Aumüller Druck
Aumüller Druck GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1888 |
Sitz | Regensburg, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 120 (2021) |
Umsatz | 21 Mio. Euro (2020) |
Branche | Offsetdruckerei |
Website | www.aumueller-druck.de |
Die Aumüller Druck GmbH & Co. KG, auch Aumüller Druck Regensburg, ist ursprünglich 1888 als Zeitungsverlag gegründet worden und befindet sich seit 1913 in Familienbesitz.
Geschichte
Aumüller Druck wurde 1888 als Verlag Deininger gegründet, der den Bayerischen Volksboten herausgab. Der Bayerische Volksbote wurde 1908 in Regensburger Neueste Nachrichten (R. N. N.) umbenannt, eine Tageszeitung mit Handelsblatt.[1][2]
Verlag Gg. Aumüller & Sohn und Regensburger Neueste Nachrichten
Nach dem Ausscheiden des Verlagsleiters und Chefredakteurs Carl Schmitt im Juni 1913 übernahm der bislang als Redakteur für „Bayern“, „Gerichtssaal“ und „Lokales“ im Verlag tätige Georg Aumüller (1869–1934, ursprünglich Schutzmann)[3][4] mit seinem Sohn Josef Aumüller (1888–1937), der bereits seit 1912 für den Inserat Teil verantwortlich zeichnete, den Zeitungsverlag. Josef Aumüller, gelernter Buchdrucker, war verheiratet mit der Verlegertochter Frieda Schober. Ihr Vater Johann Schober verlegte die Regensburger Allgemeine Zeitung.
Ab 1913 hieß der Zeitungsverlag G[eor]g Aumüller & Sohn Buch- und Kunstdruckerei mit Zeitungsverlag OHG und Vater und Sohn gaben weiterhin die Regensburger Neueste Nachrichten heraus.[5] Mitte der 1920er Jahre erreichte das Blatt mit einer Auflage von 6.000 Exemplaren seinen Höchststand an Lesern.[6] 1928 wurde in der Regensburger Innenstadt, Am Römling 12a ein neu errichtetes Industriegebäude der Buch- und Zeitungsdruckerei in Betrieb genommen. Im selben Jahr erschien die Jubiläumsausgabe der Zeitung anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Blattes (Gründung als Bayerischer Volksbote im Jahr 1888).[7] 1932 wurde das Unternehmen in Georg Aumüller & Sohn GmbH umfirmiert.[8] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten (NSDAP) mussten die das liberale Bürgertum bedienende "Regensburger Neueste Nachrichten" nach wenigen Monaten eingestellt werden. Die letzte Ausgabe der „Neuesten“ erschien am 30. September 1933.[9]
Nach dem Tod von Josef Aumüller (1937) gingen die Firmenanteile an die Erbengemeinschaft Betty und Georg Aumüller in dritter Generation über. Bis 1972 befand sich der Firmensitz Am Römling 12 in Regensburg.[10]
Wiedergründung und Entwicklung nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Georg Aumüller (1921–2012) von der US-amerikanischen Militärregierung die Lizenz zur Weiterführung der Georg. Aumüller & Sohn Verlag, Buch & Kunstdruckerei. 1954 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft. Im Jahre 1965 wurden die ersten Offsetdruckmaschinen erworben. 1972 wurde ein moderner Neubau mit 3.000 m² ebenerdigen Büro- und Produktionsflächen im Regensburger Industriegebiet Haslbach bezogen.
Seit 1981 können sich alle Mitarbeiter als echte stille Gesellschafter am Unternehmen beteiligen. 1994 nahm Aumüller Druck die erste 8-Farben-Maschine Bayerns in Betrieb und ein Jahr darauf wurde der Bürotrakt erweitert. 1996 trat Georg Aumüller in den Ruhestand.[11] Für seine Verdienste wurde er von der Universität Regensburg mit der Universitätsmedaille „Bene merenti“ ausgezeichnet.[12] 1993 erhielt Georg Aumüller das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, ausgestellt von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Seit 1996 wird das Unternehmen in vierter Generation von den Brüdern Stefan und Christian Aumüller geführt, die 1987 in die Firma nach einer technischen Lehre und einem betriebswirtschaftlichen Studium eingetreten waren. 1996 wurde auch weltweit die erste 10-Farben-Maschine der Firma Heidelberger Druckmaschinen in Betrieb genommen. Im Jahre 2000 wurde in der Vorstufe Computer to Plate eingeführt.[11] Im Jahr darauf wurde die Produktionsfläche auf insgesamt 4.700 m² erweitert. Stefan Aumüller wurde 2003 in das Ehrenamt Vorsitzender des Vorstandes der Fogra gewählt, das unabhängige Forschungsinstitut der Druckindustrie in München. Nachdem sich das Unternehmen 2004 nach Schließung der Münchener Produktionsstätte wieder auf die Produktion Regensburg konzentrierte, wurde 2005 die dortige Lagerhalle erweitert. Ein Jahr darauf erfolgte die Umwandlung in die Rechtsform GmbH & Co. KG. 2008 wurde das 3.000 m² große Nachbargrundstück mit einer Produktionshalle für die Produktion klebegebundener Broschüren erworben und 2011 erfolgte der Neubau einer zusätzlichen Multifunktionshalle mit 3.000 m².[11] Damit produziert Aumüller Druck mittlerweile auf einer Fläche von 11.500 m².
Filiale in München
Im Spätsommer 2001 wurde die Münchner Druckerei Dengler & Rauner mit rund 50 Mitarbeitern übernommen. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch den 11. September 2001 verzeichnete die Druckerei enorme Umsatzeinbußen und musste 2004 wieder geschlossen werden.
Kooperationen
Seit Mitte der 1990er Jahre besteht eine enge Entwicklungspartnerschaft mit Heidelberger Druckmaschinen.[13] Viele Feldtests für Heidelberg, sowohl mit Maschinen als auch im Software-Bereich wurden seitdem bei Aumüller Druck durchgeführt.
Seit 2008 pflegt Aumüller Druck eine intensive Zusammenarbeit mit FLYERALARM, dem größten Online-Drucker in Deutschland. Aumüller Druck fertigt für FLYERALARM klebegebundene Broschüren und Hardcover-Bücher im Offsetdruck.
2014 ging Aumüller die +PrintAllianz Peschke+Aumüller mit Peschke Druck (G. Peschke Druckerei GmbH) ein.[14] Aumüller erwarb eine Minderheitsbeteiligung an Peschke und gemeinsam wurde in Parsdorf bei München ein Neubau mit einer Fläche von 8.000 m² errichtet. Die Allianz verfügt zusammen über mehr als 70 Druckwerke.[15][16] 2020 verkaufte Aumüller Druck seine Anteile wieder an Peschke Druck zurück.
Preisverleihungen und Stipendien
Das Unternehmen wurde mehrfach ausgezeichnet und vergibt selbst seit 2003 den „Aumüller Schulpreis“ und den „Aumüller Berufsschulpreis“, seit 2011 den „Aumüller Integrationspreis“ und mittlerweile auch Teilstipendien für die gemeinnützige Schüleraustauschorganisation „Youth For Understanding“.[13][11]
Auszeichnungen (Auswahl)
- Universitätsmedaille „Bene merenti“ der Universität Regensburg für Georg Aumüller
- 1993: Margarethe-Runtinger-Preis, Stadt Regensburg[17]
- 1995: Umweltpreis der Stadt Regensburg für Stefan und Christian Aumüller[18]
- 2002: Gutenberg-Senefelder-Plakette der Heidelberger Druckmaschinen AG als Versuchs- und Vorführdruckerei von Heidelberger Druckmaschinen für 8- und 10-Farbenmaschinen[19]
- 2003: sappi-„Printer of the Year“ in der Kategorie „Broschüren“[19]
- 2005: Bronzemedaille im Rahmen der Verleihung sappi-„Printer of the Year“ für die Broschüre „Audi A6“[19]
- 2005: „Unternehmerpersönlichkeit der Druckindustrie“ des Fachverbands Führungskräfte der Druckindustrie und Informationsverarbeitung (FDI) für Stefan und Christian Aumüller in der Kategorie „Herausragende Unternehmerpersönlichkeiten“[19]
- 2008: „Druckerei des Jahres 2008“ (Gold), „Familien-Druckerei des Jahres“, „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ bei den Druck&Medien Awards[19]
- 2009: Erster preis „Innovativstes Unternehmen des Jahres im Bereich Geschäftsmodell“ bei den Druck&Medien Awards Berlin[19]
- 2009: Gläserner Ausbilderpreis 2009 der Stadt Regensburg[20]
- 2010: 2. Preis beim Best Business Award (BBA) für nachhaltige Unternehmensführung in der Kategorie „Unternehmen von 31 bis 100 Mitarbeiter“[21]
- 2012: Silbermedaille im Rahmen der Verleihung sappi-„Printer of the Year“ für das „adidas History Book“[19]
- 2012: Silber beim PrintStars – Der Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie in der Kategorie „Corporate Books“ für die Produktion des „adidas History Book“ zusammen mit den Firmen adidas AG, Melville Brand Design GmbH, Nureg GmbH, Conzella Verlagsbuchbinderei Urban Meister sowie Deckenfertigung Winter & Company[19]
- 2015: Erster Preis in der Kategorie „Sozial engagiertes Druckunternehmen“ bei den Druck&Medien Awards Berlin
- 2015: Anerkennungsurkunde beim Ausbilderpreis der Stadt Regensburg[22]
- 2016: Anerkennungsurkunde für Umwelt- und Naturschutz durch Bürgermeister Joachim Wolbergs
- 2016: Erster Preis in der Kategorie „Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres“ bei den Druck&Medien Awards Berlin
- 2016: Matthäus-Runtinger-Medaille der Stadt Regensburg für Stefan und Christian Aumüller[23]
- 2018: 10 Jahre CO2 Kompensation, Bundesverband Druck und Medien
- 2020: Umweltpreis der Stadt Regensburg (bereits auch 1995), "Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres" Druck&Medien Awards Berlin (bereits auch 2016)
Literatur
- Cornelius Görres: Die Regensburger neuesten Nachrichten. Kommunale und nationale Politik in einer Regionalzeitung. 1929–1933. Magisterarbeit ungedr., München, 1985.
- Andreas Jobst: Pressegeschichte Regensburgs von der Revolution 1848/49 bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland. Stadtarchiv Regensburg, 2002. ISBN 978-3-935052-14-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Regensburger neueste Nachrichten: Bayerischer Volksbote, Regensburger Zeitung und Handelsblatt, Regensburger Lokalanzeiger. Regensburger Katalog; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Regensburger Neueste Nachrichten : neue Folge des Bayer. Volksboten ; Regensburger Zeitung mit Handelsblatt. Regensburger Katalog; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Georg Aumüller (* 6. Januar 1869 in Bamberg; † 1934)
- ↑ siehe hierzu Andreas Jobst: Pressegeschichte Regensburgs von der Revolution 1848/49 bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland. Stadtarchiv Regensburg, 2002, S. 126.
- ↑ siehe hierzu Andreas Jobst: Pressegeschichte Regensburgs von der Revolution 1848/49 bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland. Stadtarchiv Regensburg, 2002, S. 126.
- ↑ siehe hierzu Andreas Jobst: Pressegeschichte Regensburgs von der Revolution 1848/49 bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland. Stadtarchiv Regensburg, 2002, S. 172.
- ↑ Regensburger Neueste Nachrichten. Jubiläums-Nummer. 40 Jahre R. N. N.; 15 Jahre Gg. Aumüller & Sohn. Datenbankeintrag der Deutschen Nationalbibliothek.
- ↑ siehe hierzu Andreas Jobst: Pressegeschichte Regensburgs von der Revolution 1848/49 bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland. Stadtarchiv Regensburg, 2002, S. 269.
- ↑ Regensburger neueste Nachrichten. Datenbankeintrag der Deutschen Nationalbibliothek.
- ↑ Regensburg.; In: Germany Zone Handbook, Great Britain. Foreign Office, 1945, S. 304.
- ↑ a b c d Chronik. (Memento des Originals vom 29. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Aumüller Druck Regensburg; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Trägerinnen und Träger der Universitätsmedaille „Bene merenti“. In: Von der Universität vergebene Ehrungen. Universität Regensburg; abgerufen am 29. Juli 2017.
- ↑ a b Aumüller Druck GmbH & Co. KG. (Memento des Originals vom 30. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Sparkassenverband Bayern; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ +PrintAllianz. Peschke Druck; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Geschichte. Peschke Druck; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Bernhard Niemela: Aumüller Druck beteiligt sich an Peschke Druck. print.de, 25. Oktober 2013.
- ↑ Preisträger 1991-2007. Volkshochschule Regensburg; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Verleihung der Matthäus-Runtinger-Medaille an Herrn Christian und Stefan Aumüller. In: Stadtfreiheitstag 2016 (Laudationes). Stadt Regensburg, 2016.
- ↑ a b c d e f g h Auszeichnungen. (Memento des Originals vom 19. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Aumüller Druck Regensburg; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Die besonders hohe Auszeichnung mit Urkunde und dem gläsernen Ausbilderpreis 2009. In: Ausbilderpreis der Stadt Regensburg 2009. Stadt Regensburg, 2009.
- ↑ Preisträger 2010. Best Business Award; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Novum: Ausbilderpreis ging auch an ein Geschwisterpaar. Mittelbayerische Zeitung, 3. Dezember 2015, S. 34.
- ↑ Matthäus-Runtinger-Medaille. Stadt Regensburg; abgerufen am 27. Juli 2017.
Koordinaten: 49° 3′ 44,7″ N, 12° 8′ 4,3″ O