Rochowsee

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Rochowsee
Geographische Lage Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Zuflüsse Twernsee
Abfluss Giesenschlagsee
Ufernaher Ort Diemitz, Rheinsberg
Daten
Koordinaten 53° 11′ 49″ N, 12° 50′ 22″ OKoordinaten: 53° 11′ 49″ N, 12° 50′ 22″ O
Rochowsee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 58,9 m ü. NHN[1]
Fläche 31,9 hadep1[2][Anm. 1]
Länge 1340 mdep1
Breite 242 mdep1
Umfang 2915 mdep1[3]
Maximale Tiefe 16 m[4]

Der Rochowsee ist ein See im Landkreis Ostprignitz-Ruppin von Brandenburg. Am nördlichen Seeufer verläuft die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört zum Rheinsberger Seengebiet im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land.[4] Der See hat eine Fläche von 31,9 Hektar[Anm. 1] und ist bis zu 16 Meter tief.

Der Name des Sees (früher Rockowsee) wird auf das altpolabische Wort ‚rak‘ für ‚Krebs‘ zurückgeführt.[5]

Der Rochowsee gehört zum Flusslauf des Rhin, der aus dem Quellsee Twernsee durch eine allmählich verlandende Verbindung in den Rochowsee und dann über eine etwa 300 Meter[6] lange künstliche[7] Fließstrecke in den Giesenschlagsee fließt.[Anm. 2] Er gehört zum FFH-Gebiet „Wummsee und Twernsee“, das 2016 durch Zusammenlegung der FFH-Gebiete „Rochowsee und Plötzensee“, „Wummsee und Twernsee“ und „Erweiterung Wumm- und Twernsee“ gebildet wurde.[8][9]

Der See wurde für das Jahr 2006 als mesotroph klassifiziert und war von Armleuchteralgen dominiert.[10] Bis 2011 waren diese fast völlig verschwunden, heute überwiegen Tausendblattgewächse. Auch submers wachsender Tannenwedel ist zu finden.[11] Im See finden sich mehrere Fischarten, unter anderem Aale, Barsche, Brachsen, Güster, Hechte, Rotaugen, Rotfedern und Schleie.[4] Ausgesetzt wurden Kleine Maränen[12], Karpfen und Welse. Gewerbliche Fischerei wird kaum betrieben.[13]

Das nördliche Ufer des Sees ist unbebaut, am südlichen Ufer befindet sich ein Streifen mit Bungalows. Die nicht bebauten Flächen sind vor allem mit Buchen und Kiefern bewachsen. Etwa 1,5 Hektar sind als BVVG-Fläche ausgewiesen.[14] Orte in der Nähe sind in Brandenburg die Ortsteile Luhme, Zechlinerhütte, Flecken Zechlin und Kleinzerlang von Rheinsberg und in Mecklenburg-Vorpommern der Ortsteil Diemitz und der Wohnplatz Fleether Mühle von Mirow und die Gemeinde Schwarz.

Anmerkungen

  1. a b Die häufig zu findende Flächenangabe von 25 ha stammt offensichtlich aus älteren Quellen, die auf die Schmettausche Karte zurückgehen, siehe Tabelle auf Gewässerentwicklungskonzept Rhin 1 und 2, S. 155
  2. Zu einer anderen Version des Flusslaufes des Rhin siehe Rhin #Flusslauf

Einzelnachweise

  1. Gewässerentwicklungskonzept Rhin 1 und 2, S. 144
  2. Gewässerentwicklungskonzept Rhin 1 und 2, S. 19
  3. Rochowsee auf strassenkatalog.de
  4. a b c Rochowsee auf anglermap.de
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der zugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. De Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-033859-1, S. 442 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Gewässerentwicklungskonzept Rhin 1 und 2, S. 308
  7. Hydrologie. In: Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg für das FFH-Gebiet „Rochowsee und Plötzensee“. S. 1
  8. Erläuterungen zu FFH-Gebieten auf mlul.brandenburg.de, Punkt R4
  9. Wummsee und Twernsee im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II – Nr. 70 vom 9. Dezember 2016
  10. Timm Kabus et al.: Die Armleuchteralgen (Characeae) in ausgewählten Seen des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land (Brandenburg, Deutschland). Ergebnisse aus FFH-Gebieten zwischen Rheinsberg und Luhme. In: Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland. Beiheft 3. Karlsruhe 2011, S. 19–30, hier S. 21, Punkt 4.1, ISSN 1860-5273 (online)
  11. Knut Arendt et al.: Methodik und erste Ergebnisse des „naturkundlichen Tauchens“ in Seen des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land. In: Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg. Heft 4/2011, S. 122–135, hier S. 130, Punkt 4.3 und S. 131, Abbildung 14 (online)
  12. Verzeichnis der Gewässer mit einem nachgewiesenen Maränenbestand im Land Brandenburg auf lelf.brandenburg.de, Juli 2012
  13. Fischereiliche Nutzung. In Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg für das FFH-Gebiet „Rochowsee und Plötzensee“. S. 3
  14. Heutiger Zustand der Vegetation. In Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg für das FFH-Gebiet „Rochowsee und Plötzensee“. S. 2

Weblinks

Commons: Rochowsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien