Richard Jordan (Architekt)
Richard Jordan (* 6. März 1847 in Wien; † 7. Februar 1922 ebenda; vollständiger Name: Richard Franz Jordan) war ein österreichischer Architekt und Baumeister des späten Historismus.
Leben
Jordan stammte aus einer Wiener Familie. Sein Vater Leopold Jordan war Bauingenieur und Gemeinderat. Richard Jordan studierte von 1864 bis 1868 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Friedrich von Schmidt, in dessen Bauatelier er 1867 eintrat. Dort übernahm er die Bauleitung der Brigittakirche und der Lazaristenkirche. 1871 erhielt er die Baumeisterkonzession. Als Architekt spezialisierte sich Richard Jordan vor allem auf Kirchenbauten, von denen viele durch die Verwendung von Ziegelsichtmauerwerk in neuromanischen und neugotischen Formen charakterisiert sind. Gemeinsam mit Victor Luntz und Franz von Neumann gehörte er zu den meistbeschäftigten Architekten aus der Schule Friedrich von Schmidts. Richard Jordan wurde am Grinzinger Friedhof (Gruppe MA, Nummer 25A) beigesetzt.
Bauten und Entwürfe
- 1880–1881: Knabenseminar Hollabrunn
- 1881–1882: Hütteldorfer Pfarrkirche in Wien-Penzing
- 1881–1890: Norbertinum in Tullnerbach
- 1885–1886: Kapelle Maria Rosenkranzkönigin in Wien
- 1886–1890: Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim
- 1886–1889: Redemptoristenkirche in Wien-Hernals
- 1887–1888: Klosterkirche Maria Immaculata in Wien-Floridsdorf
- 1887–1889: Vollendung der Pfarrkirche Lichtenwörth (gotisch / neugotisch)
- 1887–1891: Pfarrkirche Gersthof in Wien-Währing
- 1889–1894: Umbau und Erweiterung der Kalvarienbergkirche in Wien-Hernals
- 1890–1891: Muttergotteskirche in Wien-Landstraße
- 1891–1894: Sacré Coeur Pressbaum
- 1892–1899: Rekonstruktion der Kirchtürme nach den Bestandsplänen am Dom von Wiener Neustadt
- 1892–1900: Basilika der Mutter der Barmherzigkeit in Marburg an der Drau
- 1898–1901: Karmelitenkloster Döbling
- 1901–1902: Krahuletz-Museum in Eggenburg
- 1905:Notkirche Zur Unbefleckten Empfängnis Mariens in Wien-Meidling (1945 zerstört, heute Kirche Maria Empfängnis)
- 1904–1905: Pfarrkirche Gastern
- 1908–1909: Pfarrkirche Enzersfeld im Weinviertel
- ca. 1908–1912: drei Gebäude im Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel in Wien-Hietzing
- 1912–1914: Kierlinger Pfarrkirche in Klosterneuburg
- 1913–1914: Dreifaltigkeitskirche in Wien-Favoriten
- 1919–1926: teilweiser Wiederaufbau der Filialkirche hl. Wolfgang in Kirchberg am Wechsel
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1873: Ritter des päpstlichen Silvesterordens
- 1874: Kaiserliches österreichisches Verdienstkreuz mit der Krone
- 1899: Allerhöchste Anerkennung des Kaisers für die Wiederherstellung des Doms von Wiener Neustadt
- 1906: Allerhöchste Anerkennung des Kaisers für die Errichtung von Notkirchen
Literatur
- Jordan, Richard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 132.
- Martin Stangl: Richard Jordan – Sakralbauten. Diplomarbeit, Universität Wien 1999.
Weblinks
- Richard Jordan. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Richard Jordan. In: archINFORM.
Personendaten | |
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NAME | Jordan, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Jordan, Richard Franz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt und Baumeister |
GEBURTSDATUM | 6. März 1847 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 7. Februar 1922 |
STERBEORT | Wien |