Realphilosophie

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Der Begriff Realphilosophie geht auf Hegel zurück. Seine Jenaer Realphilosophie von 1805/1806 enthält Vorlesungen „zur Philosophie der Natur und des Geistes“. Hegel stellt die Realphilosophie der reinen Logik gegenüber: die Realphilosophie ist also ein Denken auf empirischer Grundlage.

Der Philosoph Hegel beschäftigt sich in seiner Realphilosophie u. a. mit Phänomenen der Astronomie und der Biologie. Gegenüber einer Naturphilosophie zeichnet sich die Realphilosophie jedoch dadurch aus, dass sie auch gesellschaftliche und kulturelle Phänomene einbezieht. Sie umfasst somit sowohl Naturphilosophie als auch Kulturphilosophie.

In jüngerer Zeit erfährt der Begriff eine Renaissance. Der Publizist Gábor Paál verweist auf Parallelen zwischen der Idee einer Realphilosophie und dem vom US-amerikanischen Literaturagenten John Brockman formulierten Anspruch einer „Dritten Kultur“ in der Wissenschaft.[1][2]

Literatur

  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Jenaer Realphilosophie. Vorlesungsmanuskripte zur Philosophie der Natur und des Geistes von 1805–1806. Akademie, Berlin 1969.
  • Gábor Paál: Was ist schön? Ästhetik und Erkenntnis, Würzburg 2003.

Einzelnachweise

  1. Paál, 209 ff.
  2. Fachübergreifende Kooperationen (Memento vom 29. Oktober 2009 im Internet Archive), Stuttgarter Zeitung, 22. Oktober 2009