Ralf Schuler
Ralf Schuler (* 1965 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Journalist. Er war Leiter der Parlamentsredaktion von Bild.[1]
Leben
Schulers Großeltern hatten eine Bäckerei, die über 100 Jahre in Familienbesitz war und Ende der 1980er enteignet wurde. Nach dem Abitur absolvierte Schuler die Aufnahmeprüfung an der Filmhochschule Babelsberg, wurde jedoch nur unter der Voraussetzung einer Laufbahn als Unteroffizier bei der Nationalen Volksarmee aufgenommen, was er aus religiösen Gründen ablehnte.[2] Er absolvierte eine Ausbildung als Mechaniker in der Metallverarbeitung. Anschließend arbeitete er in der Produktion von Glühlampen. Ab 1985 begann Schuler als Volontär bei der Neuen Zeit. 1986 wurde er deren Redakteur und Balkan-Korrespondent, bis die Zeitung 1994 eingestellt wurde. Ab 1989 absolvierte er ein Fernstudium der Literatur- und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. 1995 wurde er Redakteur der Welt, 1998 Leiter Politik der Märkischen Allgemeinen bis 2010.[3] Er leitete die Parlamentsredaktion von Bild.
2015 begleitete Schuler Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Empfang im Weißen Haus. Mitarbeiter des Secret Service führten Schuler kurzzeitig aus dem Haus, da sie ihn verdächtigten, Sicherheitsanlagen gefilmt und bei Twitter veröffentlicht zu haben. Nachdem auf seinem Smartphone kein entsprechendes Material zu finden war, durfte er ins Haus zurückkehren.[4][2] 2019 erschien sein Buch Lasst uns Populisten sein: Zehn Thesen für eine neue Streitkultur.[5]
In einem internen Brief an den Chefredakteur Johannes Boie und den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, den die Zeitschrift Cicero im August 2022 veröffentlichte, kündigte Schuler seinen Abschied von Bild an. Er wolle „im besten freiheitlich-bürgerlichen Sinne für die Rechte des Einzelnen“ eintreten, diskriminierungsfrei zu leben, jedoch nicht „fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung“ stehen, wie es ein stellvertretender BILD-Chefredakteur kurz zuvor gefordert habe. Er stehe keiner politischen Bewegung „fest zur Seite“ und halte dies auch nicht für eine journalistische Aufgabe.[6][7]
Schuler ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist evangelisch.[1][8][9]
Auszeichnungen
- Theodor-Wolff-Preis (1993)[10]
Bücher
- Ralf Schuler: Lasst uns Populisten sein: Zehn Thesen für eine neue Streitkultur. Herder, 2019, ISBN 978-3-451-38358-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Literatur von und über Ralf Schuler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizieller Internetauftritt von Ralf Schuler
- Hart aber fair – 13.05.2019 – Wieviel Populismus verträgt die Politik auf YouTube, 13. Mai 2019.
- Ralf Schuler bei hart aber fair, WDR, 10. März 2020.
Einzelnachweise
- ↑ a b Ralf Schuler - Profil und Artikel bei Bild.de.
- ↑ a b Bild-Reporter: „Mein Gewissen gilt immer“. In: PRO | Das christliche Medienmagazin. 10. November 2017, abgerufen am 16. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ Ralf Schuler. Abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ Bild-Reporter fliegt wegen Twitterns aus dem Weißen Haus (und darf hinterher gleich wieder rein), Meedia, 10. Februar 2015.
- ↑ Jonas Hermann: Populismus als Medizin?, Neue Zürcher Zeitung, 21. Mai 2019.
- ↑ Stefan Winterbauer: Ralf Schuler verlässt die "Bild", weil Springer zu queerfreundlich sei | MEEDIA. 11. August 2022, abgerufen am 11. August 2022 (deutsch).
- ↑ Ralf Schuler verlässt „Bild“ - „Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung und unter ihrer Flagge zu arbeiten“. Abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ Kurzprofil und Beiträge von Ralf Schuler bei der Achse des Guten.
- ↑ Ralf Schuler bei hart aber fair, WDR, 2020.
- ↑ Liste der Preisträger. In: Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger. 1. Januar 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Oktober 2021.
Personendaten | |
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NAME | Schuler, Ralf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Ost-Berlin |