Raureif

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Raureif ist ein fester Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bildet.[1] Hierfür ist eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Lufttemperatur von unter −8 °C nötig. Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben, daher erhöht Wind die Bildung von Raureif. Der Wind darf aber auch nicht zu stark sein, da er sonst die empfindlichen Strukturen zerstören würde.

Vor allem entgegen der Windrichtung entstehen nadelförmige Eiskristalle in Form sechsstrahliger Dendriten, die eine erhebliche Größe und bizarre Formen erreichen können und dabei meist nur langsam wachsen. Raureif wächst gegen den Wind, da die luvseitig ankommende Luft einen höheren Feuchtigkeitsgrad als im Lee in sich trägt.

Raureif entsteht vergleichsweise selten und wird oftmals mit Reif oder Raueis verwechselt, für die es eine Art Zwischenstadium darstellt. Eine besondere Form des Raureifs sind Eisblumen.

Durch Raureif verursachte Baumschäden werden in der Forstwirtschaft als Duftbruch bezeichnet.

Fotos

Literatur

  • Tönjes de Vries, Antje Paschmann: Resublimation – die faszinierende Bildung von Raureif. In: CHEMKON. 11(4) 2004, ISSN 0944-5846, S. 185–190.
  • Tau, Reif und Raureif. In: Hannelore Dittmar-Ilgen: Wie das Salz ins Meerwasser kommt und warum es keine Eisblumen mehr gibt: noch mehr Physik für Neugierige. Hirzel-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-7776-1315-0, S. 72.

Weblinks

Commons: Raureif – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Joseph Krauß: Grundzüge der Maritimen Meteorologie und Ozeanographie, Reprint des Originals von 1917. Salzwasser Verlag, Paderborn 2011, ISBN 978-3-86444-130-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).