Restorff-Effekt

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Der Restorff-Effekt wurde erstmals von der deutschen Psychologin Hedwig von Restorff (1906–1962) nachgewiesen. Der Effekt bezeichnet das Faktum, dass man sich an die sich von der Umgebung unterscheidenden Inhalte besser erinnern wird. Somit lässt sich dieser Effekt aus dem Prinzip der guten Gestalt ableiten. In der englischen Sprache wird dieses Phänomen auch als Von Restorff effect bezeichnet[1].

Unterscheiden sich Inhalte einer Lernreihe ihrer Materialart nach voneinander, so werden diejenigen Aufgaben bzw. Glieder, welche sich ihrer Art nach von der Mehrzahl der anderen abheben (sogenannte isolierte Glieder), besser behalten als jene, welche ihrer Art nach der Mehrzahl der anderen gleichen (sogenannte homogene Glieder)[2].

Beispiel für den Restorff-Effekt

Bekommt man eine Reihe von Buchstaben vorgelegt, in der ebenfalls eine Zahl steht, so wird man sich die Zahl, im Vergleich zum ganzen Rest an Buchstaben, besser merken. Allgemein kann man also sagen, dass Minderheiten auffallen und deshalb besser im Gedächtnis bleiben.

Weiterführung/Ergänzung:

Probanden werden bei einem Experiment Buchstabenreihen vorgelesen, die vermeintlich keinen Sinn ergeben. Am besten können die Probanden die Buchstabenfolgen behalten, die sich zu Wörtern vervollständigen lassen. Dies entspricht der natürlichen Tendenz, Dinge kognitiv zu organisieren oder strukturieren, wodurch sie besser in das Gedächtnis eingespeichert werden können.

Verwandte Begriffe

Literatur

  • Von Restorff, H. (1933): Über die Wirkung von Bereichsbildungen im Spurenfeld. Psychologie Forschung, 18, 299-34.
  • Wiswede, Hasselbach, Rüsseler, Münte: Enkodierung in emotionalen Situationen – gibt es einen emotionalen "von Restorff Effekt"? Tagungsband der 47. Tagung experimentell arbeitender Psychologen, Regensburg, 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe Encyclopædia Britannica
  2. Arnold, Eysenck, Meili: Lexikon der Psychologie, Band 3, Bechtermünz Verlag, 1996