Return on Capital Employed

Der Return on Capital Employed (ROCE) ist eine Kennzahl, die misst, wie effizient und profitabel ein Unternehmen mit seinem eingesetzten Kapital umgeht. Sie stellt eine Weiterentwicklung der Gesamtkapitalrentabilität dar.

Hintergründe

Der Return on Capital Employed berechnet sich als Quotient aus ["EBIT", also Gewinn vor Zinsen und Steuern] / Anlage- und Umlaufvermögen (Aktiva; Mittelverwendung bzw. Investierung des Kapitals)

Im Gegensatz zum Return on Investment (ROI) bezieht sich diese Kennzahl nur auf das Kapital, welches den Betrieb über den einfachen Geschäftszyklus hinaus finanziert. Gemäß dieser Working-Capital-Betrachtung sind somit Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzuziehen.

${\text{ROCE}}={\frac {\text{EBIT}}{\text{Capital Employed}}}$

Es finden sich nebenher abweichende Definitionen insbesondere in der betrieblichen Praxis, doch die vorgenannte entspricht der herrschenden Meinung unter CFAs, ACCAs et al.

Praxistauglichkeit

Während viele Anhänger die Wertorientierung dieser Kennzahl hervorheben, bemängeln Kritiker, dass die Kapitalstruktur (die Höhe des aufgenommenen Fremdkapitals) prinzipiell keine Beachtung in der Kennzahl findet. Die Kennzahl impliziert ferner eine konzernweite Gleichverteilung der Risikostruktur, somit ist eine gruppenweite Steuerung durch ROCE in der Praxis nicht immer sinnvoll bzw. unternehmensübergreifend anwendbar. Letztere Kritik ist wiederum stark abhängig von angewandten Bilanzierungs- und Bewertungspraktiken, sowie betriebsspezifischen Anpassungen der Kennzahl. Im Wege der Verbreitung internationaler Rechnungslegungsstandards erfreut sich die Kennzahl nicht nur unter Analysten wachsender Beliebtheit, ihre Bedeutung ist auch als strategisches Controlling-Instrument unter stark diversifizierten Konzernen global unbestritten.

Siehe auch

• Economic Value Added
• Eigenkapitalrentabilität