Robert Dinesen
Robert Theodor Louis Camillo Dinesen[1] (* 23. Oktober 1874 in Kopenhagen; † 8. März 1972 in Berlin) war ein dänischer Schauspieler und Regisseur beim dänischen und deutschen Stummfilm, zugleich einer der erfolgreichsten Pioniere des europäischen Kinos.
Leben
Die frühen Jahre in Dänemark
Dinesen begann seine berufliche Laufbahn als Schauspieler in seiner Heimatstadt Kopenhagen und stand an seinem 20. Geburtstag das erste Mal auf der Bühne. Über anderthalb Jahrzehnte blieb er ausschließlich dem Theater verpflichtet, seit dem Jahre 1910 konzentrierte er sich jedoch vollständig auf das noch junge Medium Film.
An der Seite einer anderen Leinwand-Debütantin, der nachmaligen Kino-Legende Asta Nielsen, spielte Dinesen 1910 in dem Drama Abgründe seine erste Filmrolle. Kurz darauf entstand mit der Adaption von Herman Bangs Die vier Teufel 1911 seine erste Filmregie. Bis 1917 blieb Dinesen sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur aktiv, drehte bevorzugt Dramen und Melodramen aber auch abenteuerliche und komödiantische Stoffe. Besonders erfolgreich – nicht nur in Dänemark, sondern auch in Deutschland – war Dinesens Inszenierung des ersten Teils einer (von August Blom und dem Deutschen Max Mack 1918 bzw. 1920 fortgesetzten) Trilogie Die Lieblingsfrau des Maharadschas.
Karriere in Deutschland
1919 folgte Robert Dinesen, dessen Filme selbst während des Ersten Weltkrieges weiterhin in den Kinos des deutschen Kaiserreichs anliefen, einer Einladung der Berliner ‘May-Film’ und setzte in der deutschen Hauptstadt seine Regie-Karriere fort. Die weibliche Hauptrolle seines Deutschland-Debüts, „Die Frauen vom Gnadenstein“, übernahm die Schauspielerin Margarete Schön, die bald darauf seine Ehefrau werden sollte.
Dinesens Erfolge in Deutschland waren eher moderat, mit Anbruch des Tonfilm-Zeitalters entschloss er sich – nach insgesamt 163 Inszenierungen – zum Rückzug von der Filmregie. Er arbeitete seitdem als Filmkaufmann und widmete sich mit Leidenschaft der Malerei.
Robert Dinesen starb im März 1972 im Alter von 97 Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße im heutigen Ortsteil Berlin-Westend (Grablage: II-Ur 6-347). Er ruht dort an der Seite seiner 1985 verstorbenen Gattin Margarete Schön.[1][2]
Filmografie (Auswahl)
Schauspieler
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Regie
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F : John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 404 f.
Weblinks
- Robert Dinesen in der Internet Movie Database (englisch)
- Robert Dinesen bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ a b knerger.de: Das Grab von Robert Dinesen
- ↑ Eintrag Schön (Dinesen), Margarethe [sic]. In: Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 494.
Personendaten | |
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NAME | Dinesen, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Dinesen, Robert Theodor Louis Camillo |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1874 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 8. März 1972 |
STERBEORT | Berlin |