Reinhold Elstner

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Reinhold Elstner (* 1920 in der Tschechoslowakei; † 26. April 1995 in München) war ein deutscher Revisionist, der infolge einer politisch motivierten Selbstverbrennung starb und damit bekannt wurde.

Elstner wurde in der Tschechoslowakei geboren. Im Alter von 75 Jahren zündete sich der frühere Wehrmachtsoldat und sudetendeutsche Heimatvertriebene[1] am 25. April 1995 auf den Stufen der Münchener Feldherrnhalle aus Protest gegen die Wehrmachtsausstellung selbst an.[2] Laut einem mit revisionistischem Gedankengut durchsetzten Abschiedsbrief wollte er „mit dem Flammentod als Fanal ein sichtbares Zeichen“ setzen. Am Folgetag erlag er seinen Verletzungen.[3]

Im Oktober 1995 verwendete der österreichische Terrorist Franz Fuchs den Namen Elstners als Absender einer an die Flüchtlingshelferin Maria Loley gerichteten Briefbombe.[4] Am 25. April 2004 wollte eine dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnende Gruppe an der Feldherrnhalle eine Mahnwache zur Erinnerung an Elstner durchführen, musste diese aber auf Anordnung der Münchener Stadtverwaltung an einen anderen Ort verlegen. Ein gegen diese Anordnung gerichtetes gerichtliches Verfahren blieb ohne Erfolg.[3] Bis heute werden jährlich am 25. April Gedenkwachen für Elstner in München abgehalten, an denen sich beispielsweise auch die neonazistische Partei Der III. Weg beteiligt.

Einzelnachweise

  1. Olaf Konstantin Krueger: Eine Republik errötet. Vom ambivalenten Verhältnis zu PDS und Republikanern. Augustinus-Buchhandlung, Aachen 1995, ISBN 3-86073-107-6, S. 51.
  2. Andrea Röpke, Andreas Speit: Neonazis in Nadelstreifen. Links, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-467-9, S. 78.
  3. a b Rathaus-Umschau München, 31. März 2005, S. 6.
  4. Michael Sika: Mein Protokoll. Innenansichten einer Republik. 2. Auflage. Np, St. Pölten u. a. 2000, ISBN 3-85326-152-3, S. 168.