Roderich Süssmuth

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Roderich Süssmuth

Roderich D. Süssmuth (* 6. März 1971) ist ein deutscher Chemiker, Biochemiker und Professor an der Technischen Universität Berlin.

Leben

Roderich Süssmuth wurde 1971 in Tübingen geboren. Sein Studium der Chemie und Biochemie absolvierte er von 1990 bis 1996 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, anschließend promovierte er 1999 bei Günther Jung in Tübingen mit dem Thema Isolierung, Strukturaufklärung und Synthese von mikrobiellen Metaboliten aus Amycolatopsis mediterranei, Staphylococcus epidermidis und Streptomyces lividans.[1]

Während eines Postdoc-Aufenthalt am Scripps Research Institute in La Jolla, Vereinigte Staaten, von 2000 bis 2001 beschäftigte er sich mit katalytisch wirkenden Antikörpern und Organokatalyse. Danach folgte die Habilitation in Chemie und Biochemie an der Universität Tübingen. Seit dem Jahr 2004 ist er Professor für Biologische Chemie an der Technischen Universität Berlin.[2]

Seit dem 1. Juni 2019 ist Roderich Süssmuth Sprecher des Graduiertenkollegs „Bioactive Peptides – Innovative Aspects of Synthesis and Biosynthesis“.[3]

Seit 2016 ist er im wissenschaftlichen Beirat der Pentracor GmbH (Hennigsdorf), die neue Therapieformen für Herzinfarktpatienten und zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen entwickelt.

2020 wurde er Editor des Journals „RSC Chemical Biology“.

Werk

Roderich Süssmuth arbeitete während seiner Laufbahn auf dem Gebiet der Peptidsynthese, wobei er die aktuellen Fragestellungen sowohl aus chemischer Sicht (Naturstoffsynthese) als auch aus biologischer Sicht in Hinblick auf neue Wirkstoffklassen insbesondere mit Aktivität gegen Pilze, Bakterien und Viren untersucht. Er klärte die Struktur des antibakteriellen Albicidins auf, untersuchte dessen Biosynthese und entwickelte die Totalsynthese des Peptids. Diese Forschungsarbeiten sind eine wichtige Grundlage für neue medizinische Anwendungen, dazu gehört die Therapie gegen resistente Bakterien bei Menschen und Tieren.

Süssmuth erhielt zahlreiche Preis und Auszeichnungen. Unter anderem ehrte ihn die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie im Jahr 2003 mit dem Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoff-Forschung.[4]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2000: Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung
  • 2002: Emmy-Noether-Stipendium der DFG
  • 2002: Friedrich-Weygand-Preis (Max Bergmann Kreis e.V.)
  • 2003: Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoffforschung der DECHEMA e.V.
  • 2003: Eli-Lilly-Vortragspreis
  • 2006: Dozentenstipendium vom Verband der chemischen Industrie (VCI)
  • 2015: Berater von CORDEN Pharma GmbH
  • 2016: Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Pentracor GmbH
  • 2020: Mitherausgeber des Journals „RSC Chemical Biology“
  • 2020: Preisträger der Max-Bergmann-Medaille für herausragende Leistungen im Bereich von Peptid-Naturstoffen[5]
  • 2020: Fellow of the Royal Chemical Society (FRCS)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Autorenprofile Roderich D. Süssmuth. In: Angewandte Chemie. Band 122, Nr. 30, 2010, S. 5154, doi:10.1002/ange.201002150
  2. Roderich D. Süssmuth, Andi Mainz: Nicht‐ribosomale Peptidsynthese – Prinzipien und Perspektiven. In: Angewandte Chemie. Band 129, Nr. 14, 2017, S. 3824–3874, doi:10.1002/ange.201609079
  3. Neues Graduiertenkolleg hat die „kleinen Geschwister“ der Proteine im Visier, Pressemitteilung vom 16. November 2018, auf leibniz-fmp.de, abgerufen am 17. November 2020
  4. Homepage DECHEMA: Preisträger seit 2001. Abgerufen am 1. Juli 2020.
  5. aktueller Preisträger. In: Max-Bergmann-Kreis.org. Abgerufen am 29. April 2021.