Ralph Pöhland
Ralph Pöhland | |
Voller Name | Ralph Pöhland |
Nation | Deutsche Demokratische Republik Bundesrepublik Deutschland BR Deutschland |
Geburtstag | 8. Juni 1946 |
Geburtsort | Klingenthal/Sa., Deutschland |
Sterbedatum | 7. Februar 2011 |
Sterbeort | Plauen |
Karriere | |
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Karriereende | 1972 |
Ralph Pöhland (* 8. Juni 1946 in Klingenthal/Sa.; † 7. Februar 2011 in Plauen) war ein Nordischer Kombinierer aus der DDR, der durch seine 1968 erfolgte Flucht in den Westen Aufmerksamkeit erregte. Anschließend konnte er auch Erfolge in Westdeutschland verzeichnen.
Karriere
Ralph Pöhland war eine wesentliche Medaillenhoffnung der DDR für die Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble, doch hatte er bereits seine Flucht geplant. Im Januar 1968 fanden vorolympische Wettkämpfe im Schweizer Wintersportort Le Brassus statt. Am 20. Januar flüchtete Pöhland in der Nacht aus seinem Quartier, wobei er Hilfe vom westdeutschen Nordisch Kombinierer Georg Thoma erhielt.[1][2] Sein geplantes Antreten für die bundesdeutsche Mannschaft wurde durch politischen Druck der DDR und der Sowjetunion unterbunden.
Pöhland wurde in der Propaganda der DDR zum „Verräter“ stilisiert. Seine Eltern verloren ihre Arbeit, sein Vater wurde zwischenzeitlich inhaftiert. Sein Freund Andreas Kunz eroberte die Bronzemedaille und wurde anstelle von Pöhland als Held gefeiert. Da er jedoch die persönliche Freundschaft der beiden aufrechterhielt, wurde er 1970 kaltgestellt und mit Berufsverbot belegt.
Wenige Tage nach den Winterspielen gewann Pöhland am 23. Februar 1968 bei den bundesdeutschen Skimeisterschaften vor Olympiasieger Franz Keller.[3] Diesen Titel vermochte er 1969 zu verteidigen.[4] In Sapporo bei den Olympischen Spielen 1972 startete er für die Bundesrepublik und wurde Zehnter beim Olympiasieg von Ulrich Wehling.
Nach der Flucht lebte Pöhland über ein Jahr bei Georg Thoma in Hinterzarten, der ihm einen Arbeitsplatz bei der Gemeinde besorgte, für die er die Betreuung der Tennisplätze übernahm.[5] Nachdem Pöhland schon in der DDR als Sportsoldat in der Nationalen Volksarmee gedient hatte, wurde er in der Folge in die Bundeswehr übernommen. Dort wurde er Feldwebel im Skizug der Ausbildungskompanie 7/10 der 10. Panzerdivision in Todtnau-Fahl und wirkte als Trainer für Spitzensportler, unter anderen Urban Hettich und Georg Zipfel.
Weblinks
- Ralph Pöhland in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Ralph Pöhland in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Jutta Braun, Michael Barsuhn: Flucht zum Freund. Der Tagesspiegel, 24. Februar 2008
- Ralph Pöhland: Leistungsträger von drüben. In: Zeitzeugenportal. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, 28. September 2011, abgerufen am 6. April 2020.
- Christoph Gunkel: Olympia 1968, DDR gegen BRD: „Er darf mich nicht einholen!“ einestages auf Spiegel Online, 15. Februar 2018
Belege
- ↑ Karin König: Warum die Stasi vor drei Jahrzehnten in Hinterzarten schnüffelte. Die Akte liest sich wie ein Krimi: Weltmeister und Olympiasieger Georg Thoma half dem DDR-Wintersportler Ralph Pöhland bei der Flucht in den Westen. In: Badische Zeitung. 6. März 1998.
- ↑ Gunnar Meinhardt: Der Olympiasieger, der seinem Konkurrenten zur Flucht verhalf. In: Die Welt. 23. März 2020 (welt.de).
- ↑ Datum: 23.02.1968 . Geschichtsarchiv der Universität Magdeburg, 18. April 2005, abgerufen am 12. Februar 2018.
- ↑ Karlheinz Heckert: Historie: Skispringen und Nordische Kombination – Deutsche Meisterschaften. Sport-Komplett, 24. Oktober 2008, abgerufen am 12. Februar 2018.
- ↑ Dieter Maurer: Fluchtpunkt Schwarzwald: Kombinierer Ralph Pöhland, dem Georg Thoma einst im Porsche zur Flucht verhalf, ist tot. Badische Zeitung, 9. Februar 2011, abgerufen am 10. Mai 2015.
Personendaten | |
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NAME | Pöhland, Ralph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Nordischer Kombinierer |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1946 |
GEBURTSORT | Klingenthal |
STERBEDATUM | 7. Februar 2011 |
STERBEORT | Plauen |