Rhône-Poulenc

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Rhône Poulenc S.A.

Rechtsform SA
Gründung 1928
Auflösung 1999
Sitz Lyon Frankreich Frankreich
Mitarbeiterzahl 75.000 (1996)
Umsatz 86 Mrd. Franc (1996)
Branche Chemische- und Pharmazeutische Industrie

Rhône Poulenc S.A. war ein französischer Pharma- und Chemiekonzern, der nun zu Sanofi-Aventis gehört.

Gegründet wurde er als Société chimique du Rhône im Jahr 1895. Das Unternehmen erfand 1911 das Celluloseacetat. 1922 kam die im Textilbereich angesiedelte Tochterfirma Rhodiaceta hinzu. 1948 gelang mit Rhodia Inc. der Sprung nach Übersee. Ein wichtiges Forschungsgebiet waren zu dieser Zeit die Anti-Histamine. 1950 wurde von Rhône-Poulenc das erste Neuroleptikum Chlorpromazin synthetisiert und 1953 auf den Markt gebracht.[1] 1968 übernahm der Konzern die zur damaligen Zeit bedeutenden Chemieunternehmen Péchiney (Aluminium) und Progil (Chlor, Phosphat, Kunststoffe und Petrochemie). Dies wurde lange Zeit als die bedeutendste Fusion der französischen Chemieindustrie bewertet. Verschiedene Unternehmen der Feinchemie und der Schwerchemie wurden so in einem Konzern vereinigt.

Zur Gruppe Rhône-Poulenc gehörte auch das deutsche Phytopharmakaunternehmen A. Nattermann & Cie. GmbH mit Sitz in Köln.

Von 1982 bis 1993 befand sich das Unternehmen im Besitz des französischen Staates, der im damals schlecht laufenden Betrieb umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen durchführte. 1993 trennte sich Frankreich wieder von seinen Besitzrechten, da diese private Investitionen verhinderten. 1996 beschäftigte der Konzern 75.000 Mitarbeiter in 140 Ländern auf allen Kontinenten. Der Umsatz lag bei 86 Milliarden Francs, davon fast 80 % aus dem Geschäft außerhalb der französischen Staatsgrenzen. Von Bedeutung ist hier Merial, eine Kooperation mit MSD (Merck, Sharp & Dohme, ein US-Unternehmen).

1998 war Rhône-Poulenc der siebtgrößte Pharma- und Chemiekonzern der Welt. Im selben Jahr entstand durch die Zusammenlegung der Sparten Chemie, Fasern und Polymere die französische Unternehmensgruppe Rhodia S.A. Die restlichen Bereiche, unter anderem der Pharmabereich von Rhône-Poulenc, fusionierten Ende 1999 mit dem deutschen Konzern Hoechst AG zur Aventis mit Sitz in Straßburg, der nach einer weiteren Fusion jetzt Sanofi-Aventis heißt.

Literatur

  • Chauveau, Sophie: L'invention pharmaceutique : la pharmacie française entre l'Etat et la société au XXe siècle, Le Plessis-Robinson: Sanofi-Synthélabo, 1999.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bangen, Hans: Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie. Berlin 1992, ISBN 3-927408-82-4, Seite 78