Ridolfia segetum
Ridolfia segetum | ||||||||||||
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Datei:Ridolfia segetum 1.jpg
Ridolfia segetum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Ridolfia | ||||||||||||
Moris | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Ridolfia segetum | ||||||||||||
(L.) Moris |
Ridolfia segetum, auch Ackerfenchel oder „falscher Fenchel“ genannt, ist die einzige Pflanzenart der Gattung Ridolfia innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist im Mittelmeerraum weitverbreitet[1].
Beschreibung
Ridolfia segetum wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 100 Zentimeter. Ihre Pfahlwurzel verströmt einen fenchelähnlichen Geruch. Ihr aufrechter, verzweigter, hellgrüner Stängel ist unbehaart. Das behaarte, grüne Laubblatt ist mehrfach gefiedert mit sehr feinen, fadenförmigen Blattabschnitten.
Die Blüten stehen in einer Dolde zusammen. Die Dolde ist 10- bis 60-strahlig. Eine Hülle ist nicht ausgebildet. Die Blüten sind gelb.
Die bräunliche oder fahl-gelbe Achäne ist bei einer Länge 1,5 bis 2,5 Millimeter länglich bis eiförmig. Die gelben Samen sind bei einer Länge von 2 bis 4 Millimeter eiförmig. Die zwei grünen, kahlen Keimblätter (Kotyledonen) weisen eine Länge von 28 Millimeter auf.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 +0-2B.[2]
Vorkommen
Ridolfia segetum kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Spanien, auf den Balearen, Portugal, Frankreich, Italien, Korsika, Sardinien, Sizilien, Malta, Kroatien, Griechenland, Kreta, in der Ägäis, in der Türkei, in Zypern, Syrien, Libanon, Jordanien, Israel und auf dem Sinai vor.[1][3] Es wächst an Wegrändern und als Ackerunkraut.[4]
Inhaltsstoffe
Die Samen und Blätter enthalten ein ätherisches Öl mit einem hohen Anteil von monoterpenen Kohlenwasserstoffen, besonders α-Phellandren[4], das stark fenchelähnlich duftet.
Taxonomie und Namenserklärung
Die Erstveröffentlichung dieser Art erfolgte 1771 unter dem Namen Anethum segetum durch Carl von Linné in Mantissa Plantarum, S. 219. 1841 stellte Giuseppe Giacinto Moris in Enumeratio seminum Horti Regii Botanici Taurinensis, 43 die Gattung Ridolfia mit der Typusart Ridolfia segetum auf; er veröffentlichte sie auch in Flora Sardoa ... Taurini, 2, 1842, S. 212, Tafel 75.[5] Der Gattungsname ehrt Cosimo (Pietro Gaetano Gregorio Melchiorre) Ridolfi (1794–1865), einen italienischen Adligen, Agronomen und Politiker.[6]
Nutzung
In Sizilien wird Ridolfia segetum roh im Salat verwendet.[7]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b Ridolfia segetum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Ridolfia segetum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ R. Hand (2011): Apiaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Ridolfia
- ↑ a b C. Cabral, J. Poças, M.J. Gonçalves, C. Cavaleiro, M.T. Cruz, L. Salgueiro: Ridolfia segetum (L.) Moris (Apiaceae) from Portugal: A source of safe antioxidant and anti-inflammatory essential oil. In: Industrial Crops and Products. 65, 2015, S. 56-61, doi:10.1016/j.indcrop.2014.11.041.
- ↑ Ridolfia segetum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2016. ISBN 978-3-946292-10-4. doi:10.3372/epolist2016.
- ↑ Francesca Lentini, Francesca Venza: Wild food plants of popular use in Sicily. In: Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine 3, 2007, S. 15. doi:10.1186/1746-4269-3-15 online.