Ranitomeya imitator
Ranitomeya imitator | ||||||||||||
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Ranitomeya imitator "Chazuta"
Ranitomeya imitator "Chazuta" | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ranitomeya imitator | ||||||||||||
Schulte, 1986 |
Ranitomeya imitator ist ein variabel gefärbter Froschlurch aus der Familie der Dendrobatidae, die trivial auch als Baumsteiger- oder Pfeilgiftfrösche bezeichnet werden. Die Bezeichnung imitator beruht auf dem als Mimikry bezeichneten Phänomen der Imitation einer im gleichen Lebensraum vorkommenden Art. So imitieren verschiedene Farbmorphe von R. imitator je nach Verbreitungsgebiet Arten wie R. variabilis, R. fantastica oder R. summersi.
Merkmale
R. imitator ist mit einer Körperlänge von etwa 20 mm ein durchschnittlich großer Vertreter der Gattung Ranitomeya. Die Grundfarbe aller bekannten Populationen ist schwarz. Die farbigen Musterungen des Rückens reichen von grün über gelb bis orange. Die Form der Farbmuster reicht von symmetrischen Längslinien bis zu netzartigen, asymmetrischen Zeichnungen. Die Beine können farblich und von der Musterung her eine Fortsetzung der Körpermusterung sein, sind teilweise aber auch komplett abgesetzt, sowohl farblich als auch von der Art des Musters. Der Bauch ist meist grob netz- oder punktartig gezeichnet mit relativ geringem Schwarzanteil. Die männlichen Tiere verfügen über einen markanten Ruf aus kurzen pfeifenden Tönen.
Verbreitung und Lebensraum
Das bekannte Verbreitungsgebiet von R. imitator ist der amazonische Regenwald in der Region Loreto und der Region San Martín in Peru. Es werden sowohl primärer und sekundärer feuchtheißer Tieflandregenwald wie auch feuchter Prämontanwald bis auf 1000 m ü. M. bewohnt.
Lebensweise
R. imitator lebt oft monogam und die Paare betreiben eine ausgeklügelte Brutpflege. Die Eiablage geschieht an geschützten Stellen. Es werden meist 2 Eier gelegt. Sind die Kaulquappen schlupfbereit, transportiert sie das Männchen einzeln zu geeigneten Wasserstellen, meist Blattachseln von Bromelien. Das Männchen animiert das Weibchen zum Legen von unbefruchteten Eiern in die Wasserstellen mit den eigenen Quappen. Diese Nähreier dienen der Quappe als Nahrung. Die Quappen sind fakultativ oophag und nicht auf die Versorgung mit Nähreiern angewiesen. Die Entwicklung zum Frosch dauert etwa 80 Tage. R. imitator ernährt sich hauptsächlich von Kleininsekten und Milben.
Literatur
- Lötters, Jungfer, Henkel, Schmidt: Pfeilgiftfrösche – Biologie, Haltung, Arten. Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2007
- Evan Twomey, Victor Morales, Kyle Summers: A Key Ecological Trait Drove the Evolution of Biparental Care and Monogamy in an Amphibian. The American Naturalist, April 2010
- Jason Lee Brown, Evan Twomey, Victor Morales, Kyle Summers: Phytotelm size in relation to parental care and mating strategies in two species of Peruvian poison frogs. Behaviour, 145, 2008, S. 1139–1165.
- Jason Lee Brown, Evan Twomey, Adolfo Amézquita, Moisés Barbosa De Souza, Jana-Lee P. Caldwell, Stefan Lötters, Rudolf von May, Paulo Roberto Melo-Sampaio, Daniel Mejía-Varga, Pedro Perez-Peña, Mark Pepper, Erik H. Poelman, Manuel Sanchez Rodriguez & Kyle Summers: A taxonomic revision of the neotropical poison frog genus Ranitomeya (Amphibia: Dendrobatidae). In: Zootaxa, 3083, 2011
- Rainer Schulte: Pfeilgiftfrösche – Artenteil Peru. Nikola Verlag, Stuttgart 1999
Weblinks
G. Schmied, dendrobatidae.ch dendrobatidae.ch.vu Stand: Januar 2012
- Ranitomeya imitator in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: Javier Icochea, Ariadne Angulo, Karl-Heinz Jungfer, 2004. Abgerufen am 19. November 2013.