Reiner Trik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reiner Trik (* 2. Juni 1963 in Winzeln/Schwarzwald) ist ein ehemaliger deutscher Ringer und Vize-Europameister 1984 im freien Stil im Mittelgewicht.

Werdegang

Trik begann bereits im Alter von drei Jahren beim KSV Winzeln mit dem Ringen, wo sein erster Trainer Dieter Eith war. Er erlernte den Beruf des Mechanikers und entwickelte sich zu einem hervorragenden Freistilringer. 1980 belegte er bei den deutschen Jugendmeisterschaften den 2. Platz und 1981 den 1. Platz in der Klasse bis 75 kg Körpergewicht. 1982 und 1983 wurde er deutscher Juniorenmeister im Mittelgewicht. Der Übergang zu den Senioren glückte ihm nahtlos, denn 1984 holte er sich seinen ersten DM-Titel im Mittelgewicht.

Auf den internationalen Ringerbühne betätigte sich Trik ab 1982. In jenem Jahr belegte er bei der Junioren-Europameisterschaft in Leipzig den 4. Platz und bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1983 in Los Angeles erreichte er den 5. Platz im Mittelgewicht. In Los Angeles hatte er insofern Pech, als er nach einem Sieg über den Tschechen Josef Lohyna gegen den Bulgaren Nazif Umerow unterlag und so wegen eines einzigen fehlenden technischen Punktes in seinem Pool nur auf den 3. Platz kam, womit er „nur“ um den 5. Platz im Gesamtergebnis kämpfen konnte. Mit diesem Punkt wäre er Poolerster geworden und hätte um den WM-Titel gegen den Rumänen Dumitru Chiru kämpfen können.

Bei den internationalen Meisterschaften im Seniorenbereich startete Trik gleich mit einem Paukenschlag. Bei der Europameisterschaft 1984 in Jönköping gewann er die Silbermedaille nach einer knappen Finalniederlage gegen Efraim Kamberow aus Bulgarien. Bei den Olympischen Spielen im gleichen Jahr in Los Angeles belegte er in seinem Pool den 2. Platz und konnte deshalb gegen den Kanadier Chris Rinke um die Bronzemedaille kämpfen. Er verlor diesen Kampf mit 2:5 Wertungspunkten und erreichte damit den 4. Platz.

Auch in den nächsten Jahren kämpfte Trik bei internationalen Meisterschaften. Es gelang ihm aber nicht mehr, noch einmal eine Medaille zu erobern. Seine besten Platzierungen waren die 4. Plätze bei der Weltmeisterschaft 1985 und 1986 und der 5. Platz bei der Weltmeisterschaft 1987 in Clermont-Ferrand. In Clermont-Ferrand schrammte er besonders knapp an einer Medaille vorbei, denn er besiegte in einem Poolkampf den US-Amerikaner Mark Schultz, unterlag aber gegen den sowjetischen Sportler Wladimir Modossian. Da Schultz wiederum Modossian besiegte, wurde er wegen des besten Punkteverhältnisses Poolsieger. Trik konnte deshalb gegen den Türken Necmi Gençalp nur mehr um den 5. Platz kämpfen, während der von ihm besiegte Mark Schultz noch Weltmeister wurde.

In den Jahren 1988 und 1989 konnte er sich bei den internationalen Meisterschaften, häufig von Verletzungen in der Vorbereitung behindert, nicht mehr im Vorderfeld platzieren. Er beendete deshalb seine internationale Ringerkarriere, startete aber noch einige Jahre für den KSV Winzeln. Ab 1993 übernahm er dort auch das Training und war bis 2006 erster Vorsitzender, ehe er von Martin Glunk abgelöst wurde.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Mi = Mittelgewicht, damals bis 82 kg Körpergewicht)

Deutsche Meisterschaften

  • 1984, 1. Platz, F, Mi, vor Harald Göschel, Freiburg im Breisgau u. Dieter Otto, Walheim,
  • 1985, 3. Platz, F, Mi, hinter Dieter Otto u. Thomas Mittermüller, Hallbergmoos,
  • 1986, 3. Platz, F, Mi, hinter Wolfgang Otto, Aldenhoven u. Dieter Otto,
  • 1987, 1. Platz, F, Mi, vor Wolfgang Otto u. Klaus Riesterer, Freiburg,
  • 1989, 1. Platz, F, Mi, vor Klaus Riesterer u. Thomas Mittermüller,
  • 1990, 1. Platz, F, Mi, vor Klaus Riesterer u. Ingo Manz, Witten,
  • 1991, 3. Platz, F, Mi, hinter Hans Gstöttner, Aalen u. Thomas Mittermüller

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 1982 bis 1991,
  • Intern. Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 203 u. 229
  • Website des Kraftsportvereins Winzeln

Weblinks