Rhinonycteridae

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Rhinonycteridae

Goldene Rundblattnase (Rhinonicteris aurantia), Zeichnung von George Edward Dobson aus dem Catalogue of the Chiroptera in the Collection of the British Museum von 1878

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Unterordnung: Yinpterochiroptera
Überfamilie: Hufeisennasenartige (Rhinolophoidea)
Familie: Rhinonycteridae
Wissenschaftlicher Name
Rhinonycteridae
Gray, 1866

Die Rhinonycteridae sind eine Fledermausfamilie, die mit neun Arten in Afrika, Madagaskar, Vorderasien und Australien vorkommt. Die Familie wurde erst im Jahr 2015 eingeführt und von den Rundblattnasen (Hipposideridae) abgetrennt.[1] Grund war die durch Fossilien aus Europa und Australien[2] nachgewiesene seit etwa 39 Millionen Jahren andauernde eigenständige Entwicklung der Gruppe. Der Name Rhinonycteridae wurde von der Untertribus Rhinonycterina abgeleitet, die im Jahr 1866 durch den britischen Zoologen John Edward Gray beschrieben wurde.[3]

Merkmale

Von den Rundblattnasen unterscheiden sich die Rhinonycteridae genetisch und durch ihr einzigartig geformtes Nasenblatt, das sich durch fünf abgeleitete Merkmale von dem der Rundblattnasen unterscheidet und mit dem sie besonderen Rufe zur Echoortung ausstoßen können.

Von den Schlitznasen (Nycteridae) und Großblattnasen (Megadermatidae) unterscheiden sich die Rhinonycteridae durch ihr Nasenblatt und die relativ kleinen, nicht zusammengewachsenen Ohren, die keinen Tragus haben. Wie die Rundblattnasen unterscheiden sich die Rhinonycteridae von den Hufeisennasen (Rhinolophidae) durch den Besitz von nur zwei Zehengliedern (drei bei den Hufeisennasen), durch das Fehlen des dritten Prämolars und durch ihren Echoortungsruf, der aus Pulsen besteht, die nur 15 ms oder weniger lang andauern, während die der Hufeisennasen länger sind als 30 ms.[1]

Gattungen und Arten

Einzelnachweise

  1. a b Nicole M. Foley, Vu Dinh Thong, Pipat Soisook, Steven M. Goodman, Kyle N. Armstrong, David S. Jacobs, Sébastien J. Puechmaille, Emma C. Teeling. 2015. How and Why Overcome the Impediments to Resolution: Lessons from rhinolophid and hipposiderid Bats. Molecular Biology and Evolution, Volume 32, Issue 2, 1 Februar 2015, Pages 313–333, doi: 10.1093/molbev/msu329
  2. Wilson, L.A.B., Hand, S,J., López-Aguirre, C., Archer, M., Black, K.H., Beck, R.M.D., Armstrong, K.N. & Roe, S. 2016. Cranial shape variation and phylogenetic relationships of extinct and extant Old World leaf-nosed bats. Alcheringa 40(4): 509–524 . doi: 10.1080/03115518.2016.1196434
  3. Gray J.E. 1866. A revision of the genera of Rhinolophidae, or horseshoe bats. Proceedings of the Zoological Society of London 1866: 81–83.
  4. Petr Benda und Peter Vallo: Taxonomic revision of the genus Triaenops (Chiroptera: Hipposideridae) with description of a new species from southern Arabia and definitions of a new genus and tribe. (Memento des Originals vom 16. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ivb.cz Folia Zoologica 58, Monograph 1, 2009, S. 1–45