Reproterol

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Strukturformel
Reproterol
Stereoisomerengemisch – Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Reproterol
Andere Namen

(RS)-7-(3-{[2-(3,5-Dihydroxyphenyl)-2-hydroxyethyl]amino}propyl)-1,3-dimethyl-3,7-dihydro-1H-purin-2,6-dion (IUPAC)

Summenformel
  • C18H23N5O5 (Reproterol)
  • C18H23N5O5·HCl (Reproterol-Monohydrochlorid)
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 258-956-1
ECHA-InfoCard 100.053.579
PubChem 25654
ChemSpider 23898
DrugBank DB12846
Arzneistoffangaben
ATC-Code

R03CC14; R03AK05

Wirkstoffklasse

β2-Sympathomimetika

Eigenschaften
Molare Masse
  • 389,41 g·mol−1 (Reproterol)
  • 425,87 g·mol−1 (Reproterol-Monohydrochlorid)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

249–250 °C (Reproterol·Monohydrochlorid)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Reproterol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der β2-Sympathomimetika und wird als Racemat eingesetzt. Als Dosieraerosol oder Injektionslösung verabreicht erweitert es die Bronchien und wird zur Therapie von Asthma bronchiale eingesetzt.

Pharmakologie

Anwendungsgebiete

Reproterol wird als Dosieraerosol in Kombination mit Cromoglicinsäure zur Verhütung und Behandlung von Atemnot bei Asthma bei Patienten, die neben einer antientzündlichen Basistherapie zusätzlich eine bronchialerweiternde Therapie benötigen, eingesetzt. Reproterol Injektionslösung wird intravenös gegeben zur kurzfristigen Behandlung eines schweren Asthmaanfalls.

Wirkmechanismus

Reproterol, dessen Halbwertszeit 1,5 Stunden beträgt, führt als Agonist an den sympathischen β2-Adrenozeptoren zu einer Relaxation (Erschlaffung) der glatten Muskulatur der Bronchien und somit zu einer Verringerung des Atemwiderstands.

Nebenwirkungen

Wie bei β2-Sympathomimetika beobachtet wurde, können gelegentlich Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem (Tachykardie, Herzklopfen) eintreten. Daneben können Zittern, Unruhegefühl und ein Blutzuckeranstieg beobachtet werden.

Wechselwirkungen

Andere β-Sympathomimetika, Theophyllin und Anticholinergika verstärken die Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen von Reproterol. MAO-Hemmer verlangsamen den Abbau von Reproterol.

Stereoisomerie

Reproterol ist chiral, enthält also ein Stereozentrum. Es gibt somit zwei Enantiomere, die (R)-Form und die (S)-Form. Die Handelspräparate enthalten den Arzneistoff als Racemat (1:1-Gemisch der Enantiomere).[4]

Enantiomere von Reproterol
Datei:(R)-Reproterol Structural Formula V1.svg
CAS-Nummer: 210710-33-1
(S)-Reproterol Structural Formula V1.svg
CAS-Nummer: 210710-34-2

Herstellung

Eine Synthese für Reproterol, ausgehend von Theophyllin, ist in der Literatur beschrieben.[5]

Sonstige Informationen

Aufgrund seines Wirkungsmechanismus steht Reproterol auf der Verbotsliste des World Anti Doping Code und ist damit ein nicht erlaubtes Dopingmittel im Sport. Die Einnahme von reproterolhaltigen Medikamenten muss bei der Dopingkontrolle gemeldet werden.

Handelsnamen

Monopräparate

Bronchospasmin (D)

Kombinationspräparate

Aarane (D), Allergospasmin (D)[6]

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1402, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b Eintrag zu Reproterol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Mai 2014.
  4. Rote Liste Service GmbH (Hrsg.): Rote Liste 2017 – Arzneimittelverzeichnis für Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen und bestimmter Medizinprodukte). Rote Liste Service GmbH, Frankfurt/Main, 2017, Aufl. 57, ISBN 978-3-946057-10-9, S. 196.
  5. Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dietmar Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000), 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  6. Rote Liste Online, Stand: August 2009