Reibersdorf (Parkstetten)
Reibersdorf Gemeinde Parkstetten Koordinaten: 48° 54′ 32″ N, 12° 37′ 28″ O
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Höhe: | 316–317 m ü. NHN |
Fläche: | 3,91 km²[1] |
Einwohner: | 254 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 94365 |
Vorwahl: | 09421 |
Die Expositurkirche St. Martin
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Reibersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Parkstetten und eine Gemarkung im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Bis zum 31. Dezember 1972 bestand die Gemeinde Reibersdorf, die außer dem gleichnamigen Kirchdorf keine weiteren Gemeindeteile hatte.
Geographie
Das Kirchdorf Reibersdorf liegt am Nordufer der Donau etwa eineinhalb Kilometer südöstlich von Parkstetten in der Nähe der Bundesstraße 20.
Die Gemarkung Reibersdorf hat eine Fläche von 390,62 Hektar[1] und liegt vollständig auf dem Gebiet der Gemeinde Parkstetten. Ihre benachbarten Gemarkungen sind Parkstetten, Oberalteich, Amselfing, Ittling und Straubing. Einziger Gemeindeteil auf der Gemarkung ist Reibersdorf.
Geschichte
In den Urkunden von Kloster Oberalteich wurde zwischen 1080 und 1115 unter den Zeugen ein „Heinrich von Reibersdorf“ genannt.
Im Urbar von ca. 1310 ist der Ort als „Reibrehstorf“ verzeichnet. Die Herzogsurbare verzeichnen eine „vaccaria“ (wohl ein Viehhof) und herzogliche Fischer sowie ein „judicium ville“, was auf einen früheren Königshof hindeutet. Nach dem Appendix III hielten Levtold Pincerna und der Sohn Alberts von Stainach (Steinach) die vacaria in Reibersdorf. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Reibersdorf zum Landgericht Mitterfels und es wurde 1453 zu Mitterfels gezählt. 1516 wurde es als „Hofmark“ im Steuerregister des zum Kasten Straubing gehörenden Landgerichtes Haidau erwähnt.
Bei der Gemeindebildung wurde Reibersdorf ursprünglich 1818 der Gemeinde Unterparkstetten zugeordnet. Weil es aber einen eigenen Geistlichen, eine eigene Kirche und eigene Weidenschaften hatte, erhielt es 1821 den Status einer selbstständigen Ruralgemeinde im Landgericht Straubing. In Eisenmann/Hohns Bayernlexikon von 1832 wird Reibersdorf als Kirchdorf und Filiale der Pfarrei Parkstetten im Landgericht Mitterfels erwähnt. Es zählte damals 28 Häuser und 134 Einwohner.[3] In der Matrikel des Bistums Regensburg von 1838 wurde Reibersdorf der Pfarrei Parkstetten und dem Landgericht Straubing zugeordnet.[4] Am 1. Januar 1973 ging die Gemeinde Reibersdorf, die zum Landkreis Straubing gehörte, im Zuge der Gebietsreform in Bayern in der Gemeinde Parkstetten auf. Die Gemeindefläche betrug zuletzt gut 375 Hektar.[5]
Einwohnerentwicklung
- 1835: [4] 174 Einwohner
- 1840: [6] 182 Einwohner
- 1875: [6] 164 Einwohner
- 1885: [6] 207 Einwohner
- 1900: [6] 199 Einwohner
- 1925: [6] 198 Einwohner
- 1950: [6] 246 Einwohner
- 1961: [5] 171 Einwohner
- 1970: [7] 208 Einwohner
- 1987: [2] 254 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
- Expositurkirche St. Martin. Die spätgotische Anlage des 15. Jahrhunderts hat ein flachgedecktes Langhaus. Im neugotischen Hochaltar befindet sich eine Holzfigur St. Martin zu Pferd mit Bettler aus der Zeit um 1500.
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Reibersdorf
- Jagdgenossen Reibersdorf
- Landfrauen Reibersdorf
Natur
- Alle Landflächen nördlich der Donau liegen im Naturpark Bayerischer Wald
- Alle Flächen südlich des Deichs am nördlichen Donauufer liegen im FFH-Gebiet Donauauen zwischen Straubing und Vilshofen
Literatur
- Wolfgang Freundorfer: Straubing: Landgericht, Rentkastenamt und Stadt. Historischer Atlas von Bayern I/XXXII, München 1974, ISBN 3 7696 9879 7 (Digitalisat)
Weblinks
- Gemeinde Reibersdorf im Historischen Atlas von Bayern
- Reibersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Januar 2022.
Einzelnachweise
- ↑ a b Gemarkung Reibersdorf. In: geolytics.de. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 238 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 2: M–Z. Palm und Enke, Erlangen 1832, S. 388 (Digitalisat).
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 233 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 445 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 71, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 115 (Digitalisat).