Ritter-Insel

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Ritter-Insel
Die halbmondförmige Ritter-Insel
Gewässer Bismarcksee
Inselgruppe Siassi-Inseln
Geographische Lage 5° 31′ 0″ S, 148° 7′ 0″ OKoordinaten: 5° 31′ 0″ S, 148° 7′ 0″ O
Länge 1,9 km
Fläche 30 ha
Höchste Erhebung 140 m
Einwohner unbewohnt

Die Ritter-Insel (bis 1880 auch Volcano Island) ist eine kleine halbmondförmige vulkanische Insel 100 km nordöstlich von Neuguinea, benannt nach dem deutschen Geographen Carl Ritter. Sie befindet sich zwischen den Siassi-Inseln Umboi und Sakar und gehört zu Papua-Neuguinea.

Vulkan auf der Ritter-Insel

Ausbrüche des Stratovulkans auf der Ritter-Insel sind aus den Jahren 1700, 1793 und 1888 bekannt. Ende März 1700 beobachtete William Dampier einen Ausbruch,[1] und am 29. Juni 1793 sah Joseph Bruny d’Entrecasteaux sowohl explosive Ausbrüche als auch Lavaströme.[2] Dumont d’Urville beschrieb 1827 die Insel als einen 780 m hohen Vulkankegel.[3]

Am 13. März 1888 um 5.30 Uhr Ortszeit versank ein großer Teil der Ritter-Insel während einer phreatomagmatischen Explosion von mäßiger bis mittelmäßiger Stärkenordnung (VEI 2).[3] Etwa 5 km³ Material rutschten ins Meer. In Finschhafen, 100 km südlich, wurde die Explosion gehört und ein fast unmerklicher Aschefall beobachtet.[4] Der Zusammenbruch löste eine Trümmerlawine aus. Dieser folgten 12 bis 15 m hohe Tsunamis, die die benachbarten Inseln und die Küste Neuguineas verwüsteten. Etwa 3000 Menschen kamen ums Leben.[5] Auch die deutschen Forscher Paul von Below und Carl Hunstein, die sich im Süden der Insel Neupommern aufgehalten hatten, ertranken.[6][7] Nach dem Zusammenbruch verblieb eine 80 bis 140 m hohe und 1900 m lange Insel mit einer steilen, nach Westen gerichteten halbkreisförmigen Abrisskante. Im Westen des Vulkanrests bilden Reste von zwei bei dem Zusammenbruch der Insel abgerutschten großen Kippschollen untermeerische Erhebungen.[4]

Der Vulkan ist weiterhin aktiv. Kleinere Eruptionen sind 1972, 1974, 2006 und 2007 aufgetreten.[3]

Belege

Weblinks