Red Kelly (Eishockeyspieler)

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  Red Kelly Eishockeyspieler
Hockey Hall of Fame, 1969
Geburtsdatum 9. Juli 1927
Geburtsort Simcoe, Ontario, Kanada
Todesdatum 2. Mai 2019
Sterbeort Toronto, Ontario, Kanada
Größe 183 cm
Gewicht 88 kg
Position Verteidiger/Center
Nummer #4
Schusshand Links
Karrierestationen
1944–1945 St. Michael’s Buzzers
1945–1947 Toronto St. Michael’s Majors
1947–1960 Detroit Red Wings
1960–1967 Toronto Maple Leafs

Leonard Patrick „Red“ Kelly, CM (* 9. Juli 1927 in Simcoe, Ontario; † 2. Mai 2019 in Toronto, Ontario) war ein kanadischer Eishockeyspieler, -trainer und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1945 und 1967 unter anderem 1480 Spiele für die Detroit Red Wings und Toronto Maple Leafs in der National Hockey League hauptsächlich auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Kelly gehörte während seiner Zeit als Aktiver in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den besten Spielern auf seiner Position und gilt als einer der ersten Offensivverteidiger überhaupt. Während seiner 20 Spielzeiten in der NHL gewann er insgesamt achtmal den Stanley Cup – jeweils vier mit den Red Wings und Maple Leafs. Darüber hinaus war Kelly im Jahr 1954 der erste Gewinner der James Norris Memorial Trophy, die seither den besten Verteidiger der Liga ehrt. Ebenso erhielt er viermal die Lady Byng Memorial Trophy und wurde zwischen 1950 und 1957 achtmal in Folge in eines der beiden NHL All-Star Teams berufen. Im Jahr 1969 wurde er in die Hockey Hall of Fame aufgenommen, während seine Trikotnummer 4 sowohl bei den Maple Leafs als auch bei den Red Wings gesperrt ist.

Karriere

Kelly auf einer Sammelkarte als Spieler der Detroit Red Wings (1958)

Als Spieler

Kelly, der wegen seiner roten Haare „Red“ genannt wurde, spielte 20 Jahre lang, von 1947 bis 1967, in der NHL. Sein erster Club in der NHL waren die Detroit Red Wings, zu denen er direkt vom St. Michael’s College in Toronto gewechselt war. Der Verteidiger wurde für sein cleveres und faires Checking und eine einzigartige Puck-Behandlung bekannt. Zwischen 1951 und 1954 gewann er dreimal die Lady Byng Memorial Trophy und ist damit bis heute der einzige Verteidiger, der die Trophäe mehrfach gewinnen konnte. Bereits in dieser Zeit spielte er von Zeit zu Zeit als Stürmer, wenn sein Team durch Verletzungen gehandicapt war.

1960 kam es zum Streit zwischen ihm und der Vereinsführung der Red Wings, deren Kapitän er von 1956 bis 1958 war, weil diese sein Spiel öffentlich kritisiert hatten. Er spielte jedoch, und das wussten nur die Clubchefs, mit einem gebrochenen Fuß. Daraufhin sollte er im Tausch gegen Bill Gadsby und Eddie Shack zu den New York Rangers transferiert werden. Doch nur einen Tag später gab Kelly seinen Rücktritt bekannt und der Wechsel war hinfällig.

Der Trainer der Toronto Maple Leafs, Punch Imlach, wollte ihn darauf hin nach Toronto holen. Kelly wollte zuerst nicht, weil ein Talentspäher (Scout) Torontos ihm als Jugendspieler prophezeit hatte, dass er nicht mehr als 20 NHL-Spiele bestreiten werde. Letztendlich kam es trotzdem zu dem Wechsel und bei seinem langjährigen Lieblings-Club wurde „Red“ ein wertvoller Stürmer. Gemeinsam mit Frank Mahovlich bildete er dabei ein hervorragendes Tandem. 1967 beendete er seine Karriere als Stanley-Cup-Sieger, nachdem sein Team in der Finalserie die Montréal Canadiens mit Jean Béliveau bezwungen hatten. Insgesamt gewann er achtmal den Stanley Cup, jeweils viermal mit Detroit und Toronto.

Für seine sportlichen Verdienste wurde er 1969 in die Hockey Hall of Fame in Toronto aufgenommen. Im Jahre 2001 folgte die Aufnahme als Member in den Order of Canada. Im Oktober 2016 sperrten die Toronto Maple Leafs seine Trikotnummer 4, bevor ihnen dies die Detroit Red Wings im Februar 2019 gleichtaten. Damit wurde er zum erst achten Spieler der NHL-Historie, dessen Trikotnummer von zwei Teams nicht mehr vergeben wird.

Red Kelly verstarb am Morgen des 2. Mai 2019 im Alter von 91 Jahren in Toronto.[1]

Als Trainer

Seine Trainerkarriere begann bei den Los Angeles Kings, die er von 1967 bis 1969 coachte. Danach war er vier Jahre lang, von 1969 bis 1973, Trainer bei den Pittsburgh Penguins, ehe er wieder zu den Maple Leafs nach Toronto zurückkehrte, die er von 1973 bis 1977 betreute.

Als Politiker

Seine große Beliebtheit half ihm 1962, in das kanadische Parlament einzuziehen. Dabei vertrat er den Bezirk York West drei Jahre lang, bis er sich entschied, sich wieder vollkommen auf den Eishockeysport zu konzentrieren.

Erfolge und Auszeichnungen

Sonstiges

  • 2001 Aufnahme in die Ontario Sports Hall of Fame
  • 2016 Sperrung der Trikotnummer 4 durch die Toronto Maple Leafs
  • 2019 Sperrung der Trikotnummer 4 durch die Detroit Red Wings

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1944/45 Toronto St. Michael’s Majors OHA 1 0 0 0 0
1945/46 Toronto St. Michael’s Majors OHA 26 13 11 24 18 11 1 0 1 7
1946/47 Toronto St. Michael’s Majors OHA 30 8 24 32 11 9 3 3 6 9
1947 Toronto St. Michael’s Majors Memorial Cup 9 5 5 10 2
1947/48 Detroit Red Wings NHL 60 6 14 20 13 10 3 2 5 2
1948/49 Detroit Red Wings NHL 59 5 11 16 10 11 1 1 2 6
1949/50 Detroit Red Wings NHL 70 15 25 40 9 14 1 3 4 2
1950/51 Detroit Red Wings NHL 70 17 37 54 24 6 0 1 1 0
1951/52 Detroit Red Wings NHL 67 16 31 47 16 5 1 0 1 0
1952/53 Detroit Red Wings NHL 70 19 27 46 8 6 0 4 4 0
1953/54 Detroit Red Wings NHL 62 16 33 49 18 12 5 1 6 4
1954/55 Detroit Red Wings NHL 70 15 30 45 28 11 2 4 6 17
1955/56 Detroit Red Wings NHL 70 16 34 50 39 10 2 4 6 2
1956/57 Detroit Red Wings NHL 70 10 25 35 18 5 1 0 1 0
1957/58 Detroit Red Wings NHL 61 13 18 31 26 4 0 1 1 2
1958/59 Detroit Red Wings NHL 67 8 13 21 34
1959/60 Detroit Red Wings NHL 50 6 12 18 10
1959/60 Toronto Maple Leafs NHL 18 6 5 11 8 10 3 8 11 2
1960/61 Toronto Maple Leafs NHL 64 20 50 70 12 2 1 0 1 0
1961/62 Toronto Maple Leafs NHL 58 22 27 49 6 12 4 6 10 0
1962/63 Toronto Maple Leafs NHL 66 20 40 60 8 10 2 6 8 6
1963/64 Toronto Maple Leafs NHL 70 11 34 45 16 14 4 9 13 4
1964/65 Toronto Maple Leafs NHL 70 18 28 46 8 6 3 2 5 2
1965/66 Toronto Maple Leafs NHL 63 8 24 32 12 4 0 2 2 0
1966/67 Toronto Maple Leafs NHL 61 14 24 38 4 12 0 5 5 2
OHA gesamt 57 21 35 56 29 20 4 3 7 16
NHL gesamt 1316 281 542 823 327 164 33 59 92 51

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

NHL-Trainerstatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Pkt Platz Sp S N Resultat
1967/68 Los Angeles Kings NHL 74 31 33 10 72 2., Western 7 3 4 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
1968/69 Los Angeles Kings NHL 76 24 42 10 58 4., Western 11 4 7 Niederlage im Playoff-Halbfinale
1969/70 Pittsburgh Penguins NHL 76 26 38 12 64 2., Western 10 6 4 Niederlage im Playoff-Halbfinale
1970/71 Pittsburgh Penguins NHL 78 21 37 20 62 6., Western nicht qualifiziert
1971/72 Pittsburgh Penguins NHL 78 26 38 14 66 4., Western 4 0 4 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
1972/73 Pittsburgh Penguins NHL 42 17 19 6 (40) 5., Western im Saisonverlauf entlassen
1973/74 Toronto Maple Leafs NHL 78 35 27 16 86 4., Eastern 4 0 4 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
1974/75 Toronto Maple Leafs NHL 80 31 33 16 78 3., Adams 7 2 5 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
1975/76 Toronto Maple Leafs NHL 80 34 31 15 83 3., Adams 10 5 5 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
1976/77 Toronto Maple Leafs NHL 80 33 32 15 81 3., Adams 9 4 5 Niederlage im Playoff-Viertelfinale
NHL gesamt 742 278 330 134 690 0 Divisionstitel 62 24 38 0 Stanley Cups

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Weblinks

Commons: Red Kelly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kyle Kujawa: Statement from the Kelly family. nhl.com, 2. Mai 2019, abgerufen am 2. Mai 2019 (englisch).