Retina (Apfel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Retina (Apfel)
Malus-Retina.jpg
Art Kulturapfel (Malus domestica)
Herkunft Pillnitz, Deutschland
Züchter Christa Fischer, Manfred Fischer, Heinz Murawski
Markteinführung 1991 (1994 Sortenschutz)
Abstammung

Kreuzung aus
Apollo × Zuchtklon aus Malus floribunda

Liste von Apfelsorten

Retina ist eine Sorte des Kulturapfels Malus domestica. Der Sommerapfel gehört zu den sogenannten „Re-“-Sorten, die am Julius Kühn-Institut in Dresden-Pillnitz aus Kulturapfel und japanischem Wildapfel gezüchtet wurden, und noch resistent gegen den Apfelschorf sind. Allerdings ist diese komplette Resistenz durch den Apfelschorf mittlerweile überwunden.[1]

Beschreibung

Der mittelgroße Apfel hat eine längliche Form.[2] Die Früchte haben eine kleine Kelchgrube und eine weite Stielgrube. Die glatte gelbgrüne Fruchtschale ist zu 40 bis 80 % dunkelrot gemasert.[3]

Retina hat einen süß-säuerlichen Geschmack.[4] Das Fruchtfleisch ist fest und saftig.[5]

Der Baum ist starkwüchsig[4] und die Verzweigung mittelstark bis stark.[3]

Anbau

Die Apfelsorte eignet sich sowohl für den Erwerbs- wie auch für den Liebhaberanbau. besonders geeignet sind schwach wachsende Unterlagen wie M9, M27 und Supporter 1.[3]

Der Baum hat generell einen hohen Ertrag, neigt aber stark zur Alternanz.[6]

Neben der angezüchteten Resistenz gegen Apfelschorf ist Retina auch sonst vergleichsweise widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen und Schädlinge,[4] insbesondere Feuerbrand, Mehltau und Rote Spinne.[2] Allerdings ist Retina frostanfällig und sehr anfällig für den Befall mit Blattläusen.[6]

Verwendung

Ernten kann man die Äpfel ab Ende August. Sie eignen sich als Tafelobst und sind bis Anfang Oktober haltbar.[3]

Literatur

Weblinks

Commons: Retina (Apfel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Höhne, et al.: Anbauwert neuer Tafelapfelsorten mit Schorfresistenz – Teil I. Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive).
  2. a b Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Saarland (Hrsg.): Apfelsorten im Saarland (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive).
  3. a b c d Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (Hrsg.): Pillnitzer Obstsorten, November 2009, S. 4 (online als PDF (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
  4. a b c Geeignete Apfelsorten für den Garten. garten-ratgeber.net, 24. September 2010.
  5. Joan Morgan: The New Book Of Apples. Ebury Publishing, 2013, ISBN 978-1-4481-7736-3.
  6. a b Friedrich Höhne, et al.: Anbauwert neuer Tafelapfelsorten mit Schorfresistenz – Teil II. Bewertung der einzelnen Sorten. Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive).