Raphael Biow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Raphael Moses Abraham Biow[1] (* 30. September 1771 in Breslau, Preußisch Schlesien; † 20. Oktober 1836 ebenda, Provinz Schlesien) war ein deutscher Landschafts-, Dekorations- und Synagogenmaler.

Leben

Raphael Biow war Sohn jüdischer Eltern aus Breslau. Da sein Vater früh verstorben und seine Mutter unbemittelt war, musste er seinen Zeichenunterricht durch das Geld, das er durch Schreibstunden verdiente, selbst finanzieren. Nach dem Tod seiner Mutter besuchte er die Königliche Bauschule in Breslau, an der Karl Daniel Friedrich Bach Mal- und Zeichenkunst unterrichtete.[2] Um 1791 etablierte er sich als „Zimmermaler“. Als Jude war ihm die Aufnahme in die Malerzunft verwehrt. Mittels Fürsprache einiger Adeliger, die sich beim preußischen König für ihn verwendet hatten, gelang ihm der Erwerb des Bürgerrechts. Er wurde zum „königlichen Maler“ ernannt, nachdem er sich Biow als Familiennamen zugelegt hatte.

Raphael Biow war in seiner Stadt ein angesehener Dekorationsmaler. Dort malte er zahlreiche große Gebäude aus. Zu seinen Auftraggebern zählte der Breslauer Architekt Carl Ferdinand Langhans. Unter dessen Regie malten er und sein Sohn Hermann Biow, später einer der ersten Daguerreotypisten Hamburgs, die Synagoge zum Weißen Storch aus.[3] Raphael Biows Tochter Jenny Bossard-Biow wurde ebenfalls Fotografin. Fotografen wurden ferner deren Sohn Raphael Schlegel und deren Enkel Raphael Arthur Schlegel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carol Herselle Krinsky: Synagogues of Europe. Architecture, History, Meaning. Architectural History Foundation New York, MIT Press, Cambridge/Massachusetts 1985, ISBN 0-486-29078-6, S. 325 (Google Books)
  2. David Heywood Jones: Moses Hirschel and Enlightenment Breslau: A City and its Jews in the Late Eighteenth century. Palgrave Macmillan, Cham 2021, ISBN 978-3-030-46234-5, S. 212 (Google Books)
  3. White Stork Synagogue, Webseite im Portal placeandsee.com, abgerufen am 4. Oktober 2021