Republik Afghanistan

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د افغانستان جمهوریت
(paschtunisch)
جمهور افغانستان
(persisch)

Dǝ Afġānistān Jumhūriyat (paschtunisch)
Jǝmhūri Afġānistān (persisch)
Republik Afghanistan
1973–1978
Flag of Afghanistan 1974.svg
Flagge (1974–1978) Emblem (1974–1978)
Amtssprache Paschtunisch und Persisch
Hauptstadt Kabul
Staats- und Regierungsform Präsidialrepublik, Autoritäres Einparteiensystem
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Staatspräsident
Mohammed Daoud Khan
Fläche 647.500 km²
Einwohnerzahl 13.199.600 (1978)
Währung Afghani
Gründung 24. August 1973
(Abdankung des Königs)
Auflösung 27. April 1978
(Saurrevolution)
National­hymne So Tsche Da Mezaka Asman Wi
Datei:Former Afghan national anthem, 1973-1978.oga
Zeitzone UTC+4:30
Kfz-Kennzeichen AFG
ISO 3166 AF, AFG
Telefonvorwahl +93
VorgängerNachfolger
Königreich AfghanistanDemokratische Republik Afghanistan

Die Republik Afghanistan (persisch جمهوری افغانستان 

Dschumhūrī-ye Afġānistān

, auch bekannt als Daoud-Republik) war der Nachfolger der gestürzten afghanischen Monarchie, des Königreichs Afghanistan. Das republikanische System war die offizielle Staatsregierung des Mohammed Daoud Khan von 1973 bis 1978.

Daoud Khan wurde Afghanistans erster Präsident im Jahre 1973, nachdem er Mohammed Sahir Schah in einem unblutigen Putsch entthronte. Daoud ist bekannt für seine progressive Politik und seine Absichten, das Land unter anderem mithilfe der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten zu modernisieren.[1]

Im Jahre 1978 fand ein Militärputsch bekannt als Saur-Revolution statt – angezettelt von der kommunistischen DVP Afghanistans, der die Modernisierung zu schleppend voranging. Daoud wurde während des Putsches von 1978 mitsamt seiner gesamten Familie gelyncht. Das Ende der Daoud-Republik bedeutete die Geburtsstunde für die Demokratische Republik Afghanistan (1978–1992).[2]

Gründung

Im Jahre 1973, als Mohammed Sahir Schah sich in Italien einer Augenoperation und einer Hexenschusstherapie unterzog, inszenierte sein Cousin und ehemaliger Premierminister Mohammed Daoud Khan einen Putsch und gründete eine republikanische Regierung.

Als ehemaliger Premierminister wurde Mohammed Daoud Khan ein Jahrzehnt vorher von Sahir Schah gezwungen, sein Amt niederzulegen.[3]

Im August nach diesem Putsch dankte Sahir Schah aus Angst vor einem totalen Bürgerkrieg ab.[3]

Politische Reformen

Im gleichen Jahr wurde der ehemalige Ministerpräsident Afghanistans, Mohammad Haschim Maiwandwal wegen Vorbereitung eines Putsches gegen die neuetablierte Daoud-Regierung verhaftet. Die Putschisten wollten die Macht von Daoud wieder an den ehemaligen König Mohammed Sahir Schah übertragen. Maiwandwal wurde inhaftiert und starb vor seinem Prozess durch Suizid im Gefängnis; in Afghanistan besteht die weitverbreitete Überzeugung, dass er zu Tode gefoltert wurde.[2]

Nach dem Staatsstreich etablierte Mohammed Daoud Khan seine eigene politische Partei, die Nationale Revolutionäre Partei. Diese Partei wurde zum alleinigen Mittelpunkt politischer Tätigkeit im Land. Die Loja Dschirga billigte Daouds neue Verfassung, welche im Januar 1977 ein präsidentielles Einparteiensystem etablierte. Jeder Widerstand und jede Auflehnung gegen das neue Regime wurden niedergeschlagen oder durch die Regierung unterdrückt.[2]

Erstarken des Kommunismus

Während Daouds Präsidentschaft verschlechterten sich die Beziehungen zu den kommunistischen Ländern im Ausland, vor allem zur Sowjetunion, sowie zu den afghanischen Kommunisten im Land. Die Sowjetunion schätzte Daouds Übergang zu einer stärker westlich orientierten Führung als gefährlich ein, da Daoud versuchte, sich selbst und Afghanistan vom Nachbarstaat Sowjetunion zu distanzieren. Er wies die sowjetischen Militär- und Wirtschaftsberater aus und kritisierte Kubas Rolle innerhalb der Bewegung der Blockfreien Staaten.[2] Die Sowjets sahen in Daouds Politik zunehmend ein „anti-kommunistisches“ Konzept aufgrund seines neuen Ansatzes für die Demokratische Volkspartei Afghanistans.

Im Jahr 1976 entwarf Daoud einen siebenjährigen Wirtschaftsplan für das Land. Er begann zum Beispiel militärische Trainingsprogramme mit Indien und begann Gespräche zur wirtschaftlichen Unterstützung mit dem Iran unter Mohammad Reza Pahlavi. Daoud wandte seine Aufmerksamkeit auch den ölreichen Nahost-Nationen wie Saudi-Arabien, dem Irak und Kuwait zu, unter anderem für finanzielle Unterstützung.[2]

Bis zum Jahr 1978 hatte Daoud wenig von dem, was er sich vorgenommen hatte, erreicht. Die afghanische Wirtschaft hatte keine wirklichen Fortschritte gemacht und der afghanische Lebensstandard war nicht gestiegen. Daoud stand auch unter starker Kritik für seine Einparteien-Verfassung aus dem Jahre 1977, die ihn von seinen politischen Anhängern entfremdete. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Partscham- und die Chalq-Fraktion in der DVPA eine fragile Vereinbarung über die Wiedervereinigung erreicht. Und zu diesem Zeitpunkt planten kommunistische Beamte einen Militärputsch gegen die Regierung Daoud. Laut Aussagen des späteren zweiten Präsidenten der Demokratischen Republik Afghanistan, Hafizullah Amin, waren die Pläne für den Staatsstreich im Jahre 1976, zwei Jahre vor der Saurrevolution, begonnen worden.[2]

Am 27. April 1978 fand die Republik Afghanistan durch die Saurrevolution ihr Ende und wurde von der Demokratischen Republik Afghanistan abgelöst.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barnett Rubin: DĀWŪD KHAN. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. Online-Edition- Auflage. Columbia-Universität, Vereinigte Staaten (online [abgerufen am 11. Mai 2013]).
  2. a b c d e f Daoud's Republic, July 1973 - April 1978. Country Studies, abgerufen am 15. März 2009 (englisch).
  3. a b Barry Bearak: Former King of Afghanistan Dies at 92. The New York Times, 23. Juli 2007, abgerufen am 19. März 2009.