Rick Martin

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Kanada  Rick Martin
Geburtsdatum 26. Juli 1951
Geburtsort Verdun, Québec, Kanada
Todesdatum 13. März 2011
Sterbeort Clarence, New York, USA
Größe 180 cm
Gewicht 81 kg
Position Linker Flügel
Schusshand Links
Draft
NHL Amateur Draft 1971, 1. Runde, 5. Position
Buffalo Sabres
Karrierestationen
1967–1968 Thetford Mines Canadiens
1968–1971 Montréal Junior Canadiens
1971–1981 Buffalo Sabres
1981–1982 Los Angeles Kings

Richard Lionel Martin (* 26. Juli 1951 in Verdun, Québec; † 13. März 2011 in Clarence, New York, USA) war ein kanadischer Eishockeyspieler, der zwischen 1971 und 1982 für die Buffalo Sabres und Los Angeles Kings in der National Hockey League spielte. Bekanntheit erlangte er, da er mit Gilbert Perreault und René Robert eine der beeindruckendsten Offensivreihen der Sabres in deren Geschichte formte – The French Connection.

Martin absolvierte insgesamt 685 NHL-Spiele während der regulären Saison, in denen er 384 Tore erzielte und 317 Assists für insgesamt 701 Scorerpunkte beisteuerte. Seine erfolgreichste Saison war die Spielzeit 1974/75, in der er in 68 Spielen 52 Tore schoss und weitere 43 Vorlagen gab. Während seiner NHL-Karriere schoss er in fünf Spielzeiten jeweils mehr als 44 Tore, was seine Torgefährlichkeit unterstreicht.

Am 13. März 2011 erlitt Martin während einer Autofahrt in einem Vorort von Buffalo einen Herzinfarkt und starb noch an der Unfallstelle.[1] Nach seinem Tod ergaben neuropathologische Untersuchungen seines Gehirns, dass er an der neurodegenerativen Krankheit chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE) erkrankt war.[2] CTE wird durch wiederholte Kopfstöße hervorgerufen.

Karriere

Martin wurde während des NHL Amateur Draft 1971 an fünfter Stelle von den Buffalo Sabres gedraftet. Vorher hatte er in der Québec Junior Hockey League für die Thetford Mines Canadiens gespielt, bevor er zu den Montréal Junior Canadiens in die Ontario Hockey Association wechselte. In seinem ersten Jahr in Montréal erzielte Martin 22 Tore und gewann mit seinem Team den Memorial Cup. Zwei Jahre später schoss er 71 Tore für die Canadiens, wurde gedraftet und in das First All-Star Team der OHA gewählt.

In seinem ersten Jahr bei den Sabres übertraf er den Rekord seines Sturmpartners Perreault, indem er 44 Tore in seiner Rookiesaison erzielte. Zusammen mit seinen 30 Torvorlagen stellte er durch seine 74 Punkte einen Franchiserekord für Rookies auf. In der Saison 1973/74 erreichte Martin die Marke von 52 Toren, aber die Sabres verpassten trotzdem die Play-offs, auch weil Gilbert Perreault mit gebrochenem Bein die zweite Hälfte der Spielzeit aussetzen musste. Anders lief es in der nächsten Saison. Mit Perreault und wieder erzielten 52 Toren durch Martin, erreichten die Sabres das Stanley-Cup-Finale. Martin erzielte weitere 15 Punkte in den Playoffs.

Am 8. November 1980 nahm seine Karriere als aktiver Sportler eine Wende. In einem Spiel gegen die Washington Capitals im Buffalo Memorial Auditorium sprintete Martin auf das Tor der Capitals zu, als Stürmer Ryan Walter ihm ein Bein stellte, aber keine Strafe angezeigt wurde. Der Torwart der Capitals, Mike Palmateer, war schon weit aus dem Torraum heraus und brachte Martin endgültig zu Fall, indem er gegen dessen Knie trat und einen Knorpelschaden verursachte, der letztlich das Karriereende für Martin bedeuten sollte.

Martin wurde im März 1981 in Toronto operiert und von Scotty Bowman, dem damaligen Manager der Sabres, zusammen mit Don Luce zu den Los Angeles Kings transferiert. Im Gegenzug bekamen die Sabres zwei Draft-Picks, die genutzt wurden um 1983 den Torwart Tom Barrasso unter Vertrag zu nehmen. Martin absolvierte insgesamt nur fünf Spiele für die Kings, bevor er nach drei Spielen in der Saison 1982/83 seine Karriere beendete.

Seine Rückennummer 7 wird von den Sabres nicht mehr vergeben und in einer Zeremonie am 15. November 1995 unter das Hallendach der HSBC Arena gehängt, wo es seitdem Seite an Seite mit den Trikots von René Robert und Gilbert Perreault hängt.

International

Auf internationaler Ebene vertrat Martin sein Heimatland bei der Summit Series 1972 und dem Canada Cup 1976. Bei der Summit Series fungierte er als Reservespieler und kam in den Duellen gegen die UdSSR zu keinen Einsätzen. Vier Jahre später bestritt er im Rahmen des ersten Canada Cups vier Partien. Er erzielte drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Am Ende gewann er mit den Kanadiern die Goldmedaille.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1967–68 Thetford Mines Canadiens QJHL 40 38 35 73 7 2 0 2 4
1968–69 Montréal Junior Canadiens OHA 52 22 21 43 27 14 3 0 3 2
1969–70 Montréal Junior Canadiens OHA 34 23 32 55 10 16 14 20 34 12
1970–71 Montréal Junior Canadiens OHA 60 71 50 121 106 11 17 7 24 10
1971–72 Buffalo Sabres NHL 73 44 30 74 36
1972–73 Buffalo Sabres NHL 75 37 36 73 79 6 3 2 5 12
1973–74 Buffalo Sabres NHL 78 52 34 86 38
1974–75 Buffalo Sabres NHL 68 52 43 95 72 17 7 8 15 20
1975–76 Buffalo Sabres NHL 80 49 37 86 67 9 4 7 11 12
1976–77 Buffalo Sabres NHL 66 36 29 65 58 6 2 1 3 9
1977–78 Buffalo Sabres NHL 65 28 35 63 16 7 2 4 6 13
1978–79 Buffalo Sabres NHL 73 32 21 53 35 3 0 3 3 0
1979–80 Buffalo Sabres NHL 80 45 34 79 54 14 6 4 10 8
1980–81 Buffalo Sabres NHL 23 7 14 21 20
Los Angeles Kings NHL 1 1 1 2 0 1 0 0 0 0
1981–82 Los Angeles Kings NHL 3 1 3 4 2
OHA gesamt 146 116 103 219 143 41 34 27 61 24
NHL gesamt 685 384 317 701 477 63 24 29 53 74

International

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1972 Kanada Summit Series ohne Einsatz
1976 Kanada Canada Cup 4 3 2 5 0
Herren gesamt 4 3 2 5 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. nhl.com, 'French Connection' star Rick Martin dies at 59
  2. Jeff Z. Klein: Former Star Had Disease Linked to Brain Trauma. The New York Times, 5. Oktober 2011, abgerufen am 12. September 2017.

Weblinks