Reitzenstein (Issigau)
Reitzenstein Gemeinde Issigau Koordinaten: 50° 22′ 30″ N, 11° 44′ 6″ O
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Höhe: | 569 m ü. NHN |
Einwohner: | 153 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95188 |
Vorwahl: | 09293 |
Blick von Osten auf Reitzenstein
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Das Dorf Reitzenstein ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Issigau im oberfränkischen Landkreis Hof.
Geographie
Das Dorf[2] liegt in Oberfranken im Norden Bayerns nahe der thüringischen Grenze, etwa einen Kilometer östlich von Issigau und nahe der Staatsstraße zwischen Issigau und Berg im Issiggrund. Über dem Dorf erhebt sich Schloss Reitzenstein, der Stammsitz der Freiherren von Reitzenstein, unterhalb des Ortes fließt der Issigbach.
Geschichte
14.–18. Jahrhundert
Der Ort Reitzenstein wurde im Jahre 1325 zum ersten Mal urkundlich erwähnt: Konrad von der Grun nannte sich seit diesem Jahr nach seinem Stammsitz, der Veste Reitzenstein (569 m ü. NN), Konrad von Reichzenstein. Der Stammsitz der Freiherren von Reitzenstein ging im Laufe der Zeit in andere Hände über. Die Schlosskapelle St. Wolfgang wurde später aufgelassen. Teile des Altars fanden einen neuen Platz in der Issigauer Kirche. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Reitzenstein Gerichtssitz. Ursprünglich hatte der Rittergutsbesitzer die Hohe Gerichtsbarkeit inne, der Flurname Galgenbühl erinnert noch daran. Zuletzt gab es nur noch ein Patrimonialgericht.
19. Jahrhundert
Nach der Eingliederung in Bayern gingen auch die Aufgaben des „koeniglich bayerischen adelich von Püttnerschen Partimonialgerichts Reitzenstein“ ans Landgericht Naila über. Auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Reitzenstein wurden durch die bayerische Gemeindeordnung die Gemeinden Reitzenstein, Issigau und Kemlas geschaffen. Rechte des Fürstenhauses Reuß im Reitzensteiner Gebiet wurden vom Königreich Bayern abgelöst. 1876 wurde die Freiwillige Feuerwehr Reitzenstein gegründet. 1889 kauften die Freiherren von Reitzenstein ihren Stammsitz zurück.
20. Jahrhundert
Vor dem Ersten Weltkrieg, am 1. Dezember 1910, hatte die Gemeinde 483 Einwohner.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl in Reitzenstein enorm, von 1939 bis 1950 um insgesamt 81 Prozent. Der Grund waren die vielen Vertriebenen, die nach dem Krieg dort eine neue Heimat fanden. Im Jahre 1955 bestand die selbstständige Gemeinde Reitzenstein im Landkreis Naila aus den Dörfern Reitzenstein, Eichenstein und Griesbach, den Weilern Brand und Wolfstein sowie den Einöden Einsiedel, Kupferbühl und Sinterrasen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Reitzenstein 1972 dem Landkreis Hof zugeordnet und ging 1978 im Wesentlichen in der Gemeinde Issigau auf. Der Weiler Brand bei Hölle kam zur Stadt Naila.
Siehe auch
Literatur
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 52–54.
Weblinks
- Reitzenstein in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 306 (Digitalisat).
- ↑ Reitzenstein in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 / Königreich Bayern / Regierungsbezirk Oberfranken / Bezirksamt Naila. In: www.gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 22. März 2021.