Rameder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1996
Sitz Leutenberg, Thüringen
Leitung Dirk Schöler und Stefan Bertelshofer (Geschäftsführer)[1]
Mitarbeiterzahl 350
Umsatz ca. 120 Mio. EUR[2]
Branche Onlinehandel, Autoteile
Website www.kupplung.de
Stand: 31. Dezember 2020

Die Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH (Rameder) handelt im Internet mit Anhängerkupplungen, Fahrradträgern, Dachboxen und anderen Autoteilen. Seit Ende 2018 ist das Unternehmen im Besitz der Beteiligungsgesellschaft FSN Capital.[3]

Blick auf das Firmengelände in Leutenberg/Munschwitz (2018)

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1996 unter dem Namen „Ulrich Rameder“ in Hausen bei Regensburg gegründet.[4][5] 1997 zog Rameder nach Munschwitz, einen Ortsteil der thüringischen Stadt Leutenberg, und errichtete dort drei Lagerhallen.[6] Im Jahr 2004 beschäftigte Rameder in Munschwitz 70 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz aus dem Verkauf von Anhängerkupplungen betrug etwa 30 Millionen Euro.[7]

2006 wurde Rameder neuer Hauptsponsor des damaligen Fußball-Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena.[8]

2011 wurde das Unternehmen von der US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft Riverside übernommen[9][10] und in die heutige Bezeichnung „Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH“ umbenannt.[1] 2015 wurde Rameder an den Münchener Finanzinvestor Findos weiterverkauft.[11] Mit der Übernahme durch Riverside gab der bisherige Mehrheitsgesellschafter Tobias Rameder seine Unternehmensanteile ab.[12] 2014 überschritt der Umsatz 50 Millionen Euro bei etwa 180.000 verkauften Anhängerkupplungen und Elektrosätzen.[13]

2016 reichte Rameder beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die Volkswagen-Gruppe ein. Der Vorwurf lautete, Volkswagen würde seine marktbeherrschende Stellung missbrauchen, indem es den Verkauf von Elektrosätzen außer den VW-Originalteilen verhindere.[14]

Ende 2016 übernahm Rameder den französischen Marktführer für Anhängerkupplungen France Attelage, gefolgt von der tschechischen Elsa Group (2018), der schwedischen Marke Dragkrokslagret (2019) sowie zwei finnischen Unternehmen (ebenfalls 2019).[15][16] Im Dezember 2018 kaufte die skandinavische Beteiligungsgesellschaft FSN Capital Rameder für eine geschätzte Summe von 115 Millionen Euro.[3][17]

Die beiden Geschäftsführer Dirk Schöler und Stefan Bertelshofer sind seit 2006 bzw. 2013 im Amt.[1]

Seit 1. März 2021 sind Florian Welz und Marcus Vollbrecht die neuen Geschäftsführer der Rameder AHK und Autoteile GmbH.

Produkte und Dienstleistungen

Rameder ist europäischer Marktführer für den Versand von Anhängerkupplungen und führt etwa 6000 Kupplungsvarianten für 3400 Fahrzeugmodelle.[18] Neben Kupplungen verkauft das Unternehmen weiteres Autozubehör wie Fahrradträger und Dachboxen. 2020 wurden europaweit rund 400.000 Anhängerkupplungen vertrieben, der Unternehmensumsatz betrug etwa 120 Millionen Euro.[2]

In Frankreich, Finnland und der Schweiz unterhält das Unternehmen eigene Niederlassungen.[19] Seit 2015 besitzt Rameder eigene Autowerkstätten in Deutschland, die sogenannten „Montagepoints“. Dort können Privatkunden und Gewerbebetriebe Anhängerkupplungen und andere Rameder-Produkte montieren lassen. Rameder betreibt derzeit 40 solcher Fachwerkstätten (Stand Ende 2020).[20][18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Siehe chronologischer Abdruck, Amtsgericht Jena HRB 507041; online im Unternehmensregister
  2. a b Rameder wird Marktführer in Schweden. motorzeitung.de, 2. Dezember 2020, abgerufen am 8. Februar 2021.
  3. a b FSN Capital meldet ersten Deal. In: Börsen-Zeitung. Nr. 236, 7. Dezember 2018, S. 13.
  4. Ute Häfner: Munschwitzer Firma dominiert Markt mit Anhängekupplungen. In: Ostthüringer Zeitung. 10. April 2001.
  5. Wir über uns. Rameder, abgerufen am 8. Februar 2021.
  6. Sandra Fröhlich: Kundenservice als Erfolgsrezept - Firma Rameder erzielt mit dem Verkauf von Anhängerkupplungen 30 Millionen Euro Umsatz. In: Ostthüringer Zeitung. 15. Februar 2005.
  7. Ute Häfner: Firma Rameder erweitert sich in Munschwitz - Mitarbeiterzahl soll von 70 auf 100 steigen. In: Ostthüringer Zeitung. 23. September 2004.
  8. Michael Voss, Marko Deicke: Mit heißer Nadel - Carl Zeiss hat neuen Hauptsponsor, Erfurt mit mehr Weiß. In: Thüringer Allgemeine. 12. Juli 2006.
  9. Übernahme: Finanzinvestor kauft Rameder. autoservicepraxis.de, abgerufen am 8. Februar 2021.
  10. Riverside kuppelt Rameder an. In: Börsen-Zeitung. Nr. 19, 28. Januar 2011, S. 10.
  11. Jochen Krisch: Kupplung.de: Rameder wird weiterverkauft an Findos Investor. excitingcommerce.de, 8. Januar 2015, abgerufen am 8. Februar 2021.
  12. Sabine Bujack-Biedermann: Rameder zielt nach Westeuropa - Neuer Mehrheitseigner als Investor am Firmensitz Munschwitz. In: Ostthüringer Zeitung. 18. Januar 2011.
  13. Thomas Spanier: Rameder peilt Rekordumsatz an. In: Ostthüringer Zeitung. 11. September 2014.
  14. Volker Votsmeier, Stefan Menzel: Mit System ins Abseits gedrängt. In: Handelsblatt. Nr. 121, 27. Juni 2016, S. 30.
  15. Leutenberger Kupplungsbauer expandiert. In: Ostthüringer Zeitung. 12. April 2019, S. 16.
  16. Auch Marktführer in Schweden. flotte.de, 3. Dezember 2020, abgerufen am 8. Februar 2021.
  17. Philipp Habdank: FSN Capital stemmt ersten Deal in Deutschland. finance-magazin.de, 6. Dezember 2018, abgerufen am 8. Februar 2021.
  18. a b Jens Voigt: Fokussiert auf Last-Lösungen. In: Thüringische Landeszeitung. 21. Dezember 2020, S. 4.
  19. Europäischer Marktführer als Wirtschaftsmotor für Thüringen. wirtschaftsspiegel-thueringen.com, 3. März 2019, abgerufen am 8. Februar 2021.
  20. Rameder eröffnet Montagepoint in der Nähe von Bonn. gummibereifung.de, 21. November 2018, abgerufen am 8. Februar 2021.