Rhaunelbach
Rhaunelbach alter Name: Raunel | ||
Rhaunelbach mit „Bachspauzer“-Denkmal in Rhaunen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 25422 | |
Lage | Hunsrück
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Idarbach → Hahnenbach → Nahe → Rhein → Nordsee | |
Quelle | westlich von Stipshausen im Idarwald 49° 50′ 45″ N, 7° 15′ 19″ O | |
Quellhöhe | ca. 650 m ü. NHN [1] | |
Mündung | in Rhaunen in den IdarbachKoordinaten: 49° 51′ 58″ N, 7° 20′ 49″ O 49° 51′ 58″ N, 7° 20′ 49″ O | |
Mündungshöhe | ca. 320 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 330 m | |
Sohlgefälle | ca. 38 ‰ | |
Länge | 8,7 km[2] | |
Einzugsgebiet | 18,321 km²[2] |
Der Rhaunelbach ist ein Bachlauf im Hunsrück im rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld, der in Rhaunen nach insgesamt etwa ostnordöstlichem Lauf von rechts in den Idarbach mündet.
Geographie
Verlauf
Der Rhaunelbach hat mehrere Quellbäche im Idarwald im Westen von Stipshausen. Der Ursprung des offiziellen Quellasts liegt etwa 2,7 km westlich der Ortsmitte von Stipshausen. Der hier auf etwa 650 m ü. NHN beginnende, recht einzugsgebietsarme Quellast läuft zunächst südöstlich steil hangabwärts und erreicht dann den Talgrund des von Westen nach Osten ziehenden Kappelbachs, der ein weit größeres Teileinzugsgebiet beiträgt, jedoch unbeständigen Oberlauf hat.
An einem Steinbruch am linken Hang noch im Wald vorbei erreicht der Rhaunelbach die Hottenbacher Mühlen, bei denen wiederum von rechts der nur kleine Hottenbach zufließt. Dort weicht die Waldgrenze links am Hang hoch auf diesen und der Bach wendet sich über die Gemeindegrenze von Hottenbach zu Stipshausen hinweg auf nun bis zuletzt ostnordöstlichen bis östlichen Lauf. Er passiert dann die Stipshausener Mühlen, die Lerchenmühle und die Gerwertsmühle, die alle links am Lauf liegen. Danach mündet der ebenfalls im Idarwald entspringende Kehrbach, nachdem er zuletzt Stipshausen durchlaufen hat. Weiter abwärts an der Gemeindegrenze Stipshausens zu Rhaunen mündet mit dem Wolfsbach der zweite linke Zufluss aus dem Westen.
Danach durchquert der Rhaunelbach in einem offenen Auenstreifen ein kleines Waldgebiet, wonach sich erst der linke Hang am Bad von Rhaunel kurzzeitig öffnet, danach beständig der rechte. Schon innerhalb der Ortsgrenze von Rhaunel nimmt er dann mit dem Lingenbach seinen längsten Zufluss von rechts und aus dem Südwesten auf, der tiefer als die bisherigen Bergbäche schon im Vorland des Idarwaldes entspringt. Nachdem er Rhaunen und seinen Ortskern durchquert und dort die Landesstraße L 162 gekreuzt hat, mündet der Rhaunenbach schließlich auf etwa 320 m ü. NHN von rechts in den Idarbach.
Der 8,7 km lange Rhaunelbach mündet etwa 330 Höhenmeter unterhalb seines Ursprungs, sein mittleres Sohlgefälle liegt somit bei etwa 38 ‰.
Einzugsgebiet
Die prominenteste Wasserscheide des 18,3 km² großen des Rhaunelbach-Einzugsgebiets ist seine nordwestliche auf dem Kamm des Idarwaldes, die zweimal Höhen von etwa 750 m ü. NHN erreicht, an der Westspitze und am Nordrand auf dem 745,7 m ü. NHN hohen Idarkopf. Hinter diesem Kamm sammelt der linke Hauptstrang-Oberlauf Altbach des Idarbachs den Abfluss zur Gegenseite. Die Konkurrenten jenseits der flacheren rechten Wasserscheide laufen von der Mündung an zunächst in kurzem Lauf zum unteren Idarbach, ein mit seinen Oberläufen schon längerer als Wildenbach zum aus Idarbach und Kyrbach zusammengeflossenen Hahnenbach. Die noch weiter im Osten südwärts laufenden größeren Konkurrenten Hosenbach und dessen Vorfluter Fischbach münden noch vor dem Hahnenbach wie dieser in die Nahe.
Geschichte
Früher wurde er auch die Raunel genannt. Die Raunel wurde für viele Unbill verantwortlich gemacht, so sei ihr angeblich verschmutztes Wasser für die Typhusepidemie Anfang des 20. Jahrhunderts in Rhaunen verantwortlich gewesen. Da sich der Bach bei andauernden Regenfällen vom träge dahinplätschernden Gewässer durchaus in einen reißenden Strom verwandeln kann, fließt er jetzt innerhalb der Ortslage, zum Hochwasserschutz, in einem Betonbett. Teilweise ist er, um den Erfordernissen des Verkehrs gerecht zu werden, komplett überbaut. Da die Rhauner wohl früher gerne in ihren Rhaunelbach spuckten, nennt man sie auch die „Bachspauzer“. Eine Figur am Bachgeländer erinnert daran.
Der Sage nach hat die Raunel auch eine Tochter, genannt „Runia“. Dies ist eine mysteriöse Gestalt, welche gerne die Missstände in Rhaunen anprangert.
Einzelnachweise
- ↑ a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
- ↑ a b GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)