Rita Blanco

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Rita Gouveia Blanco (* 11. Januar 1963 in Algés, Lissabon) ist eine portugiesische Schauspielerin.

Leben

Noch vor Abschluss ihres Studiums an der Escola Superior de Teatro e Cinema (1985) stand sie 1983 erstmals auf der Bühne, in Luís Miguel Cintras Inszenierung von Jean-Paul Wenzels Mariana Espera Casamento, an seinem Teatro da Cornucópia. Dorthin kehrte sie immer wieder für gelegentliche Auftritte zurück, etwa in Stücken von David Mamet, Eduarda Dionísio, oder auch später in Rainer Werner Fassbinders Sangue no Pescoço do Gato ("Blut am Hals der Katze", 2005). Für ihre Rolle in Nunca Nada de Ninguém von Luísa Costa Gomes erhielt sie 1991 den Theaterpreis Prémio Garrett.

Auch für Theaterinszenierungen von João Canijo stand sie auf der Bühne, erstmals in Crimes do Coração ("Crimes of the heart") von Beth Henley 1988, danach immer wieder, so in Confissões ao Luar ("A Moon for the Misbegotten") von Eugene O’Neill 1994. Mit ihren Hauptrollen für Canijos Filme wurde Blanco dann einer größeren Öffentlichkeit bekannt, besonders durch seinen Fernseh-Mehrteiler Alentejo Sem Lei (1990). Erste Aufmerksamkeit hatte sie bereits in der Fernsehserie A Mala de Cartão (1988) bekommen, an der Seite von Irene Papas.

Neben einer Vielzahl von Auftritten am Theater (u. a. 1993 am Teatro Nacional D. Maria II, 1995 am Cine-Teatro Monumental und 1997 am Teatro S. Luiz) wirkte sie in den 1990er Jahren in Sitcoms, Talkshows, Spielshows und humoristischen Formaten des Fernsehsenders SIC. Sie zeigte hier selten ihre Qualitäten als wandlungsfähige und überzeugende Schauspielerin, die die Kritik in ihren Spielfilmrollen zumeist in ihr sah. Nach eigener Aussage sind Fernsehproduktionen überwiegend "Wegwerf-Produkte".[1]

Nach einer stark reduzierten Fernsehaktivität ab Ende der 1990er Jahre spielte sie wieder in einer Vielzahl von Telenovelas und Fernsehserien, darunter seit 2007 die erfolgreiche Conta-me como Foi-Familiensaga der öffentlich-rechtlichen RTP. Diese zeigt, humorvoll und zwischen Nostalgie und Kritik manövrierend, ein Portugal der 1960er bis 70er Jahre, und seine Veränderung zwischen hereinbrechender Moderne und dem Estado Novo-Regime. Noch 2007 stand Blanco dann erstmals für Werbeclips vor der Kamera, für die Supermarktkette Pingo Doce.[2] Ihre international größte Beachtung erhielt sie 2013, in ihrer Hauptrolle im französisch-portugiesischen Überraschungserfolg Portugal, mon amour.

Rezeption

Sie zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Schauspielerinnen des Portugiesischen Films und wurde mehrfach ausgezeichnet, so 2002 mit dem Globo de Ouro für Ganhar a Vida, und 2011 für Sangue do Meu Sangue, beim Caminhos-do-Cinema-Português-Filmfestival.[3]

Filmografie

Literatur

  • Jorge Leitão Ramos: Dicionário do Cinema Português 1989–2003. Editorial Caminho, Lissabon 2005, ISBN 972-21-1763-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jorge Leitão Ramos: Dicionário do Cinema Português 1989–2003. 1. Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 2005, Seite 85.
  2. Biografie auf cinema.sapo.pt (Memento des Originals vom 16. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cinema.sapo.pt oder Jorge Leitão Ramos: Dicionário do Cinema Português 1989–2003. 1. Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 2005, Seite 85f.
  3. IMDb