Reusenleitung

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Reusenleitung des Langwellensenders Solec Kujawski in Polen
Datei:Feederanspeisung Nordmast Bisamberg.jpg
Anspeisung einer Reusenleitung

Als Reusenleitung bezeichnet man eine spezielle Bauart einer Freileitung zur Speisung von Antennen von Großsendern im Lang- und Mittelwellenbereich.

Aufbau

Eine Reusenleitung besteht aus im Kreis angeordneten Außenleitern, die mit der Erdungsanlage verbunden sind. Im Innern der Anordnung sind die durch Isolatoren von den Außenleitern getrennten Leiter des Innenleiters angebracht. Die Reusenleitung hat mit dem Bündelleiter ähnliche konstruktive Merkmale, ist aber physikalisch und vom Verwendungszweck unterschiedlich.

Funktion

Das Funktionsprinzip einer Reusenleitung entspricht dem eines Koaxialkabels, nur dass konstruktiv diese Leitung als Freileitung ausgeführt ist und die elektrischen Leiter aus einzelnen Leiterseilen bestehen und nicht als Hohlrohre ausgeführt sind. Wie bei Hochleistungskoaxialkabeln werden Außen- und Innenleiter durch Abstandshalter auf konstantem Abstand gehalten. Dieser räumliche Abstand und das Verhältnis der Durchmesser von Innen- und Außenleiter bestimmen wesentlich den Leitungswellenwiderstand einer Reusenleitung.

Eigenschaften

Aufgrund der großen räumlichen Abstände der einzelnen Leiterseile im Außen- und Innenleiter eignen sich Reusenleitungen nur für niedrige Frequenzen im Lang- und Mittelwellenbereich bis zu Frequenzen von einigen wenigen MHz.

Leiterbündel mit Abstandhalter im Sender Felsberg-Berus

Wie bei einer Koaxialleitung erfolgt der Transport der hochfrequenten Leistung in dem Feldraum zwischen Außenleiter und Innenleiter. Da dieser Raum zwischen den Leitern, bis auf die kleinen Isolatoren zur Gewährleistung eines gleichbleibendes Abstandes der Leiter zueinander, mit Luft gefüllt ist und Luft nur einen geringen Verlustfaktor aufweist, können mit Reusenleitungen große Hochfrequenzleistungen bis in den Megawattbereich übertragen werden. Ein Beispiel ist die Sendeanlage Wachenbrunn in Thüringen, welche bis zum Jahr 2003 mit einer Sendeleistung von 1 MW über eine Reusenleitung gespeist wurde.

Neue Anlagen

Auch bei einigen neuen Sendeanlagen werden die Antennenspeiseleitungen als Reusenleitung ausgeführt, wie beim Langwellensender von Atlantic 252 in Clarkestown, Irland, und beim Langwellensender des polnischen Rundfunks in Solec Kujawski.

Weblinks

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Literatur

  • Otto Zinke, Heinrich Brunswig: Lehrbuch der Hochfrequenztechnik. 1. Auflage. Springer, 1965, ISBN 978-3-662-00476-0, Kapitel 4.7 Die koaxiale Reusenleitung.