Rauhigkeit (Akustik)
Die Rauhigkeit ist in der Physik eine psychoakustische Empfindungsgröße, die besonders bei frequenz- und amplitudenmodulierten Schallen wahrgenommen wird.[1] Vor allem Schalle mit Modulationsfrequenzen zwischen ungefähr 30 und 300 Hz rufen Rauhigkeit hervor, z. B. das schnarrende bzw. brummende Geräusch eines fliegenden Käfers oder ein Elektro- bzw. Kolbenmotor.[2]
Die Rauhigkeit lässt sich durch ein aufwendiges Rechenverfahren nachbilden. Ein hierfür entwickeltes Verfahren bildet die Wahrnehmung von realistischen Geräuschen recht gut nach.[3]
Maßeinheit
Die Rauhigkeit eines Geräuschs (Klangs) wird durch Hörversuche ermittelt und in der Maßeinheit asper angegeben. Ein Asper entspricht der Rauhigkeit eines zu 100 % mit 70 Hz amplitudenmodulierten 1-kHz-Sinustons bei einem Schalldruckpegel von 60 dB.
Rauhigkeit von Akkorden
Beispiel:
In reiner Stimmung hört man bei der reinen Terz (Frequenzverhältnis 5:4, 386 Cent) keine Schwebung in den Obertönen.
Die „geschärfte“ Terz in gleichstufiger (400 Cent) wird als rau empfunden, da sich die Obertöne "reiben".
Rein: Datei:A cis rein.ogg gleichstufig: Datei:A cis gleichstufig.ogg |
Siehe: Intonation (Musik)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Müller, Michael Möser (Hrsg.): Taschenbuch der Technischen Akustik. 3., erweiterte und überarbeitete Auflage, 2003, S. 88. (Online bei Google Books)
- ↑ Ernst Terhardt: Akustische Kommunikation. Grundlagen mit Hörbeispielen. 1. Auflage, 1998, Springer-Verlag, ISBN 978-3-540-63408-9, S. 293. (Online bei Google Books)
- ↑ R. Sottek: Gehörgerechte Rauhigkeitsberechnung. (PDF, 3,1 MB).