.

Politik

Bürgermeister

  • 1933 bis 1941: Anton Stähle (* 1889; † 31. Juli 1968), Müllermeister; Bürgermeister der Gemeinde Raithaslach-Münchhöf
  • 1948 bis 1966: Herrmann Bacher (* ~ 1896; † 12. April 1981); seit 1944 im Gemeinderat, durch die Franzosen zum stellvertretenden Bürgermeister ernannt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Raithaslach liegt im Kreuzungsbereich der Kreisstraßen 6114 (Eigeltingen → Raithaslach) und 6177 (EngenWindegg).

Postwesen

Stockach war schon im 16. Jahrhundert eine bedeutende Poststation. Über Jahrhunderte liefen hier große, zwischenstaatliche Reiter- und Postkurse der Strecken Ulm-Basel, Stuttgart-Zürich und Wien-Paris zusammen. 1845 zählte die hiesige Posthalterei noch 60 Pferde.[3]

Datei:Uhrradstempel 4.png
Uhrradstempel Nr. 4

Privatpersonen mussten vor 1821 ihre Post auf der Stockacher Postanstalt selbst abgeben. Dann entstand durch die Einrichtung einer Amtsbotenanstalt die Möglichkeit, dass Privatpersonen ihre Post einem Amtsboten übergeben konnten. Dieser brachte die Post anfangs zweimal, später dreimal wöchentlich zur Stockacher Postexpedition. In den 1850er Jahren wurde die Amtbotenanstalt aufgrund stetig zunehmendem Schriftverkehr aufgehoben, ihre Dienste der Post übertragen und zum 1. Mai 1859 die Landpostanstalt ins Leben gerufen. Im Amtsbezirk Stockach wurde unter anderem folgender Botenbezirk eingerichtet:

  • Botenbezirk No. I: Montag/Mittwoch/Freitag: Stockach–Hindelwangen–Zizenhausen–Mahlspüren–Raithaslach–Münchhöf–Hoppetenzell–Stockach

Poststücke, die in die jeweilige Brieflade vor Ort eingeworfen worden waren, wurden vor der Weiterleitung vom Postboten mit einem Uhrradstempel, in Raithaslach mit der 4., versehen.[4]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Fritz Geiges (1853–1935), Ehrenbürger von Raithaslach, Glas- und Monumentalmaler, Restaurator für Glasmalerei und Lokalhistoriker.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Land Baden-Württemberg. Band VI. S. 781
  2. Heimatchronik der Stadt Stockach und ihrer Stadtteile. In: Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Selbstverlag des Hegau-Geschichtsvereins Singen e. V. Jahrbuch 1974, S. 318.
  3. Infotafel am heutigen Stockacher Postgebäude in der Schillerstraße
  4. Edwin Fecker: Der Landpostbezirk von Stockach im Rundschreiben Nr. 140 der „Arbeitsgemeinschaft Baden“ im Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh), Herbst 2004; Seite 1713ff
  5. Parallel zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde Freiburgs wurde Geiges auch Ehrenbürger Raithaslachs, vgl. Schau-ins-Land, Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins, 1985, S. 299