Restvolk
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Der ethnologische Begriff Restvolk bezeichnet ein Volk, das einer älteren Bevölkerungsschicht angehört als andere Ethnien in seiner Umgebung. Oft stellt ein Restvolk eine ethnische Minderheit dar und gilt als indigenes Volk. Die Sprache eines Restvolks wird als Restsprache bezeichnet und zeichnet sich oft dadurch aus, dass sie zu anderen, dominierenden Sprachen der Umgebung keine (nähere) Verwandtschaft aufweist.
In der Imkerei bezeichnet Restvolk den nach einem Schwarmabgang oder der Entnahme der Königin übriggebliebenen Volksteil, in dem erst wieder eine Königin schlüpfen muss.
Restvölker in der Ethnologie
(in Klammern jeweils die jüngere Bevölkerungsschicht, durch die die vorherige Bevölkerung zu einem großen Teil assimiliert und/oder abgedrängt wurde)
- Sorben in beiden Lausitzen (Deutsche)
- Togo-Restvölker in Westafrika (Ewe, Akan, Yoruba, Ga)
- Daju in Darfur und dem angrenzenden Tschad (Tunjur, Fur)
- Kuliak-sprachige Völker in Uganda (nilotische und Bantu-Ethnien)
- Pygmäen in Zentralafrika (Bantu)
- Khoisan-Völker im südlichen Afrika (Bantu, europäische Siedler)
- „Negritos“-Völker in Südostasien (Tai-Kadai, Austroasiatien und Austronesier)
- Pikten in der Antike in Schottland (Kelten)
- Basken in Spanien/Frankreich (Kelten, diverse in der Zeit der Völkerwanderungen eingewanderte indogermanische Ethnien)
- Kelten in Europa (diverse in der Zeit der Völkerwanderungen eingewanderte indogermanische Ethnien, in Großbritannien Angelsachsen)