Rathay
Ráthay | |
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Synonyme | Ráthay Noir |
Zuchtnummer | Klosterneuburg 1355-3-33 |
Art | Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) |
Beerenfarbe | schwarz |
Verwendung | |
Herkunft | Österreich |
Züchter | Gertrude Mayer Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau |
Züchtungsjahr | 1970 |
Markteinführung | 2000 |
VIVC-Nr. | 16398 |
Abstammung | |
Kreuzung aus | |
Liste von Rebsorten |
Ráthay ist eine Rotweinsorte. Der Name erinnert an den aus Ungarn stammenden Emmerich Ráthay (1845–1900), der in den Jahren 1893 bis 1900 Direktor des oenologisch-pomologischen Instituts der Weinbauschule Klosterneuburg war. Der ungarische Name Ráthay wird korrekt „Ráthoi“ (mit hellem „á“ und auslautendem „oi“) ausgesprochen.[1]
Züchtung, Sorteneigenschaften, Zulassung
Wie auch beim Roesler handelt es sich um eine Neuzüchtung aus dem Jahr 1970 durch Gertrude Mayer an der Weinbauschule in Klosterneuburg. Die Elternteile sind Blauburger und (Seyve Villard 18-402 x Blaufränkisch). Die Sorte ist ausgesprochen frosthart und sehr unempfindlich gegen Pilzkrankheiten, speziell gegen Mehltau. Die geringe Botrytisanfälligkeit hat den Vorteil, dass für die Sorte Ráthay ein wesentlich verminderter Bedarf an Pflanzenschutzmitteln besteht. Insofern ist diese Sorte besonders für den biologischen Weinbau geeignet, zumal mit den für den biologischen Weinbau zugelassenen Methoden die Pilzerkrankungen deutlich leichter unter der Schadschwelle gehalten werden können.[1]
In Österreich erfolgte im Jahr 2000 die Sortenzulassung als Qualitätsrebsorte und im Jahr 2004 bekam die Sorte Ráthay den EU-Sortenschutz. 9 Hektar der österreichischen Wein-Anbaufläche sind mit Ráthay bestockt (Stand: 2013).[2]
Eigenschaften des Weins
Ráthay ergibt tiefdunkle, vollmundige, extrakt- und gerbstoffreiche Weine. Sie sind frühzeitig trinkreif. Wegen ihrer guten Farbkraft eignet sich die Sorte gut als Verschnittpartner auch für blassere Weine.
Ampelografische Merkmale
- Blatt: mittelgroß, keilförmig bis fünfeckig, fünflappig
- Traube: mittelgroß, mitteldicht, zylindrisch, mit Beitraube; Beeren dunkelblau bis schwarz gefärbt
Abstammung
Kreuzung von Blauburger × (Seyve Villard 18-402 × Blaufränkisch)
Siehe auch
Literatur
- Neue Rotweinsorten – Züchtungserfolge der Klosterneuburger Weinbauschule Artikel von Johann Werfring in der Wiener Zeitung vom 22. November 2001.
- Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau. 9. Auflage. avBuch im Cadmos Verlag, Wien, 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4.
- Ferdinand Regner: Verzeichnis der österreichischen Qualitätsweinrebsorten und deren Klone, 2008, LFZ Klosterneuburg
Einzelnachweise
- ↑ a b Neue Rotweinsorten – Züchtungserfolge der Klosterneuburger Weinbauschule Artikel von Johann Werfring in der „Wiener Zeitung“ vom 22. November 2001.
- ↑ Ráthay auf der Webseite von Österreich Wein
Weblinks
- Ráthay auf der Webseite von Österreich Wein
- Rathay in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch)