Rietdijk-Putnam Argument

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

In der Philosophie baut das Rietdijk-Putnam Argument, benannt nach C. Wim Rietdijk und Hilary Putnam auf Befunde der Physik des 20. Jahrhunderts auf, besonders die der Speziellen Relativitätstheorie , um die philosophische Position eines vierdimensionales Universums zu untermauern.

Nach der speziellen Relativitätstheorie besitzt jeder Beobachter seinen eigenen Raum der Gleichzeitigkeit, der die Menge der Ereignisse beinhaltet, die zur Gegenwart des Beobachters gleichzeitig sind. Beobachter, die sich zueinander bewegen haben verschiedene Räume der Gleichzeitigkeit und somit bilden jeweils verschiedene Räume mit verschiedenen Ereignisse verschiedene Gegenwarten. Jeder Beobachter betrachtet seine Gegenwart als dreidimensionalen Raum, die kleinste Bewegung bedeutet, dass diese Räume unterschiedlichen Inhalt haben. Wenn jeder dieser unendlich häufigen dreidimensionalen Räume existiert, impliziert dies, dass das Universum vierdimensional ist. Das Argument wurde nach den Diskussionen von Rietdijk (1966) [1] und Putnam (1967) [2] benannt. Dieses vierdimensionale Universum wird auch Blockuniversum genannt. Die Allgemeine Relativitätstheorie verkompliziert die Betrachtung.

Kritik:

 N. David Mermin  [3] sagt:

|Das keine innewohnende Bedeutung der Gleichzeitigkeit entfernter Ereignisse zugeordnet werden kann, ist die erste, wichtigste Lektion, die man aus der Relativitätstheorie lernen kann. |David Mermin |It’s About Time

Das vierdimensionale Universum impliziert auch einen Determinismus, der im Gegensatz zu der von der Quantenmechanik gemeinhin angenommenen Zufälligkeit von Quantenereignissen steht

Einzelnachweise

  1. Rietdijk, C. Wim (1966) "A Rigorous Proof of Determinism Derived from the Special Theory of Relativity", Philosophy of Science, 33 (1966) pp. 341–344
  2. Putnam, Hilary (1967) "Time and Physical Geometry", Journal of Philosophy, 64, (1967) pp. 240–247
  3. Mermin, N. David (2005) It’s About Time, Princeton University Press, Princeton (NJ), 2021, ISBN 978-0-691-21877-9

Literatur