Reinsbronn

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Reinsbronn
Koordinaten: 49° 29′ 51″ N, 10° 2′ 33″ O
Einwohner: 207 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung: 1. Februar 1972
Reinsbronn, Stadt Creglingen, mit evang. Kirche, Blickri. Norden

Reinsbronn ist ein Stadtteil von Creglingen im Main-Tauber-Kreis im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.[2]

Geographie

f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung von Reinsbronn: OSM

Reinsbronn liegt als eine im Kern straßendorfartige Siedlung in der Quellmulde eines linken Seitentals der zur Tauber entwässernden Steinach.[2] Zur Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Reinsbronn gehören das Dorf Reinsbronn (), die Weiler Niedersteinach () und Schirmbach (), das Gehöft Brauneck () und der Wohnplatz Altmühle ().

Geschichte

Mittelalter

Im Jahre 1267 wurde der Ort erstmals urkundlich als Reinoldisbrunne erwähnt. Diese Bezeichnung stammt wohl von einem Personennamen ab. Der Fund eines Grabes aus der Zeit der Merowinger am nordwestlichen Ortsrand deutet auf eine möglicherweise frühere Entstehung des Ortes hin. Ein Reinsbronner Ortsadel wurde im 13. und 14. Jahrhundert als Lehensträger der Herren von Hohenlohe-Brauneck erwähnt, starb jedoch wohl schon vor 1400 wieder aus. Im Jahre 1402 erhielt Konrad von Goldstein einen Teil des Dorfes als hohenlohisches Lehen. Mit der übrigen Herrschaft Brauneck gelangte Reinsbronn, das zur Zehnt Hart gehörte, im Jahre 1448 an Brandenburg-Ansbach, welche die Geyer von Giebelstadt mit dem Ort belehnten.[2]

Neuzeit

Das Schloss Reinsbronn, ein ehemaliges Wasserschloss im unteren Teil des Dorfes wurde im Jahre 1588 von Philipp Geyer umgebaut. Im älteren Westteil befinden sich noch frühgotische Bauelemente. 1708 gelangte Reinsbronn, das dem Ritterkanton Odenwald inkorporiert war, nach dem Aussterben der Geyer zunächst an Preußen, 1729 wiederum an Brandenburg-Ansbach. 1750 wurde Reinsbronn dem Amt Creglingen zugeschlagen und teilte fortan dessen weitere Geschichte. Der Ort fiel im Jahre 1810 an Württemberg und gehörte seitdem zum Oberamt Mergentheim und seit 1938 zum Landkreis Mergentheim,[2] der zum 1. Januar 1973 im neu gebildeten Main-Tauber-Kreis aufging.[3]

Am 1. Februar 1972 wurde Reinsbronn in die Stadt Creglingen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerung von Reinsbronn und den umgebenden Wohnplätzen auf dessen Gemarkung entwickelte sich wie folgt:

Jahr Gesamt
1961 520[5]
1970 491[6]
2016 317[7]

Am 31. Dezember 2016 lebten auf der Gemarkung des Creglinger Stadtteils Reinsbronn 317 Menschen. Diese verteilten sich auf die folgenden Wohnplätze: Reinsbronn (207 Einwohner) mit Niedersteinach (75 Einwohner) und Schirmbach (35 Einwohner).[1]

Politik

Die Blasonierung des Reinsbronner Wappens lautet: In Silber ein aus dem Schildrand wachsender zweiröhriger Brunnen mit blauen Wasserstrahlen, der Brunnentrog belegt mit einem silbernen Wappenschild mit rotem Balken.

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Reinsbronn war bis 1580 eine Filiale von Bieberehren, dann von Creglingen. Im Jahre 1587 erhielt Reinsbronn eine eigene evangelische Pfarrei. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war der Ort vorübergehend wieder eine Filiale von Creglingen.[2] Die evangelische Kirchengemeinde Reinsbronn umfasst den Stadtteil Reinsbronn mit den zugehörigen Weilern Altmühle, Brauneck und Niedersteinach der Stadt Creglingen.

Die Katholiken gehören kirchlich zu Creglingen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Geyer-Schloss in Reinsbronn von Süden gesehen

Kulturdenkmale

Evangelische Kirche

Die evangelische Pfarrkirche in Reinsbronn ist ein neuromanischer Bau aus dem Jahre 1852.[8]

Schloss Reinsbronn

Das Schloss Reinsbronn, auch Geyer-Schloss Reinsbronn genannt, ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Wasserburg, die ab 1587 zu einem Schloss umgebaut wurde.[9][10]

Verkehr

Reinsbronn ist aus nordwestlicher und aus südöstlicher Richtung jeweils über die K 2872 zu erreichen, die den Ort durchquert. Durch Reinsbronn verläuft der Fränkische Marienweg.

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Reinsbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Reinsbronn auf der Website www.leo-bw.de
  • Reinsbronn auf der Website der Stadt Creglingen unter www.creglingen.de
  • Reinsbronn auf der Website www.taubertal.de

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Creglingen: Zahlen, Daten und Fakten in der Übersicht. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. a b c d e f LEO-BW.de: Reinsbronn - Altgemeinde~Teilort. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 f.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453.
  5. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
  6. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
  7. Fortgeschriebene Daten der Stadt Creglingen anhand der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus)
  8. LEO-BW.de Kirche (Reinsbronn 56, Creglingen). Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  9. Historie. (Nicht mehr online verfügbar.) Geyer-Schloss.de, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 2. Juni 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geyer-schloss.de
  10. Aus der Geschichte von Reinsbronn. Gesangverein Reinsbronn, abgerufen am 6. Januar 2020.