Rewa (Kosakowo)

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Rewa
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Rewa (Polen)
Rewa
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Pucki
Gmina: Kosakowo
Geographische Lage: 54° 38′ N, 18° 31′ OKoordinaten: 54° 37′ 58″ N, 18° 30′ 37″ O
Einwohner: 972 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 58
Kfz-Kennzeichen: GPU



Rewa (deutsch ebenfalls Rewa) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kosakowo im Powiat Pucki der Woiwodschaft Pommern in Polen.

Geographische Lage

Das Fischerdorf Rewa liegt im ehemaligen Westpreußen, an der Zatoka Pucka (Putziger Wiek), etwa neun Kilometer nordöstlich der Stadt Rumia (Rahmel).

Durch die Zatoka Pucka verläuft zwischen Rewa und der Ortschaft Kuźnica (Kußfeld) auf der Halbinsel Hel eine durchgehende schmale Sandbank, die Reff genannt wurde. Diese Sandbank steht bei Anschwellen der See oft unter Wasser und hinterlässt bei Zurückweichen des Wassers kleine Durchgänge, die von Fischerbooten passiert werden können; die tiefste dieser Passagen wird Kuźnica (Deepke – kleine Tiefe) genannt.[2]

Geschichte

Badestrand an der Sandbank Reff bei Rewa
Sonnenuntergang an der Zatoka Pucka bei Rewa

Die Region im nördlichen Pommerellen gehörte im Mittelalter administrativ zum Burgbezirk Danzig, der 1309 in den Besitz des Deutschordensstaates gekommen war. 1440 schloss sich Danzig dem gegen den Deutschen Orden opponierenden Preußischen Bund an und 1466 freiwillig dem autonomen, unter der Schirmherrschaft der polnischen Krone stehenden Preußen Königlichen Anteils.

Durch die Erste Teilung Polen-Litauens 1772 kam das Gebiet um Putzig und Neustadt an das Königreich Preußen. 1785 wird Rewa als ein königliches Fischerdorf mit zwanzig Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet, das zum Domänenamtsbezirk Brück gehörte.[3] Bis 1919 gehörte Rewa zum Landkreis Putzig im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region, mit Wirkung vom 20. Januar 1920, aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten. Durch den Überfall auf Polen 1939 kam das Gebiet des Polnischen Korridors mit Rewa an das Reichsgebiet zurück und gehörte bis 1945 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. Im Frühjahr 1945 besetzte die Rote Armee die Region und Rewa kam wieder an Polen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 143 [4]
1864 456 [5]
1871 481 in 32 Wohnhäusern[6]
1905 413 [7]
1910 396 [8]
2011 972 [9]

Literatur

  • Hans Prutz: Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreußen. Danzig 1872[10]

Links

Commons: Rewa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rewa – Reiseführer

Siehe auch

Fußnoten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 1. Juli 2017
  2. Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der Preußischen Monarchie. Band 1, Halle 1791, S. 831.
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 18.
  4. August Alexander Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preussischen Staats. Band 4, Halle 1823, S. 140, Nr. 1396.
  5. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig. Berlin 1867, 7. Kreis Neustadt, S. 26, Nr. 151.
  6. Hans Prutz: Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreußen. Danzig 1872, S. 228, Nr. 113.
  7. http://wiki-de.genealogy.net/GOV:REWEWAJO94GP@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900///gem1900.htm?westpreussen/rb_danzig.htm, siehe Kreis Putzig
  9. Wieś Rewa (pomorskie) » mapy, nieruchomości, GUS, noclegi, regon, kod pocztowy, atrakcje, kierunkowy, demografia, zabytki, tabele, statystyki, linie kolejowe, liczba ludności, drogi publiczne. Abgerufen am 18. Juli 2020 (polnisch).
  10. Digitalisat