Renate Schernus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Renate Schernus (* 1942) ist eine deutsche Psychotherapeutin und Sachbuchautorin.

Leben und Wirken

Schernus studierte in Hamburg, Mainz und München Psychologie[1] und absolvierte verschiedene psychotherapeutische Ausbildungen, darunter systemische Familientherapie. Sie arbeitete von 1970 bis 1985 mit anfallskranken Menschen, insbesondere mit Kindern. Von 1985 bis 1996 leitete sie eine Klinik für mittelfristige psychiatrische Behandlung und wirkt seit 1996 als Leiterin des Fachbereichs Psychiatrie der Teilanstalt Bethel.[2] Ab dem Jahr 2000 war sie für einige Jahre Mitarbeiterin in der Forschungsgemeinschaft Ethik der Universität Witten/Herdecke.[3]

Sie war von 1986 bis 2000 Mitglied der Ethikkommission der Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Von 1992 bis 2016 war sie Redaktionsmitglied der Zeitschrift Sozialpsychiatrische Informationen[2] und gehört seit 2017 zum Beirat der Zeitschrift. Auch ist sie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie und war dort für mehrere Jahre Vorstandsmitglied. Seit 2009 ist sie Mitglied der Evangelischen Forschungsakademie. [3] Sie zählt zu den Mitinitiatoren der Soltauer Initiative zu Sozialpolitik und Ehik.[4]

Schernus veröffentlichte zahlreiche Bücher zu psychosozialen Problemen bei anfallskranken Kindern, zum subjektiven Psychoseerleben oder zu medizinethischen Fragen.[3]

Publikationen (Auswahl)

  • Die Kunst des Indirekten. Plädoyer gegen den Machbarkeitswahn in Psychiatrie und Gesellschaft. Paranus, Neumünste 2002, ISBN 978-3-926200-43-3.
  • Hausärztin im Kiez: Porträt der Anna B. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-88414-319-3.
  • mit Fritz Bremer: Tyrannei des Gelingens. Plädoyer gegen marktkonformes Einheitsdenken in sozialen Arbeitsfeldern. Paranus, Neumünster 2007, ISBN 978-3-926200-92-1.
  • mit Sibylle Prins und Fritz Bremer: Wir sind weit miteinander gegangen. Eine Psychiatrie-Erfahrene und eine Psychotherapeutin im Gespräch. Paranus, Neumünster 2009, ISBN 978-3-940636-02-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zur Autorin. In: renate-schernus.kulturserver-nrw.de. Archiviert vom Original am 9. Juni 2021; abgerufen am 1. Oktober 2022.
  2. a b Renate Schernus. In: Paranus Verlag. Abgerufen am 30. September 2022.
  3. a b c Kurzbiografie Renate Schernus im Anhang. In: Hartwig Hansen, Christian Zechert, Fritz Bremer (Hrsg.), Herr Dörner kommt mit dem Zug. 80 Jahre – 80 Begegnungen. u. a. Paranus Verlag, Neumünster, 2013, ISBN 978-3-940636-27-0, S. 185–186.
  4. Soltauer Initiative. In: Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie. Abgerufen am 30. September 2022.