Rappenantilope

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Rappenantilope

Männliche Rappenantilope in der Nähe des Kafue River in Sambia

Systematik
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Pferdeböcke (Hippotragini)
Gattung: Rossantilopen (Hippotragus)
Art: Rappenantilope
Wissenschaftlicher Name
Hippotragus niger
(Harris, 1838)
Weibliche Rappenantilope

Die Rappenantilope (Hippotragus niger) ist eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Pferdeböcke mit einem auffälligen Sexualdimorphismus. Die Männchen haben ein schwarz-weißes Haarkleid, Weibchen und Jungtiere dagegen ein rotbraunes.

Merkmale

Die Rappenantilope erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 1,4 Metern und erreicht ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Die Hörner werden bis zu 1,64 Meter lang. Sie ist damit etwas kleiner und leichter als die Pferdeantilope, hat aber deutlich längere Hörner, die leicht nach hinten gebogen sind. Die Hörner sind stark geringelt und werden von beiden Geschlechtern getragen.[1]

Die Rappenantilope fällt durch das pechschwarze Haarkleid der Männchen auf, das am Bauch weiß scharf abgegrenzt ist. Weibchen und junge Männchen sind rot- bis dunkelbraun.

Verbreitung

Verbreitungsgebiet der Rappenantilope

Das Verbreitungsgebiet reicht von Kenia über die Steppen Ostafrikas (z. B. Tansania) bis ins südliche Afrika. Rappenantilopen halten sich gewöhnlich in einer trockenen, offenen und von Bäumen durchsetzten Landschaft auf. Dauergewässer und mittelhohe oder hohe Gräser sollten vorhanden sein. Ihre Hauptnahrung ist Gras, sie fressen aber gelegentlich auch Laub.

Lebensweise

Die Weibchen leben mit ihren Jungen in Herden von zehn bis dreißig Tieren. Männchen sind Einzelgänger, die jedes Weibchen beanspruchen, das ihr Territorium durchquert. Männchen, die das sechste Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sind nicht stark genug, ein eigenes Revier zu verteidigen; sie tun sich zu eigenen Junggesellenverbänden zusammen.

Eine Untersuchung der Nahrungsweise der Rappenantilope in Simbabwe hat erwiesen, dass Rappenantilopen abhängig von Wasserstellen sind. Sie entfernen sich nie mehr als einen Kilometer von Wasser und trinken täglich. Sie fressen Gras und äsen dieses bis auf eine Höhe von vier Zentimeter über dem Boden ab. Gras, das weniger als vier Zentimeter hoch ist, wird von ihnen nicht gefressen. Nach Regenfällen, wenn das Gras wieder zu sprießen beginnt, sind sie damit eine der letzten Arten, die sich die neu nachgewachsenen Nahrungsressourcen erschließen können.[2]

Bedrohung und Schutz

Es gibt noch etwa 60.000 Rappenantilopen. Die Art wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft. Die Riesen-Rappenantilope (Hippotragus niger variani), eine Unterart aus Angola, gilt jedoch als vom Aussterben bedroht. Eine weitere sehr seltene Unterart ist die Ostafrikanische Rappenantilope (Hippotragus niger roosevelti).

Sonstiges

Die Rugby-Union-Nationalmannschaft Simbabwes leitet ihren Spitznamen Sables von der Rappenantilope (englisch sable antelope) ab.

Literatur

  • C. A. Spinage: The Natural History of Antelopes. Croom Helm, London 1986, ISBN 0-7099-4441-1

Weblinks

Commons: Rappenantilope – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Spinage, S. 183
  2. Spinage, S. 56.